Wien (statistik austria) - Die Abschwächung des Wirtschaftswachstums hat nun auch die österreichischen
Dienstleistungsunternehmen erfasst. Nach endgültigen Auswertungen der Statistik Austria erzielten die Unternehmen
bei einem Indexstand von 128,5 ein Umsatzplus (nominell) von 3,6% gegenüber dem Vorjahresquartal. Das ist
die geringste Zuwachsrate seit dem 1. Quartal des Jahres 2006. Der österreichische Handel entwickelte sich
im 3. Quartal 2008 mit einem Umsatzzuwachs von 7,1% überraschend positiv.
Verantwortlich für die schwächere Umsatzentwicklung bei den Dienstleistungen waren vor allem das rückläufige
Ergebnis in der Branche Nachrichtenübermittlung mit -1,9% bzw. die unter dem durchschnittlichen Umsatzwachstum
liegenden Bereiche, wie der Flugverkehr mit +1,9%, das Beherbergungswesen mit +2,5% und die Datenverarbeitung mit
einem Plus von 2,6%.
Umsatzbringer waren der Landverkehr mit einem Plus von 6,0% und die unternehmensbezogenen Dienstleistungen mit
+4,7%. Ausschlaggebend für die gute Entwicklung im Landverkehr war der Nahverkehr bzw. die Überlassung
und Vermittlung von Arbeitskräften im Bereich der unternehmensbezogenen Dienstleistungen.
Das positive Ergebnis im Handel ist vor allem durch die nominelle Entwicklung im Großhandel mit +10,4% erzielt
worden. Dieses Ergebnis wurde durch weit über dem Durchschnitt liegende Preiserhöhungen im Großhandel
bei einer gleichzeitigen Steigerung im Absatzvolumen von 2,8% gegenüber dem 3. Quartal 2007 erzielt. Der Einzelhandel
mit +3,7% (nominell) erreichte ein unverändertes reales Umsatzergebnis gegenüber dem Vorjahresquartal.
Anhaltend negativ ist die Entwicklung im Kfz-Handel (inkl. Tankstellen) mit einem Umsatzrückgang von 0,3%
und einem Absatzrückgang von 4,0% bedingt durch die rückläufige Anzahl der Kfz-Neuzulassungen und
der geringeren Abgabe von Treibstoffmengen an den Tankstellen.
Sowohl bei den Dienstleistungsunternehmen mit einem Plus von 2,5% als auch im Handel (+1,6%) ist im 3. Quartal
2008 eine positive Entwicklung der Arbeitsverhältnisse gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu beobachten.
Aufgrund der Klein- und Mittelbetriebsstruktur in Österreich ist eine wesentliche Verschlechterung am Arbeitsmarkt
erst in einer Rezessionsphase zu erwarten.
Gemessen werden Beschäftigungsverhältnisse, ein Rückschluss auf das Vollzeitäquivalent ist
daher nicht zulässig. |