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Wien: Auch kirchliche Privatschulen testen "Neue Mittelschule" |
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Insgesamt fünf Schulen in kirchlicher Trägerschaft führen ab dem kommenden Schuljahr
einen Modellversuch durch Wien (pew) - Der Wiener Stadtschulrat hat nun jene 20 Schulen bekannt gegeben, in denen ab dem Schuljahr 2009/2010 ein Modellversuch zur sogenannten "Neuen Mittelschule" durchgeführt wird. Unter den ausgewählten Bildungseinrichtungen befinden sich auch fünf Schulen in kirchlicher Trägerschaft: die Kooperative Mittelschule/Hauptschule (KMS/HS) Antonigasse der Schulstiftung Erzdiözese Wien in Wien-Währing, die KMS/HS Willergasse des Schulvereins "Institut Sancta Christiana" im 23. Bezirk sowie die "Praxishauptschule" der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule (die KMS/HS Mayerweckstraße) in Wien-Floridsdorf. Aus dem Evangelischen Schulwerk A.B. beteiligen sich die KMS/HS Karlsplatz und ein Gymnasium, das im kommenden Herbst in Wien-Floridsdorf den Schulbetrieb aufnehmen soll. "Die kirchlichen Schulerhalter waren sich rasch darüber einig, dass man sich bei den Modellversuchen einbringen wird", sagt die Leiterin des Schulamts der Erzdiözese Wien, Hofrat Christine Mann. Denn die kirchlichen Privatschulen hätten noch nie "von außen" bei Schulentwicklungen zugeschaut, insbesondere dann nicht, wenn es um mögliche Verbesserungen von Schulqualität geht. "Visionen von mehr Bildungsgerechtigkeit, von mehr Bildungschancen für Kinder auch aus nicht bildungsfreundlichen Familien muss man sich ansehen – durchaus auch konstruktiv kritisch, das sind wir schon den Kindern schuldig", so Mann im Gespräch mit "Kathpress". Anton Salomon, der frühere Vizerektor der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Wien/Krems, wird die drei katholischen Privatschulen in Absprache mit dem Stadtschulrat während des Modellversuchs begleiten, und steht bei Bedarf auch für die evangelischen Schulen mit Rat und Tat zur Verfügung. "Es ist gerade im Zusammenhang mit unserer ökumenisch geführten Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Wien/Krems selbstverständlich, dass wir bestens zusammenarbeiten und uns gerne austauschen", so Salomon. Er betonte im Gespräch mit "Kathpress", dass das Wiener Modell der "Neuen Mittelschule" auf dem aufbaue, was in Wien mit dem Modell der Kooperativen Mitteschulen (KMS) bereits an Schulentwicklung stattgefunden habe. "Bei den KMS waren die konfessionellen Privatschulen in der Entwicklung voran, die staatlichen Schulen haben dann erst nachgezogen", so Salomon. Bei der "Neuen Mittelschule" gehe es daher um einen kontinuierlichen Prozess, bei dem kirchliche Schulerhalter schon im Vorfeld mit dabei waren. "Da gibt es für die kirchlichen Privatschulen also keinen Grund, nicht mitzumachen", stellte Salomon fest. Die "Neue Mittelschule" ist vorerst auf drei Jahre befristet. Ein Teil der Evaluation wird auch im Vergleich mit Schulklassen bestehen, die weiterhin im bisherigen System unterrichtet werden. Ein Knackpunkt sei jedenfalls, ob sich auch die AHS auf die "Neue Mittelschule" einlassen, ist Salomon überzeugt. Individuelle Förderung sicher stellen Formal am auffälligsten ist, dass in den "Neuen Mittelschulen" alle Schüler nach dem Lehrplan der AHS unterrichtet werden. Ein wesentlicher Punkt werde deshalb sein, wie man auch in diesem Modell der individuellen Begabung von Schülerinnen und Schülern gerecht werden kann, betont Salomon: "Es muss sich erst weisen, ob es lösbar ist, wenn zum Beispiel ein Kind in Mathematik ohne weiteres im AHS-Lehrplan mithalten kann, sich aber aus irgendeinem Grund im Fach 'Deutsch' schwer tut und Gefahr läuft, ein 'Nicht genügend' zu bekommen". Vorgesehen ist jedenfalls, dass in den Unterrichtsfächern Deutsch, Mathematik und Englisch in "Kernkursen", die rund zwei Drittel der bisherigen Unterrichtszeit ausmachen sollen, die wichtigsten Lernstoffe unterrichtet werden. Das restliche Drittel der Zeit steht für "Trainingskurse" zu Verfügung, bei denen die Inhalte entweder wiederholt werden oder gezielte Begabtenförderung erfolgen kann. Ein zentraler Punkt in der Vorbereitung auf die Modellversuche wird die Lehrerfortbildung sein, kündigte Salomon an. Die Lehrer müssten auf neue pädagogische Entwicklungen vorbereitet und in der Umsetzung nach Bedarf begleitet werden. Es gehe um entscheidende Veränderungen, wie die geplanten "Lerncoaching-Stunden", in denen zum Start einer Unterrichtswoche Lern- und Planungsstrategien für die Schüler festgelegt werden, aber auch um viele andere Fragen. |
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Informationen: http://stephanscom.at | ||
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