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EU-Gipfel / UNO-Klimakonferenz / "Klimapaket" |
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erstellt am
15. 12. 08
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Berlakovich:
Weichen für ein Klimaschutzabkommen für die Zeit nach 2012 sind gestellt
Arbeitsplan bis zur UN-Klimakonferenz Ende 2009 in Kopenhagen steht
Wien (övp) - "Die Klimaverhandlungen in Posen waren ein wichtiger Schritt auf dem langen,
schwierigen Weg zu einem umfassenden Klimaschutzabkommen für die Zeit nach 2012. In der intensiven Diskussion
konnte vieles geklärt werden und es sind auch die Problemfelder zu Tage getreten. Diese müssen in den
kommenden Monaten noch gelöst werden. Die Bereitschaft der Staaten zum Klimaschutz war aber dennoch deutlich.
Insofern war die Konferenz ermutigend.", so Umweltminister Niki Berlakovich anlässlich des Abschlusses
der UN-Klimakonferenz in Posen (Polen).
Nachdem im Lauf der ersten zehn Tage des internationalen Treffens der konkrete Arbeitsplan für das kommenden
Jahr und viele technische Fragen der Umsetzung geklärt werden konnten, gab es an den letzten beiden Tagen
noch intensive Gespräche auf Ministerebene. "Wirkungsvolle Maßnahmen können nur gemeinsam
getroffen werden, daher ist es bemerkenswert, dass sich die Vertreter aus 170 Nationen getroffen, ausgetauscht,
zum gemeinsamen Vorgehen bekannt haben", so Berlakovich weiter, "Anlass zu Optimismus geben auch Signale
aus den USA, dass die künftige Regierung beabsichtigt, die Vereinigten Staaten an Bord des Weltklimaschutzabkommens
für die Zeit nach 2012 zu bringen."
Außerdem bewies die Europäische Union mit dem Beschluss des Klima- und Energiepakets durch die EU Staats-
und Regierungschefs am Freitag in Brüssel einmal mehr ihre Vorreiterrolle unter den industrialisierten Staaten.
Mit der Verpflichtung, die Emissionen bis 2020 um 20% zu reduzieren, ist die EU bisher die einzige Vertragspartei,
die konkrete Angaben zum Ausmaß der Reduktion machte. "Die in Posen fixierten Schritte und die Signale
aus der EU stellen eine gute Basis für die Verhandlung über das Weltklimaschutzabkommen für die
Zeit nach 2012 in Kopenhagen 2009 dar und stimmen mich optimistisch, dass ein erfolgreiches Abkommen zustande kommen
wird. Bis dahin liegt aber noch viel Arbeit vor uns.", so Berlakovich abschließend. |
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Swoboda rechnet mit breiter Zustimmung im EP
Europa hat nun einen Startvorteil bei Klimaverhandlungen
mit anderen großen Staaten, die jetzt unter Zugzwang stehen
Wien (sk) - "Die Vertreter des Europäischen Parlaments haben in den Trilog-Verhandlungen mit
Rat und Kommission gestern die Zustimmung zum Klimapaket des EU-Gipfels gegeben", erklärte der SPÖ-Europaabgeordnete
und Vizepräsident der SPE-Fraktion Hannes Swoboda am 14.12. gegenüber dem SPÖ-Pressedienst. Die
Anliegen des Parlaments, die über Monate mit dem Rat verhandelt wurden, seien in dem Gipfelkompromiss berücksichtigt,
so Swoboda.
"Es ist davon auszugehen, dass das Ergebnis kommende Woche im Europäischen Parlament eine breite Zustimmung
findet. Die sozialdemokratische Fraktion wird den Kompromiss jedenfalls unterstützen. Die wichtigen Umweltziele
werden aufrecht erhalten und es wird Sorge getragen, dass Arbeitsplätze in Industrien mit hohen Umweltstandards
in Europa verbleiben", so Swoboda weiter.
Swoboda weiter: "Die Behauptungen mancher Grüner, dass Europa durch das Klimapaket seine umweltpolitische
Vorrangstellung einbüßt, sind aus der Luft gegriffen." So hätte eine Reihe von Grünpolitikern
bei der Erarbeitung des Kompromisses mitgearbeitet, andererseits bedeute das Paket einen großen Schritt nach
vorne. "Europa hat nun einen Startvorteil bei Klimaverhandlungen mit anderen großen Staaten, die jetzt
unter Zugzwang stehen", schloss Swoboda. |
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Karas: Glawischnig montiert pro-europäische Haltung der Grünen im Alleingang ab
Kleinformatige Denkvorlagen reichen für Parteivorsitz allein nicht
Wien (övp-pd) - "Eva Glawischnig zerstört mit ihrer neuen Europalinie die Arbeit der
grünen Europaabgeordneten Voggenhuber und Lichtenberger. Wenn sich Glawischnig mit ihrer, an Strache angelehnten,
Argumentation durchsetzt, montiert sie im Alleingang die pro-europäische Haltung der Grünen ab",
kritisierte ÖVP-Europaklubobmann Mag. Othmar Karas den jüngsten Schwenk der noch nicht gewählten
grünen Bundessprecherin. "Man muss befürchten, dass Johannes Voggenhuber jetzt das Handtuch wirft.
Auch Lichtenbergers Wiederkandidatur kann ich mir nur schwer vorstellen. Ich würde dies bedauern, da wir trotz
aller Unterschiede sachpolitisch und menschlich gut und korrekt zusammenarbeiten", so Karas.
"In den Äußerungen der designierten grünen Bundessprecherin zeigt sich wieder einmal deutlich,
dass kleinformatige Denkvorlagen für ein Amt als Parteivorsitzende nicht ausreichen. Die großen Herausforderungen
des Klimawandels, der Reform der europäischen Entscheidungsstrukturen und Institutionen, der Stärkung
unserer Wirtschaft und des Schutzes unserer Arbeitsplätze können wir nur gemeinsam auf europäischer
Ebene bewältigen. Daher müssten eigentlich auch Parteivorsitzende eine europäische Erfahrung als
Voraussetzung für ein solches Amt mitbringen. Glawischnig täte besser daran, ein Praktikum bei Voggenhuber
oder Lichtenberger anzunehmen, statt deren Arbeit zu zerstören."
"Der Glawischnig-Kurs entzieht einer konstruktiven und oft auch erfolgreichen Zusammenarbeit für ein
besseres, demokratischeres und handlungsfähigeres Europa die Grundlage. Als österreichischer Europapolitiker
bedauere ich diese Entwicklung. Als ÖVP- Europaklubobmann kann ich in dieser Auseinandersetzung positiv vermerken,
dass damit alle unsere Mitbewerber den Rückwärtsgang eingelegt haben. Sie ziehen die Populismuskarte
und überlassen der ÖVP alleine die erfolgreiche Vertretung österreichischer Interessen und Gestaltung
der EU. Wir werden das Ziel nicht aufgeben, die europäische Gemeinschaft demokratischer und transparenter
zu machen, die Bürgerrechte auszubauen und die ökosoziale Marktwirtschaft zu verwirklichen", so
Karas abschließend. |
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Bayr: "Jetzt Weichen für ein gerechtes Morgen stellen"
Bayr zieht ernüchternde Bilanz nach Poznan
Wien (sk) - "Von Poznan nach Kopenhagen ist noch ein ausgesprochen langer Weg zu gehen und viele
Hindernisse zu nehmen", stellt Petra Bayr, SPÖ-Bereichssprecherin für Umwelt und globale Entwicklung,
zum Ende der diesjährigen UNO-Klimakonferenz fest. Bayr, die selbst in Poznan an der Konferenz teilgenommen
hat, zeigt sich über den Fortschritt hin zu einem weitreichenden Vertragswerk für die Zeit nach dem Kioto-Regime
ernüchtert: "Wir brauchen weltumspannende Vereinbarungen, die wirklich greifen und mit radikalen Maßnahmen
dazu beitragen, die Klimaerwärmung einzubremsen. Wir brauchen dazu ein ambitioniertes Ziel ohne Schlupflöcher
und einen solidarischen Ausgleich der Lasten zwischen jenen Ländern, die die Erwärmung vorrangig verursacht
haben und jenen, die bereits jetzt am meisten darunter leiden." Die in Poznan erreichten Regelungen bezüglich
eines solchen Lastenausgleichs in Form eines Adaptionsfonds für die am wenigsten entwickelten Länder
bringt nach Meinung der Abgeordneten einen solchen Lastenausgleich vor allem von der Höhe der Mittel her gesehen
auf keinen Fall.
"Die Entwicklungspolitik der nächsten Jahre wird sich verstärkt den neuen klimatischen Gegebenheiten
anzupassen haben und wir haben uns darauf einzustellen, dass wir abgesehen von den internationalen Vereinbarungen
zur Erhöhung der Entwicklungsgelder auch Ressourcen und Knowhow für die Verminderung von Treibhausgasen
und die Anpassungsmaßnahmen im Norden wie im Süden zur Verfügung stellen müssen", ist
Bayr überzeugt und mahnt in diesem Zusammenhang die im kommenden Budget fällige Steigerung der Hilfsgelder
ein.
"Sowohl die nachhinkende Entwicklung, als auch das Leiden an den Folgen der Klimaerwärmung im Süden
steht in direktem Zusammenhang mit einem unreflektierten Ausbeuten und Vergeuden von Ressourcen, über die
bisherige Generationen verfügt haben, als wären es ihre alleine. Wir haben eine historische Schuld an
den Menschen im Süden zu begleichen, aber wir verfügen auch über die technischen und finanziellen
Mittel und Möglichkeiten, die Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen. Alles andere würde die
Chancen auf ein menschenwürdiges (Über)Leben nachfolgender Generationen aufs Spiel setzen, Widersprüche
zuspitzen und eine friedliche Zukunft gefährden", warnt Bayr abschließend. |
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Mölzer: Welche EU-Politik vertreten nun die Grünen?
Glawischnig biedert sich Linksaußenorganisationen an und Voggenhuber geriert sich
als Anwalt Brüssels
Wien (fpd) - Beide Positionen sind zur Lösung der Probleme Europas absolut ungeeignet. Es wäre
interessant zu erfahren, welche EU-Politik die Grünen nun vertreten, meinte der freiheitliche EU-Abgeordnete
Andreas Mölzer. "Auf der einen Seite biedert sich Parteichefin Eva Glawischnig linksradikalen Organisation
wie ‚Attac’ an und erklärt einmal den Vertrag von Lissabon für tot und meint wenige Tage später,
eine zweite Volksabstimmung in Irland könne dieses Vertragsmachwerk wiederbeleben. Und auf der anderen Seite
geriert sich der grüne EU-Abgeordnete Johannes Voggenhuber als Anwalt Brüssels und will den Lissabon-Vertrag
ohne Zustimmung der Bürger in Kraft setzen", so Mölzer weiter.
Daher zeige sich ein halbes Jahr vor den Europawahlen, so der freiheitliche EU-Mandatar, daß die Grünen
in Sachen EU-Politik offenbar zwischen Linksaußenpositionen und EU-Zentralismus hin- und herdriften. "Aber
weder neomarxistische Kreuzzügler gegen die Globalisierung noch ausgewiesene EU-Fanatiker werden die Probleme
Europas beseitigen oder die Fehlentwicklungen in der Europäischen Union korrigieren können. Vielmehr
sind beide Positionen ein Garant dafür, daß die Völker Europas weiter an den Abgrund gedrängt
werden", schloß Mölzer. |
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Glawischnig: Das ist die Stunde Europas
EU-Gipfel in Brüssel "ein schwarzer Tag für den Klimaschutz"
Wien (grüne) - Die geschäftsführende Bundessprecherin und Klubobfrfau der Grünen
Eva Glawischnig sieht in der EU-Wahl eine Chance für ihre Partei. "Jetzt ist die Stunde, wo man die großen
Maßnahmen thematisieren kann", sagte sie bei der Bundestagung am 13.12. in Wien. Scharfe Kritik gab
es insbesondere an der Klimapolitik der Bundesregierung: "Österreich hat hier eine wirklich miese Bilanz
vorzuweisen. Das ist die organisierte Verantwortungslosigkeit."
Die Grünen wollen bei der Bundestagung noch einmal das Ergebnis der Nationalratswahl erörtern. Einen
Tag lang werden die Delegierten in Arbeitsgruppen beraten, wie man sich neu aufstellen kann. Nun sei es Zeit, Konsequenzen
zu ziehen und Ursachenbekämpfung anzugehen, so Glawischnig. Der Erfolg der Grünen in den vergangenen
Wochen sei es gerade gewesen, "sehr viel Druck zu machen". "Das ist die Stunde Europas", gab
sie auch die inhaltliche Richtung der Grünen vor, insbesondere bei der Bekämpfung der Finanzkrise und
im Klimaschutz. "Es wird an den Europaparlamentariern liegen, diese Situation noch zu retten."
Gastredner bei der Grünen-Bundestagung war Sven Giegold, Mitgründer von Attac Deutschland und EU-Kandidat
der deutschen Grünen. Er nannte in seinem Referat drei große Krisen der Globalisierung: Jene der Finanzmärkte,
des Klimas und die der zunehmenden Armut. Dem müsse man mit klaren Regeln entgegentreten, "ansonsten
wird Kapitalismus tyrannisch". Der letzte EU-Gipfel in Brüssel sei jedenfalls "ein schwarzer Tag
für den Klimaschutz" gewesen, die deutsche Kanzlerin Angela Merkel habe sich von der Klimakanzlerin zum
Klimaproblem entwickelt und habe das Ziel des Klimaschutzes verraten. "Diese Krise ist eine riesige Chance",
sieht es auch Giegold wie schon zuvor Glawischnig, man müsse die Situation in ihrer historischen Dimension
erkennen. Darum sei es Zeit für einen "Grünen New Deal". |
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Leitl begrüßt Klimakompromiss des EU-Gipfels
Regierungschefs senden wichtiges Signal für den Wirtschaftsstandort Europa - EU bleibt
Schrittmacher des globalen Klimaschutzes
Wien (pwk) - Positiv beurteilt Christoph Leitl, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich
(WKÖ), den Kompromiss des EU-Gipfels beim Klimapaket. Demzufolge sollen die Vorzeigeunternehmen in energieintensiven
Industriebranchen auch in Zukunft Emissionszertifikate gratis bekommen. "Die EU hat unter französischem
Vorsitz mit diesem Schritt erkannt, dass Standortinteressen Europas nicht unter den Tisch fallen dürfen. Das
Schlimmste, nämlich eine großflächige Abwanderung energieintensiver Betriebe aus Europa wegen exorbitanter
CO2-Kosten, ist verhindert worden." Gerade auch der österreichischen Regierung sei es zu verdanken, dass
es hier zu einigen Verbesserungen im Sinne des Standortes Europa gekommen ist, sagte Leitl. "Sehr zu begrüßen
ist vor allem die Gratiszuteilung von 100% der Zertifikate für abwanderungsgefährdete Unternehmen bis
2020."
Wenn österreichische und andere europäische Unternehmen aufgrund überschießender EU-Verpflichtungen
gezwungen wären, ihre Produktion in Drittstaaten mit deutlich geringeren Auflagen auszulagern, torpediere
das andere Bemühungen der EU im Hinblick auf die Wiederbelebung der europäischen Konjunktur ohne für
das Klima etwas zu bringen, betonte Leitl. "Spät aber doch haben die EU-Chefs hier die Reißleine
gezogen."
Der Gipfelkompromiss verschaffe den Unternehmen zudem mehr Rechtssicherheit, da wichtige Details des Klimapakets
nun bereits in der Richtlinie festgelegt werden sollen und nicht erst im Nachhinein von einem Expertenausschuss
der EU-Kommission.
Kein Verständnis hat Leitl für jene, die von einer Verwässerung des EU-Klimapakets reden. "Die
EU ist und bleibt Vorreiter in Sachen Umwelt- und Klimaschutz. Was Europa und seine Unternehmen hier vorgezeigt
haben, müssen andere erst einmal zustande bringen." Zugleich sei es klar, dass nicht ein Kontinent alleine
den Klimawandel verhindern könne. "Ohne internationale Vereinbarungen geht es nicht, hier muss die EU
auch andere Industrie- und Schwellenländer mit an Bord holen", warnte Leitl.
Nun sei es wichtig, dass die Kompromisslösung der EU-Chefs rasch von Rat und Europaparlament verabschiedet
wird, damit die Unternehmen wissen, worauf sie sich in Zukunft einstellen müssen und schubladisierte Investitionsentscheidungen
rasch reaktiviert werden können, so Leitl abschließend. |
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Allianz für Klimagerechtigkeit: Analyse der Ergebnisse der
Klimakonferenz in Poznan
VertreterInnen von humanitären, kirchlichen, entwicklungs- und umweltpolitischen Organisationen
übergaben Umweltminister Berlakovich in Poznan einen Wegweiser nach Kopenhagen
Poznan (klimabündnis) - Die Klimakonferenz in Poznan endet mit einem Minimalergebnis: die Erstellung
eines Arbeitsprogramms für 2009. Damit gibt es endlich ein klares Mandat für die Aufnahme echter Verhandlungen,
so dass die Staaten der Welt von unverbindlichen Gesprächen in den echten Verhandlungsmodus gehen können.
Die Operationalisierung des Anpassungsfonds, ein erklärtes Ziel für diese Konferenz, konnte erst am letzten
Verhandlungstag unter größten Mühen abgeschlossen werden. Leider sind die derzeit vorgesehen Mittel
nicht einmal ein Tropfen auf den schon sehr heißen Stein.
Dabei ist der Anpassungsfonds keine milde Gabe der Industriestaaten an die Entwicklungsländer, sondern eine
im Ausmaß und im Verhältnis zu den durch Klimawandel verursachten Schäden geringe Kompensationszahlung
für die Schäden, die die ungehemmte Verbrennung von fossilen Energieträgern und die Ausbeutung der
Regenwälder durch die Industriestaaten verursacht haben.
Insbesondere die Tatsache, dass die EU durch die parallel stattfindenden Verhandlungen zum Energie- und Klimapaket
blockiert war und sich angesichts der Wirtschaftskrise hochrangige PolitikerInnen vom Bekenntnis zu ambitioniertem
Klimaschutz zunehmend verabschiedet haben, hat die Klimakonferenz in ihrer Dynamik nachteilig beeinflusst.
Soweit bisher absehbar die Ergebnisse im Detail: Die Industriestaaten haben es verfehlt, klare politische Signale
und Bekenntnisse zur Treibhausgas-Reduzierung zu liefern. Australien, Kanada, Russland und Japan haben ihren Widerstand
aus Bali gegen ein klares Bekenntnis zu einem ambitionierten Reduktionsziel nahe der 40 % hier in Posen zementiert.
Kein Industrieland setzt voll auf die Umsetzung heimischer Maßnahmen, alle wollen die Option zum massiven
Zukauf von Verschmutzungsrechten offen halten.
Zu einem globalen Klimadeal wird es nur dann kommen, wenn die Industriestaaten endlich bereit sind, ihre historische
Verantwortung für die globale Ungerechtigkeit und die historische Verantwortung für den globalen Klimawandels
anzuerkennen. Es braucht daher ein ambitioniertes Paket zu Technologietransfer und Finanzierung für Anpassungs-
& Reduktionsmaßnahmen, das gleichrangig verhandelt wird. Vorschläge der Entwicklungsländer
zu diesen Themen wurden von den Industriestaaten aber bisher im Großen und Ganzen ignoriert.
Beim Waldschutz kam es zu einer äußerst unbefriedigenden Einigung im Hinblick auf die Methodologie,
denn Plantagen werden dabei nicht ausgeschlossen. Plantagen sind aber kein Wald im ursprünglichen Sinne, weder
was die Biodiversität noch was das Klimaschutzpotential angeht. Hier besteht das Problem, dass die Industriestaaten
in den bisherigen Vereinbarungen zum Klimaschutz sich bereits großzügige Schlupflöcher bei der
Anrechung von Senken genehmigt haben. Dieselben Schlupflöcher drohen nun in den Vereinbarungen zum Waldschutz
im Süden. Australien, Neuseeland, USA und Kanada haben in REDD die Aufnahme von klaren Rechten der Indigenen
herausgestrichen. Poznan ist abgeschlossen, der Weg nach Kopenhagen wurde bereits begonnen. Den Wegweiser dafür
übergaben VertreterInnen der Allianz für Klimagerechtigkeit, die Umweltminister Niki Berlakovich ein
Vorschlags- und Maßnahmenpaket gleich mit auf den Nachhauseweg gaben.
Die "Allianz für Klimagerechtigkeit" umfasst aktuell folgende NROs: Arche Noah, Ärztinnen und
Ärzte für eine gesunde Umwelt, CARE, Dreikönigsaktion - Hilfswerk der Katholischen Jungschar, GLOBAL
2000, Greenpeace, Horizont3000, Klimabündnis Österreich, Koordinierungsstelle der Österreichischen
Bischofskonferenz für Internationale Entwicklung und Mission (KOO), Naturfreunde Internationale, Österreichisches
Rotes Kreuz (ÖRK), Respect, WWF. |
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