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Vizekanzler Josef Pröll in der ORF-Pressestunde |
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erstellt am
15. 12. 08
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Pröll:
ÖVP hat Kernkompetenz in der Hand …
…um Wirtschaft zu stärken, Menschen zu entlasten und die Krise zu bewältigen
– Mit Optimismus, Mut und kompetentem Team in wirtschaftlich schwierige Zeiten
Wien (övp-pd) - "Wenn man sich die großen Sehnsüchte der Menschen anschaut,
dann kann man daraus vier Eckpunkte ableiten: Wirtschaft stärken, Menschen entlasten, Sicherheit geben und
die Krise bewältigen. In allen vier Bereichen hat die ÖVP die Kernkompetenz in der Hand. Und deswegen
bin ich so optimistisch, dass wir uns nicht in Streit und Auseinandersetzung profilieren müssen, sondern durch
kompetente Arbeit", betonte Finanzminister Josef Pröll in der ORF-"Pressestunde" am 14.12.
und verwies damit auf die zahlreichen Maßnahmen des ÖVP- Regierungsteams: "Menschen entlasten mit
der Steuerreform, für die ich als Finanzminister zuständig bin, die Wirtschaft stärken mit Wirtschaftminister
Mitterlehner, Sicherheit geben werden Justizministerium und Innenministerium. So wird die Krise zu bewältigen
sein."
Von der Steuerreform 2009 werden alle profitieren, die Steuern zahlen. Unmittelbar nach Weihnachten, so Pröll,
soll der Entwurf bereits in Begutachtung gehen, um noch vor Ostern die Zustimmung des Parlaments zu haben und rückwirkend
mit 1. Jänner 2009 auszubezahlen. "Es ist das größte Paket das wir in den letzen Jahren gemacht
haben. Es ist ein Modell, dass die Menschen massiv spüren werden", so der Finanzminister. "Besonders
Familien mit Kindern werden durch 500 Millionen an Familienleistungen profitieren.
Zur Bewältigung der internationalen Wirtschafts- und Finanzkrise betont Pröll, dass diese aus dem Schuldenmachen
in den USA kommt. "Die Antwort darauf kann nicht sein, dass auch wir im Staat erneut Schulden machen. Eine
Schuldenkrise durch Schulden machen zu bekämpfen, dafür bin ich nicht zu haben", so Pröll und
weiter: "Und wenn der Bundeskanzler sagt, wir brauchen mehr Löschwasser zum Löschen, dann nehme
ich das zur Kenntnis. Die Frage ist aber nicht, wie viel Löschwasser, sondern wie zielgenau und effektiv der
Brand mit dem vorhandenen Löschwasser bekämpft werden kann. Welche Maßnahmen greifen mit dem Löschwasser
am Besten?".
Mit dem Bankenhilfspaket ist ein erster Schritt gelungen, "wo wir nicht den Banken und den Managern helfen,
sondern ganz konkret den Sparerinnen, Sparern und Häuslbauern. Es gibt keine Geldmittel, sondern Haftungen",
betonte Pröll. Auch das Konjunkturpaket trage aktiv zur Hilfe der Wirtschaft und somit der Menschen bei. "Darüber
hinaus zu planen ist falsch. Man darf nichts überstürzen", so der Finanzminister.
Auch zur aktuellen Situation der ÖVP nahm der Bundesparteiobmann Stellung. Die ÖVP müsse neu ausgerichtet
werden, eine inhaltliche Programmdiskussion sei in Vorbereitung und starte im Frühjahr. "Es wurde viel
Vorarbeit geleistet mit der Perspektivengruppe. Ich habe Mut für Neues gezeigt, mit neuen Gesichtern und einem
neuen Team", so Pröll. Zahlreiche Ergebnisse und Inhalte des im Vorjahr präsentieren Perspektivenpapiers
wurden im Regierungeübereinkommen umgesetzt, wie zum Beispiel die absetzbaren Kinderbetreuungskosten.
Auch im Regierungsübereinkommen festgeschrieben wurde ein klares Bekenntnis zu Europa. "In dieser Finanzkrise
hat die Europäische Union ihr erfolgreichstes Gesicht gezeigt und bewiesen, dass sie voll handlungsfähig
ist", so Pröll. Die Zustimmung zur EU entwickle sich weiter zum Positiven. Klar sei auch, dass es ohne
Zustimmung der ÖVP keine Volksabstimmung zu EU gebe.
Zum Thema Asyl betonte Pröll, dass man Integration vor Zuwanderung stellen müsse. Innenministerin Fekter
habe einen neuen Entwurf in Begutachtung, der das humanitäre Bleiberecht bereits im Asylrecht implementiert
und der so zu einem kürzeren Verfahren führt. "Für jene, die schon länger in Österreich
sind, fließen Faktoren wie familiäre Strukturen und Unbescholtenheit ein", so Pröll und verweist
auch auf den Beirat von den Landeshauptleuten, der in Einzelfällen entscheidet.
"Wir sind gut aufgestellt, ich habe ein kompetentes Team hinter mir und wir werden unsere Verantwortung wahrnehmen
und für die Menschen die Krise bewältigen", so Pröll. |
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Cap begrüßt Prölls Bekenntnis zur gemeinsamen Bekämpfung der Wirtschaftskrise
Auf ein Umdenken des ÖVP-Obmannes hofft Cap bei der Frage eines 3. Konjunkturpaketes
Wien (sk) - Das Bekenntnis von ÖVP-Vizekanzler Josef Pröll zur gemeinsamen Zusammenarbeit
in der Bundesregierung, insbesonders bei der Bewältigung der Wirtschaftskrise, sei zu begrüßen
stellte SPÖ-Klubobmann Josef Cap gegenüber dem Pressedienst der SPÖ fest. Das wichtigste sei es
gegenwärtig alle Anstrengungen zu unternehmen, um die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf Österreich
möglichst gering zu halten und alles zu tun um ein Zunehmen der Arbeitslosigkeit zu bekämpfen. Das werde,
wie die heutige Pressestunde mit ÖVP-Obmann Pröll gezeigt habe, offensichtlich auch von der ÖVP
so gesehen, sagte Cap.
Nur wenn alle in der Regierung an einem Strang ziehen, wenn alle dieses Ziel als prioritär ansehen, werden
diese Bemühungen auch erfolgreich sein. Diesbezüglich sei er, so Cap, optimistisch. Als erfreulich wertete
der SPÖ-Klubobmann auch die Aussage Prölls, wonach das Ziel der Erhöhung der Ausgaben für Forschung
und Entwicklung auf 3 Prozent des BIP bis 2010 aufrecht sei, nachdem hier in den letzten Tagen Unklarheit geherrscht
habe. Wo er, so Cap abschließend, noch auf ein Umdenken des ÖVP-Obmannes hoffe, sei bei der Frage eines
3. Konjunkturpaketes, wie es von Bundeskanzler Faymann vorgeschlagen wurde, das Pröll zwar nicht ausgeschlossen
habe, von dessen Notwendigkeit er sich aber noch nicht überzeugt gezeigt hatte. |
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Strache: Pröll sieht ungerührt zu, wie der Mittelstand zerbröselt
Volumen für Steuerreform viel zu gering - ÖVP setzt Kurs der bedingungslosen
Brüssel-Hörigkeit nahtlos fort - FPÖ entschieden gegen Mehrheitswahlrecht
Wien (fpd) - Schon die bisherigen Konjunkturpakete seien lediglich Paketchen gewesen, meinte FPÖ-Bundesparteiobmann
HC Strache zu den Aussagen von Finanzminister Pröll in der ORF-Pressestunde. Dass Pröll sich nun gegen
ein weiteres Konjunkturpaket ausspreche, zeige, dass er für sein Regierungsamt völlig ungeeignet sei.
Insgesamt müssten der Mittelstand und die KMU mit einem Maßnahmenpaket von sechseinhalb Milliarden Euro
entlastet werden, verlangte Strache. Aber Pröll sehe ungerührt zu, wie der Mittelstand zerbrösle
und immer mehr Unternehmen in existenzbedrohende Schwierigkeiten kämen. Das Volumen für die angeblich
so große Steuerreform der Bundesregierung sei viel zu gering, als dass es tatsächlich zu einer echten
Entlastung kommen könnte.
Sehr bezeichnend sei es auch, dass Pröll nicht daran denke, bei der ÖIAG einzuschreiten und endlich den
Desaster-Manager Michaelis aus seiner Position zu entfernen. Offenbar hätten ihm die Debakel bei AUA und Post
noch nicht ausgereicht, zeigte sich Strache empört.
Hinsichtlich der Absetzbarkeit von Spenden forderte Strache, Spenden für jene Organisationen, die zumindest
die Kriterien des Spendengütesiegels erfüllten, steuerlich absetzbar zu machen und finanzielle Zuwendungen
im Rahmen von Sonderausgaben zu berücksichtigen. Nicht alle Organisationen hätten nämlich ein Spendengütesiegel,
würden aber sehr wohl die Kriterien dafür erfüllen.
Bezüglich der EU habe sich wieder einmal gezeigt, dass die ÖVP auch unter Pröll ihren Kurs der bedingungslosen
Brüssel-Hörigkeit nahtlos fortsetze, erklärte Strache. Dem von Pröll angestrebten Mehrheitswahlrecht
erteilte der FPÖ-Chef eine klare Absage. Dieses sei zutiefst undemokratisch. Insgesamt habe sich Pröll
einmal mehr als ewige Zukunftshoffnung ohne Zukunft erwiesen. |
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Scheibner: Pröll waren Machtpositionen wichtiger als Inhalte
Pröll hat weder für bürgerliches Lager noch für Österreich Zukunftsperspektiven
Wien (bzö) - "In der Pressestunde hat sich gezeigt, dass Josef Pröll weder für
das bürgerliche Lager noch für Österreich Zukunftsperspektiven aufzuweisen hat", sagte der
geschäftsführende BZÖ-Obmann Abg. Herbert Scheibner. Pröll habe überraschen offen zugegeben,
dass es ihm bei der Ressortverteilung nicht um Inhalte sondern und Machtpositionen gegangen ist. "Pröll
hat sich den Großkoalitionären ausgeliefert und nicht den Versuch gemacht, Alternativen zur Koalition
mit den Sozialdemokraten zu suchen", kritisierte Scheibner. Die Entlastungspakete in der Finanzpolitik sind
viel zu wenig ambitioniert.
"Gerade von einer angeblichen Wirtschaftspartei wie der ÖVP hätte man sich erwartet, dass dafür
gesorgt werde, dass die Klein- und Mittelständischen Betriebe besser geschützt und vor dem Untergang
gerettet werden", erklärte Scheibner. Pröll habe gerade in der aktuellen Situation kein Wort darüber
verloren, dass zwar im Nationalrat ein Bankenpaket geschnürt wurde, die Banken die Gelder aber lieber anlegen,
statt sie an die Wirtschaft weiter zu geben.
Laut Scheibner gebe es von Seiten Prölls keine Initiativen, auf EU-Ebene für eine Lockerung von Basel
II einzutreten. Auch eine Reform der Bilanzierungsvorschriften, um die Unternehmen in den nächsten Monaten
vor Insolvenz zu schützen vermisst Scheibner. Die Steuerreform fällt aus Sicht des BZÖ viel zu niedrig
aus, so Scheibner. Sie müsse mindestens doppelt so hoch sein, um die Kaufkraft zu stärken.
Bezüglich der Reduktion bei den Asylanträgen erinnerte Scheibner, dass dies ein Erfolg der Regierung
Schüssel-Gorbach war. Die Ideen von Innenministerin Fekter für ein Bleiberecht gehen hingegen nicht in
Richtung einer Verschärfung, sondern genau in die gegenteilige Richtung. |
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Kogler: "Spendenabsetzbarkeit unzureichend und ausgrenzend"
In der Wirtschaftskrise muss der Staat Investieren - Pröll täuscht Öffentlichkeit
Wien (grüne) - "Es ist nicht einzusehen, dass Josef Pröll weiter auf seinem ausgrenzenden
Standpunkt zur Spendenabsetzbarkeit beharrt", erklärte der stellvertretende Klubobmann der Grünen,
Werner Kogler zu den Aussagen Prölls in der ORF-Pressestunde. "Das kommt einer klaren Ausgrenzung von
Umwelt- und Menschenrechts-NGOs gleich und kann nur als politische Willkür bezeichnet werden", so Kogler.
"Pröll will zwei Klassen von gemeinnützigen Organisationen schaffen - jene, die vom Staat Privilegien
bekommen und jene, die auf sich selbst gestellt sind. Das ist schlicht inakzeptabel."
"Insgesamt ist Pröll sowohl als ÖVP-Chef als auch als Finanzminister jegliche Substanz schuldig
geblieben", sagte Kogler. Die Ankündigung, erst im April ein Budget vorlegen zu wollen, ist angesichts
der Wirtschaftskrise grob fahrlässig - ebenso wie die unhaltbare Ankündigung, keine Schulden machen zu
wollen. "Es gibt einen weltweiten Konsens, dass die Wirtschaftskrise nur durch Investitionen vor allem der
Staaten überwunden werden kann. Das bedeutet selbstverständlich, Kredite zu nehmen", so Kogler.
"Pröll glaubt offenbar, gegen Nobelpreisträger anplaudern zu können. Das ist brandgefährlich."
In der Sache sind die Maßnahmen zur Krisenbekämpfung seitens der Regierung mangelhaft. "Es ist
keine Spur vom 'größten Paket', wie es Pröll gerne sehen würde. Das sogenannte Konjunkturpaket
ist auf zwei Jahre berechnet und nicht auf ein Jahr. Überdies sind die Konjunkturpakete inhaltlich weitgehend
hohl. Von zwei Prozent des BIP kann also keine Rede sein. Entweder ist es Unwissenheit oder öffentliche Täuschung.
Täuschung wird auch bei Steuersenkungen betrieben. Es gibt zwei Millionen Menschen in Österreich, die
davon nichts spüren werden. Angesichts der Tatsache, dass der Finanzminister gerade einmal die kalte Progression
der letzten Jahre ausgleicht, ist Prölls Gerede von einem 15. Gehalt nicht mehr als ein zynischer PR-Gag",
so Kogler. |
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