Worten müssen nun Taten folgen – Mit grünem Licht für europäisches Konjunkturprogramm
und Lösung für Lissabon
Wien (pwk) - „Mit der grundsätzlichen Einigung auf ein europäisches Konjunkturprogramm
und auf einen Ausweg aus dem Dilemma nach dem irischen ‚Nein‘ zum Vertrag von Lissabon sendet Europa ein wichtiges
Signal aus: Bei konkreten Probleme hat Europa auch konkrete Lösungen parat“, sagte Christoph Leitl als Präsident
der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) und in seinen europäischen Funktionen zum sich abzeichnenden
Kompromiss beim Gipfel der EU-Staats- und Regierungschefs in Brüssel. „Dass die Europäische Union 200
Milliarden Euro auf die Beine stellt, zeigt den Unternehmen und den Bürgern, dass Brüssel sie in der
aktuellen schwierigen Wirtschaftslage nicht im Regen stehen lässt.“
Anforderungen des Beihilfenrechts lockern
Abgesehen von vorgezogenen Investitionen und Umschichtungen innerhalb des EU-Budgets hält Leitl vor
allem den Plan, für 2009 die Anforderungen des Beihilfenrechts zu lockern für positiv. Die WKÖ fordert
hier konkret, die De-Minimis-Schwelle für nationale Beihilfen, die nicht von Brüssel zu genehmigt werden
müssen, von derzeit 200.000 Euro auf 1 Million Euro zu erhöhen.
Die Versprechen des EU-Gipfels müssen nun rasch umgesetzt werden: „Den Worten müssen Taten folgen. Die
EU-Chefs dürfen nicht nach Hause fahren und es bei Absichtserklärungen bewenden lassen“, appelliert Leitl.
Österreich gehöre mit den Konjunkturpaketen 1 und 2 sowie der Steuerreform 2009 zu jenen, die die EU-Vorgaben
bereits erfüllt haben. „Nun müssen auch die Zögerlichen unter Beweis stellen, dass sie nicht nur
bei Schönwetter europäisch denken, sondern auch in schwierigen Situation europäisch handeln.“
Europa bietet seinen Bürgern eine Rückversicherung
Erfreulich sei der aufgezeigte Weg für ein zweites irisches Referendum über den Lissabon-Vertrag: „Gerade
in wirtschaftlichen Krisenzeiten, wie wir sie derzeit durchmachen, bietet Europa seinen Bürgern eine Rückversicherung.
Die Iren haben es in der Hand, dieses europäische Fundament für die Zukunft noch stärker zu machen“,
so der Wirtschaftskammer-Präsident. Dass nun auch in Zukunft alle Mitgliedstaaten einen EU-Kommissar stellen
sollen, sei auch für Österreich gut, denn der „eigene“ EU-Kommissar sei ein klares Symbol dafür,
„dass wir alle die EU sind“, so Leitl abschließend. |