Berlakovich: Finanzkrise darf Klimaschutzziele nicht in Frage stellen   

erstellt am
11. 12. 08

Umweltminister erwartet mehr „grüne Jobs“ durch Klimaschutzmaßnahmen
Poznan/Wien (bmlfuw) - Umweltminister Niki Berlakovich warnte am 11.12. bei der Welt-Klimakonferenz im polnischen Poznan davor, angesichts der weltweiten Finanzkrise, die für den Schutz des Weltklimas notwendigen Anstrengungen zu vernachlässigen. Er forderte ein klares Bekenntnis zu einem konsequenten Kurs auf ein neues Klimaschutzabkommen nach Auslaufen des Kyotoprotokolls 2012 ein. „Wir müssen Klimaschutz als Chance und Ausweg aus der aktuellen Krise auf den Finanz- und Arbeitsmärkten nutzen. Klimaschutz schafft neue, grüne Arbeitsplätze.
Umwelttechnologien sind einer der wichtigsten Schlüssel zur Lösung des Klimaproblems und haben sich zu einem Jobmotor mit beeindruckenden Wachstumsraten entwickelt. Wir dürfen daher beim Klimaschutz nicht auf die Bremse steigen, sondern müssen die Weichen für ein tragfähiges Klimaabkommen nach 2012 stellen, das wirtschaftliche Entwicklung und Klimaschutz vereinbar macht“, unterstrich Umweltminister Berlakovich mit Blick auf die Weltklimakonferenz im Dezember 2009 in Kopenhagen.

Die Welt-Klimakonferenz in Poznan gilt als Meilenstein zwischen der Konferenz auf Bali im Dezember 2007 und der Ende 2009 stattfindenden entscheidenden Runde in Kopenhagen, wo Einigung über ein neues Klimaschutzabkommen nach dem Auslaufen des Kyotoprotokolls 2012 erzielt werden soll.

Das Verhandlungsmandat der EU für die Konferenz von Poznan wurde bereits beim Rat der EU-Umweltminister im Oktober 2008 festgelegt. Die EU bekennt sich dazu, die Gespräche zur „Bali Roadmap“ zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen und ein globales und umfassendes Übereinkommen über ein gestärktes Klimaregime in Kopenhagen zu erreichen. Ziel ist die Entwicklung in Richtung einer sicheren und nachhaltigen Wirtschaft mit niedrigem Kohlenstoffausstoß, Nachhaltigkeit in Produktion und Verbrauch und Belastbarkeit gegenüber dem Klimawandel. Das neue Klima-Regime soll die Begrenzung der globalen durchschnittlichen Oberflächentemperatur auf einen Anstieg von 2°C gegenüber dem vorindustriellen Niveau ermöglichen. Dazu müssten nach Ansicht der EU-Umweltminister die globalen Treibhausgasemissionen bis 2050 um 50 Prozent gegenüber 1990 gesenkt werden. Einig sind sich die EU-Staaten auch darin, dass entwickelte Länder weiterhin die Führungsrolle bei den absoluten Reduktionsverpflichtungen übernehmen müssen und sich zu Emissionsreduktionen von gemeinsam 25-40 Prozent bis 2020 gegenüber 1990 verpflichten sollten.

Für Umweltminister Niki Berlakovich gibt es an diesem Mandat nichts zu rütteln. Er hofft, dass in Zukunft auch die USA ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten werden. „In Poznan ist noch das Verhandlungsteam der Bush-Administration im Einsatz und daher kaum Bewegung in den Positionen erkennbar. Ich gehe davon aus, dass sich das im kommenden Jahr unter dem neuen Präsidenten Obama ändern wird und die USA auch beim Klimaschutz ihre Rolle neu definieren und die Klima-Verhandlungen in eine positive Richtung beschleunigen werden“, so Berlakovich abschließend.
     
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