Hauptausschuss billigt auch weitere internationale Einsätze
Wien (pk) - Österreich wird sich auch weiterhin an der EU-Mission im Tschad beteiligen. Der
Hauptausschuss des Nationalrats stimmte mehrheitlich einem entsprechenden Antrag zu, den noch die ehemalige Außenministerin
Ursula Plassnik den Abgeordneten vorgelegt hat. Damit können die österreichischen Soldatinnen und Soldaten
bis zum geplanten Ende der EU-Mission Mitte März 2009 im Einsatz bleiben.
Noch offen ist, ob sich Österreich auch an der in Aussicht genommenen Nachfolgemission den UNO beteiligen
wird. Wie Außenminister Michael Spindelegger den Abgeordneten heute mitteilte, wird er gemeinsam mit Verteidigungsminister
Norbert Darabos über diese Frage entscheiden, sobald ein endgültiger Beschluss der Vereinten Nationen
vorliegt. Dieser wird für Mitte Dezember erwartet. Die Lage müsse sehr sorgfältig geprüft werden,
betonte der Minister. Beim laufenden Einsatz steht für Spindelegger, wie er bekräftigte, die humanitäre
Aufgabe im Vordergrund, es gelte 500.000 bedrohte Flüchtlinge zu schützen.
Beteiligt sich Österreich nicht an der in Aussicht genommenen UN-Nachfolgemission im Tschad, werden die SoldatInnen
und die Ausrüstung dem heutigen Beschluss zufolge bis 31. Mai 2009 nach Österreich zurückgeholt.
Für die notwendigen Abbauarbeiten können, zusätzlich zu den bis zu 160 im Einsatz befindlichen SoldatInnen,
50 weitere Bundesheerangehörige herangezogen werden.
Die Zustimmung zur Verlängerung des Tschad-Einsatzes erfolgte mit den Stimmen der Koalitionsparteien, die
Opposition stimmte geschlossen dagegen und machte dafür unter anderem Kostengründe (BZÖ) bzw. Neutralitätsbedenken
(Grüne) geltend. Abgeordnete Ulrike Lunacek (G) zeigte überdies kein Verständnis dafür, dass
Außenminister Spindelegger keine klare Haltung zu einer Beteiligung Österreichs an der geplanten UN-Nachfolgemission
habe. Es wäre nicht sinnvoll, die Truppen und die Ausrüstung zuerst zurückzuholen und später
wieder in den Tschad zu schicken, argumentierte sie.
Abgeordneter Ewald Stadler (B) erinnerte daran, dass das BZÖ dem Einsatz von Beginn an ablehnend gegenüber
gestanden sei. Er wertete es als inakzeptabel, dass die Kosten für den Einsatz aus dem Heeresbudget bestritten
werden müssten und eine Refundierung seitens der EU nicht in Sicht sei.
Abgeordneter Johannes Hübner hielt namens der FPÖ fest, die Tschad-Mission gehöre zu jenen internationalen
Einsätzen, die in Frage zu stellen seien. In vielen Gebieten sei die UNO seit Jahren tätig, ohne dass
sich für diese Regionen eine Lösung oder eine langfristige Perspektive abzeichne, kritisierte er. Auch
in Bosnien bzw. im Kosovo drohe eine Dauerpräsenz. Um ein Zeichen gegen diese Entwicklung zu setzen, werde
die FPÖ, so Hübner, gegen die Verlängerung des Einsatzes des österreichischen Bundesheeres
nicht nur im Tschad, sondern auch im Kongo und in Afghanistan stimmen.
Abgeordnete Ursula Plassnik (V) machte dem gegenüber geltend, die EU-Mission habe zur Beruhigung der Lage
im Tschad beigetragen. Ihrer Ansicht nach wäre auch die geplante UN-Mission für eine Stabilisierung der
Region wichtig.
Verteidigungsminister Norbert Darabos hielt fest, die von der Opposition von Beginn an geäußerten Einwände
gegen die Beteiligung Österreichs an der Tschad-Mission hätten sich als grundlos erwiesen. Das Bundesheer
sei seinen eingegangenen Verpflichtungen in vorbildlicher Weise nachgekommen und habe qualitativ hohe Leistungen
erbracht, betonte er. Es wäre, so Darabos, "absurd", den Einsatz jetzt mit Jahresende zu beenden
und sich nicht bis zum Ende an der EU-Mission zu beteiligen.
Dass Auslandseinsätze des Bundesheeres aus dem Heeresbudget bestritten würden, sei nicht neu, sagte Darabos,
zudem habe es für diesen Einsatz zusätzliche Budgetmittel gegeben. Die jährlichen Kosten für
den Tschad-Einsatz bezifferte er auf eine Frage von FPÖ-Abgeordnetem Mario Kunasek mit 30 Mio. €. Der Einschätzung
von Abgeordnetem Hübner, wonach die Missionen im Kosovo und in Bosnien "Endlosmissionen" zu werden
drohten, widersprach Darabos ausdrücklich.
Der Einsatz der österreichischen Soldatinnen und Soldaten im Tschad wird bereits zum zweiten Mal verlängert.
Ursprünglich war die Beteiligung an der EU-Mission mit 30. Juni 2008, später mit 31. Dezember 2008 begrenzt
worden.
Hauptausschuss billigt weitere internationale Einsätze
Weniger Differenzen zwischen den einzelnen Fraktionen gab es bei den anderen internationalen Einsätzen österreichischer
Angehöriger des Bundesheeres, der Polizei und der Justiz im Rahmen von UNO- und EU-Missionen, die heute gleichfalls
zur Diskussion standen. Unter anderem billigten die Abgeordneten die Verlängerung der Einsätze in den
Palästinensergebieten, im Kongo und in Afghanistan sowie auf dem Golan und in Zypern. Ebenso wird sich Österreich
weiterhin im Kosovo, in Bosnien und Herzegowina und in Georgien engagieren. Mit Ausnahme der Missionen im Kongo
und Afghanistan wurden dabei alle Anträge, die noch von der ehemaligen Außenministerin Ursula Plassnik
vorgelegt worden waren, vom Hauptausschuss einhellig genehmigt.
Im Rahmen der Debatte sprachen sich Abgeordneter Ewald Stadler (B) und Abgeordneter Johannes Hübner (F) dafür
aus, den Einsatz der in Afghanistan befindlichen Bundesheerangehörigen (maximal zehn Stabsmitglieder und fünf
weitere Personen) zu beenden. Stadler machte geltend, dass keines der Kriegsziele der USA in Afghanistan erreicht
worden sei und sich die Taliban im Vormarsch befänden. Auch der Großteil der afghanischen Bevölkerung
steht der ISAF-Mission seiner Meinung nach skeptisch gegenüber.
Außenminister Michael Spindelegger räumte ein, dass die Situation in Afghanistan schwierig sei. Ein
Abzug der internationalen Truppen würde seiner Auffassung nach aber eine weitere Destabilisierung des Landes
zur Folge haben und sei daher nicht angebracht. Österreich sei ohnehin nur in einem "überschaubaren
Maß" am Einsatz beteiligt, erklärte der Minister.
Im Kosovo hat sich die Lage Spindelegger zufolge stabilisiert, wobei er in diesem Zusammenhang auch die EU-Rechtsstaatlichkeitsmission
EULEX positiv hervorhob. Im Nahen Osten erwartet er sich bis zu den israelischen Wahlen keine Bewegung, Österreich
sollte seiner Meinung nach aber darauf vorbereitet sein, wenn der Grenzübergang in Rafah wieder geöffnet
werden sollte.
Über einen EU-Einsatz im Kongo wurden laut Spindelegger auf EU-Ebene bereits Diskussionen geführt, die
Mehrheit der EU-Staaten habe aufgrund der unübersichtlichen Lage im Land einen solchen Einsatz vorerst aber
nicht als zielführend erachtet. Österreich könnte sich ihm zufolge aus Kapazitätsgründen
ohnehin nicht daran beteiligen.
Die Entsendungen im Detail
Golan: Österreichische SoldatInnen werden weiterhin die UNO-Friedenstruppe (United Nations
Disengagement Observer Force – UNDOF) auf den Golanhöhen unterstützen. Das österreichische Kontingent
umfasst bis zu 387 Bundesheerangehörige in einem Infanteriebataillon und als Stabsoffiziere im Hauptquartier.
Für kurze Dauer darf die maximale Stärke um 5 Personen überschritten werden. Bis zu weitere 30 Personen
sind für vorbereitende und unterstützende Tätigkeiten vorgesehen. Der Einsatz wurde vorerst bis
31. Dezember 2009 verlängert.
Georgien: Auch bei UNOMIG, der United Nations Observer Mission in Georgia, wird Österreich weiter bis 31.
Dezember 2009 mit bis zu zwei Angehörigen des Bundesheeres als MilitärbeobachterInnen und bis zu fünf
weiteren Personen für vorbereitende und unterstützende Tätigkeiten vertreten sein. Der Einsatzraum
umfasst das Gebiet von Abchasien bzw. die Region Suchumi. UNOMIG soll das Waffenstillstandsabkommen zwischen der
Regierung von Georgien und den abchasischen Behörden in Georgien sowie die auf seiner Grundlage gebildete
Sicherheits- und Waffenverbotszone überwachen. Österreich ist darüber hinaus in Georgien auch im
Rahmen der EU-Beobachtermission in Georgien (EUMM Georgia) mit bis zu 3 PolizistInnen und einer Zivilperson sowie
im Rahmen der OSZE-Mission mit bis zu 25 Militärbeobachtern und 5 weiteren Personen engagiert. (siehe PK-Meldungen
Nr. 737/2008 und 766/2008).
Zypern: Zypern, konkret die Trennungslinie zwischen dem griechischen und dem türkischen Teil
Zyperns, gehört zum traditionellen Einsatzgebiet österreichischer SoldatInnen im Ausland. Das österreichische
Engagement mit bis zu 8 Angehörigen des Bundesheeres als Stabsangehörige und bis zu 5 weiteren Personen
für vorbereitende und unterstützende Tätigkeiten bei der UNO-Mission UNFICYP (United Nations Peacekeeping
Force in Cyprus) wird bis Ende 2009 verlängert.
Tschad: Die politisch umstrittene EU-Mission im Tschad (siehe PK-Meldungen 848/2007 und 419/2008)
soll nach Aussagen des Kommandanten von EUFOR TCHAD/RCA mit dem Abzug der Truppen am 31. Mai 2009 abgeschlossen
werden. Javier Solana, der Hohe Vertreter für die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik, hat dazu
in seinem Bericht vom 11. Juli 2008 festgehalten, dass es gelungen sei, die Sicherheitssituation im Einsatzraum
deutlich zu verbessern. Nach seiner Einschätzung werde aber eine internationale Truppenpräsenz zumindest
im Osten des Tschad auch nach Beendigung von EUFOR TCHAD/RCA notwendig sein, um den erzielten Gewinn an Sicherheit
für Flüchtlinge, Vertriebene, Hilfsorganisationen und UNO-Personal nicht wieder in Frage zu stellen.
Die Entsendung von bis zu 160 Angehörigen des Bundesheeres in einem Infanteriekontingent im Rahmen von EUFOR
TCHAD/RCA wurde bis zum 31. Mai 2009 verlängert. Bis zu 50 weitere Angehörige des Bundesheeres sind für
etwaige Abbauarbeiten vorgesehen, weitere 30 Personen für vorbereitende und unterstützende Tätigkeiten.
Palästinensische Gebiete: Österreich wird auch 2009 ein bis zwei StrafrechtsexpertInnen
und bis zu zwei PolizistInnen zur EU-Polizeimission für die Palästinensischen Gebiete (EUPOL COPPS –
Coordinating Office for Palestinian Police Support) entsenden. Die EU will mit dieser Initiative helfen, einen
modernen und effektiven Polizeiapparat mit internationalen Standards aufzubauen. EUPOL COPPS soll die gemäßigten
Gruppen um Präsident Mahmoud Abbas stärken und umfasst auch eine Rechtsstaatlichkeitskomponente. Die
von einer österreichischen Richterin vorbereitete Abteilung für Rechtsstaatlichkeit steht nunmehr unter
der Leitung eines vom Bundesministerium für Justiz entsendeten Experten.
Bosnien und Herzegowina: Gleichfalls bis Ende 2009 fortgesetzt wird die Entsendung von bis zu fünf
PolizistInnen zur EU-Polizeimission in Bosnien und Herzegowina (EUPM). Der Einsatz hat zum Ziel, zur Einrichtung
einer tragfähigen, professionellen und multiethnischen Polizeistruktur beizutragen, die internationalen Standards
entspricht. Einen zusätzlichen Schwerpunkt der Mission stellt die Bekämpfung der organisierten Kriminalität
dar.
Einsatz für den Irak außerhalb des Irak: Fünf AusbildnerInnen aus dem Bundesministerium
für Inneres und dem Bundesministerium für Justiz sollen auch im Jahr 2009 im Rahmen der Integrierten
Mission der Europäischen Union zur Stützung der Rechtsstaatlichkeit im Irak (EUJUST LEX) an entsprechenden
Ausbildungsinstitutionen tätig sein. Dabei geht es vor allem um den Bereich der Strafrechtspflege und der
strafrechtlichen Ermittlungen. Diese Institutionen fungieren unter der Obhut anderer EU-Mitgliedstaaten und befinden
sich außerhalb des Irak.
Kongo: Österreich beteiligt sich an der "Beratungs- und Unterstützungsmission der
EU in Zusammenhang mit der Reform des Sicherheitssektors in der Demokratischen Republik Kongo" (EUSEC RD Kongo)
mit bis zu zwei Angehörigen des Bundesheeres als ExpertInnen und bis zu weiteren 5 Personen für vorbereitende
und unterstützende Tätigkeiten. Auftrag der EUSEC RD Congo ist die Unterstützung der Reform der
Streitkräfte der DRK (insbesondere der Integration von Angehörigen ehemaliger Widerstandsbewegungen in
die Armee). Der Einsatzraum von EUSEC RD Congo umfasst das Staatsgebiet der Republik, wobei das österreichische
Kontingent aus Sicherheitsgründen nicht in den Provinzen Ituri, Nord-Kivu, Süd-Kivu und Maniema eingesetzt
wird.
Südosteuropa: Ebenfalls bis 31. Dezember 2009 verlängert wurde die Entsendung von bis zu
zwei Stabsoffizieren sowie von weiteren 5 Personen für vorbereitende und unterstützende Tätigkeiten
im Rahmen des Regionalen Verifikations- und Unterstützungszentrums zur Implementierung von Rüstungskontrollabkommen
in Südosteuropa (RACVIAC), mit Sitz in der Nähe von Zagreb. Im Februar dieses Jahres übernahm der
Regional Cooperation Council (RCC) als Nachfolgeorganisation des Stabilitätspakts jene Agenden des Pakts,
die RACVIAC betreffen. Der ursprüngliche eng definierte Aufgabenbereich mit Zielrichtung Rüstungskontrolle
wurde in der Zwischenzeit weiterentwickelt, sodass dieser nun auch die demokratische Kontrolle von Sicherheitskräften,
die Katastrophenbewältigung und die Grenzsicherheit umfasst.
Rafah/Gaza: Sollte der Grenzübergang Rafah in Gaza wieder geöffnet werden, werden auch
in Zukunft (zunächst bis 31. Dezember 2009) bis zu vier ZollbeamtInnen und bis zu zwei PolizistInnen ihren
Dienst bei der EU-Grenzassistenzmission EU BAM Rafah (EU Border Assistance Mission Rafah) versehen. Sie sollen
mithelfen, die Umsetzung des Übereinkommens für den Grenzübergang Rafah zwischen der Palästinensischen
Behörde und Israel zu kontrollieren, und zur Zusammenarbeit zwischen palästinensischen, israelischen
und ägyptischen Behörden beitragen. Da der Grenzübergang seit Juni 2006, dem Zeitpunkt der Machtübernahme
der Hamas im Gazastreifen, mit Ausnahme einzelner Tage gänzlich geschlossen ist, ist die Tätigkeit der
Mission zurzeit weitgehend ausgesetzt. Derzeit sind daher auch keine österreichischen BeamtInnen im Einsatz.
Bosnien und Herzegowina: Österreich wird sein Engagement bei ALTHEA (EUFOR) in Bosnien und Herzegowina
bis Ende 2009 fortsetzen. Die Entsendung umfasst bis zu 150 Angehörige des Bundesheeres, bzw. weitere 250
Personen zur kurzfristigen Verstärkung. Zusätzliche 30 Personen können für vorbereitende und
unterstützende Tätigkeiten entsendet werden. Grundlagen für ALTHEA bilden das Rahmenübereinkommen
für den Frieden in Bosnien und Herzegowina (Dayton Abkommen) und das betreffende UNO-Mandat. Aufgaben sind
die Verhinderung von gewaltsamen Ausschreitungen, die Aufrechterhaltung der Sicherheit und Ordnung und die Schaffung
eines gesicherten Umfelds. Die EU wird sich in den kommenden Monaten mit der Zukunft von ALTHEA auseinandersetzen.
Kosovo: Österreich wird auch seinen Einsatz im Kosovo mit bis zu 700 Angehörigen des Bundesheeres
im Rahmen des multinationalen Friedenseinsatzes im Kosovo (KFOR) bis 31. Dezember 2009 verlängern. Für
den Fall einer Krise sind zur kurzfristigen Verstärkung zusätzliche 250 Bundesheerangehörige vorgesehen.
Bis zu 30 weitere Personen können vorbereitende oder unterstützende Tätigkeiten ausführen.
Die Aufstockung von 600 Angehörigen des Bundesheeres auf 700 wird mit der Übernahme der Führung
des multinationalen Einsatzverbands Süd (Multinational Task Force South; MNTF S) begründet. Nach Abschluss
der Führungsfunktion ist geplant, die Stärke des Kontingents wieder auf 600 Personen zu begrenzen. Der
Einsatzraum erstreckt sich auf das Gebiet des Kosovo, einschließlich einer Pufferzone von 15 km Tiefe auf
dem Gebiet von Serbien entlang der Grenze des Kosovo. Ziel der KFOR ist es, die Bestrebungen der Staatengemeinschaft
zur Wiederherstellung von Frieden, Sicherheit und Stabilität in Südosteuropa und die Hilfeleistung für
die Menschen im Kosovo zu unterstützen.
Afghanistan: Bis 31. Dezember 2009 ist auch die Präsenz von bis zu zehn Angehörigen des
Bundesheeres als Stabsmitglieder und bis zu fünf weiteren Personen für vorbereitende und unterstützende
Tätigkeiten im Rahmen von ISAF, der Internationalen Sicherheitsbeistandstruppe in Afghanistan, vorgesehen.
Auch wenn sich der Einsatzraum von ISAF auf ganz Afghanistan erstreckt, beschränkt sich die Tätigkeit
der Österreicher auf den Großraum Kabul, wobei Aufenthalten in der Logistikbasis Termez (Usbekistan)
sowie im Hauptquartier des deutschen ISAF-Kontingents in Masar-e-Sharif möglich sind.
Übungs- und Ausbildungsplan des Bundesheeres 2009
Darüber hinaus befasste sich der Hauptausschuss in seiner heutigen Sitzung mit den Übungen des Bundesheeres
im Ausland. Verteidigungsminister Norbert Darabos hat sowohl den Bericht über die Durchführung des Übungs-
und Ausbildungsplans für 2007 als auch die diesbezügliche Planung für das Jahr 2009 vorgelegt.
Wie der Bericht über das Jahr 2007 ausführt, beteiligte sich Österreich an 28 Übungen und Ausbildungen,
darunter 5 Übungen im Rahmen der NATO-Partnerschaft für den Frieden und eine EU-Übung. Im Vordergrund
stand die Weiterentwicklung bestehender Einsatzkapazitäten des österreichischen Bundesheeres sowie die
aktive Mitwirkung am Krisenmanagement der EU und der Partnerschaft für den Frieden. Der Bericht wurde einstimmig
zur Kenntnis genommen.
Für 2009 sind insgesamt 14 Übungen geplant: Drei Übungen sollen im Rahmen der Partnerschaft für
den Frieden (PfP) stattfinden, zwei weitere Vorhaben sind im EU-Rahmen vorgesehen. Neun Vorhaben sind auf Basis
unmittelbarer zwischenstaatlicher Kooperation geplant, die sich vor allem auf Grund der Zusammenarbeit in der PfP,
der EU und der SHIRBRIG (United Nations Standby High Readiness Brigade) entwickelt. Diese Vorlage passierte den
Ausschuss ebenfalls einstimmig.
Zuvor hatte Verteidigungsminister Darabos Abgeordneter Ulrike Lunacek zugesichert, dass die Teilnahme an den Übungen
freiwillig erfolge. Der seitens der FPÖ geäußerten Befürchtung, die Milizausbildung sei durch
den verkürzten Grundwehrdienst gefährdet, trat er entschieden entgegen. |