Konjunkturpaket I bedeutet nahezu Verdoppelung der Fördermöglichkeiten
für Betriebe - Mittelstandsmilliarde jetzt die richtige Maßnahme
Wien (bmwa) - Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner hat am 10.12. gemeinsam mit aws-Geschäftsführer
Peter Takacs die ersten konkreten Maßnahmen aus dem Konjunkturbelebungspaket I, der sogenannten Mittelstandsmilliarde,
präsentiert. "Die Mittelstandsmilliarde sorgt für eine Steigerung der Finanzierungen für kleine
und große Unternehmen um nahezu 100 Prozent, sowohl vom Volumen als auch von der Anzahl der möglichen
Förderfälle her. Das ist wirklich ein Kraftakt, den hier der Bund und die aws setzen", betonte Wirtschaftsminister
Reinhold Mitterlehner bei einer Pressekonferenz.
Die Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) gibt heute die ersten zinsbegünstigten erp-Kredite im Gesamtumfang
von 168 Millionen Euro aus der im Konjunkturpaket I beschlossenen Aufstockung von 400 auf 600 Millionen Euro frei.
Von Bedeutung ist dabei, dass jetzt auch Einpersonenunternehmen (EPUs) und Kleinstbetriebe durch Mikrokredite im
Ausmaß bis zu 30.000 Euro unterstützt werden. Zudem wurde der Umfang der Haftungen erhöht. Die
neuen atypisch stillen Beteiligungen aus dem Mittelstandsfonds über insgesamt 80 Millionen Euro werden ab
dem ersten Quartal angeboten.
Mit diesen Maßnahmen steigt das Fördervolumen der aws um 100 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro und die
Anzahl der Förderfälle von 5.300 auf rund 9.700 im kommenden Jahr. Diese Maßnahmen sichern 160.000
bestehende Arbeitsplätze und schaffen 18.000 neue Stellen.
"Wir haben hier wirklich geeignete Instrumente zur Verfügung, um jetzt in einer schwierigen Situation
Optimismus nicht nur zu predigen sondern auch mit Maßnahmen zu unterstützen", erklärte der
Wirtschaftsminister. Nach den Prognosen der Oesterreichischen Nationalbank sei für das nächste Jahr ein
Rückgang des Wirtschaftswachstums um 0,3 Prozent zu erwarten. "Um das zu verhindern, setzt Österreich
mit den beiden Konjunkturpaketen die nötigen Gegenmaßnahmen", so Mitterlehner.
Die einzelnen Maßnahmen
Um den österreichischen Unternehmen schnell zu helfen und damit den Wirtschaftskreislauf in Schwung zu halten,
gibt die aws heute 168 Millionen Euro an erp-Krediten frei. Das ist eine erste Tranche aus der sogenannten Mittelstandsmilliarde
des Konjunkturpaketes I. Es ist dies ein Vorgriff auf das erp-Jahresprogramm 2009, das noch heuer im Ministerrat
beschlossen werden soll.
Neben den bisher existenten Investitionskrediten werden ab sofort auch erp-Mikrokredite vergeben. Diese zinsbegünstigen
Kredite entsprechen vor allem den Anforderungen von Einpersonen-Unternehmen (EPUs) und Kleinstbetrieben. Sie werden
für Investitionen und für Betriebsmittel in einer Größenordnung von 10.000 bis 30.000 Euro
vergeben.
Außerdem werden der österreichischen Wirtschaft schon in wenigen Monaten weitere 300 Millionen Euro
aus Drittmitteln für Kredite zur Verfügung stehen: Geplant sind 100 Millionen Euro aus der SME-Initiative
(Small and Medium Enterprises) der Europäischen Investitionsbank (EIB) für Wachstumsprojekte in kleinen
und mittleren Unternehmen, 100 Millionen Euro von der EIB für Innovation und Forschung und Entwicklung und
100 Millionen Euro von der deutschen Kreditanstalt für Wiederaufbau für Energie und Energieeffizienz.
Mit dem Konjunkturpaket I wurde zudem der Haftungsrahmen im Garantiegesetz und im KMU-Fördergesetz ausgeweitet.
So übernimmt die aws ab sofort um rund 400 Millionen Euro pro Jahr mehr an Haftungen. Damit sollen hauptsächlich
Klein- und Mittelbetriebe (KMU) einfach zu Krediten kommen, vor allem wenn die banküblichen Sicherheiten nicht
ausreichend sind. Auch für größere Unternehmen stellen die Haftungen der aws eine Absicherung für
Finanzierungen dar.
Ab Jahresbeginn können Österreichs Unternehmen beim aws auch um Eigenkapital ansuchen. Für diese
atypisch stillen Beteiligungen stehen insgesamt 80 Millionen Euro zur Verfügung. Damit wollen das Wirtschaftsministerium
und die aws das Wachstum von mittelständischen Betrieben bis 500 Mitarbeiter fördern. |