Mailath: Wien soll Zentrum für Holocaust Forschung werden   

erstellt am
19. 12. 08

1,3 Mio. Euro für den Aufbau eines Wiesenthal Instituts
Wien (rk) - Die Stadt Wien, die sich immer für ein Simon Wiesenthal Institut in Wien ausgesprochen hat, stellt nun auch die finanzielle Unterstützung dafür bereit. Im Wiener Gemeinderat wird am 19.12. eine mehrjährige Förderung für den Verein Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust Studien beschlossen. Insgesamt werden für den Aufbau eines solchen Instituts bis 2011 1,3 Millionen Euro seitens der Stadt Wien an den Verein fließen.

"Das ist ein wichtiger Schritt für die Verwirklichung eines Projektes, das sich auch mit dunklen Kapiteln der österreichischen Vergangenheit, insbesondere mit der Täterseite, beschäftigt. Gleichzeitig wird dadurch dem Lebenswerk von Simon Wiesenthal, der stets der Aufklärung und Gerechtigkeit verpflichtet war, Rechnung getragen", betonte Mailath-Pokorny und fügte hinzu: "Nun ist der Bund gefordert, seine Aufgabe als Gesamtkoordinator wahrzunehmen und endlich die Details in Sachen Betriebsfinanzierung und Adaptierung der Bundesimmobilie zu klären."

Das Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien ist als multifunktionales internationales Forschungszentrum konzipiert. Im Zentrum stehen die Erforschung, Dokumentation und Vermittlung all jener Fragen, die Antisemitismus, Rassismus und den Holocaust betreffen. Die Forschung soll im Rahmen eines Fellowshipprogramms und in Form von Forschungsprojekten stattfinden und Wien zu einem führenden Forschungsstandort für Holocaust-Studien machen. Die Dokumentation hat das Ziel, die weltweit einzigartigen Archivbestände von Simon Wiesenthal und der Israelitischen Kultusgemeinde zusammenzuführen. Die Vermittlung erfolgt durch Wechselausstellungen und Vermittlungsprogrammen für verschiedene Zielgruppen. Ab 2012 soll das Institut im Palais Strozzi in der Josefstädter Strasse seinen Vollbetrieb aufnehmen.
     
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