Heimische Sägeindustrie will Schnittholzproduktion vorerst weiter drosseln
Wien (bmlfuw/aiz) - Experten rechnen mit einer länger dauernden Rezession in den wichtigen Wirtschaftsräumen.
Bei langlebigen Konsumgütern, dazu zählen auch Produkte mit hohem Holzanteil, wird gespart. Von den zur
Stabilisierung der Wirtschaft von zahlreichen Staaten beschlossenen Konjunkturpaketen können auch für
die Bauwirtschaft und damit den Holzabsatz positive Impulse ausgehen, wird im jüngsten Holzmarktbericht der
Landwirtschaftskammer Österreich betont.
Belebung der Rundholz-Nachfrage lässt noch auf sich warten
Die Sägeindustrie in Österreich hat angekündigt, die Schnittholzproduktion wegen des schlechten
Absatzmarktes weiter zu drosseln. Winterliche Betriebsferien und Revisionsstillstände werden deutlich länger
als üblich ausfallen. Mit Vertragsabschlüssen für das erste Quartal 2009 verhält sich die Sägeindustrie
sehr zurückhaltend. Es ist daher in den kommenden Wochen keine Belebung der Nachfrage nach Nadelsägerundholz
zu erwarten. Die Sägewerke sind unterschiedlich mit Rundholz bevorratet. Trotz leichter Preisverbesserungen
in Niederösterreich ist dort und im Burgenland das in anderen Teilen Österreichs herrschende, stabile
Preisniveau noch nicht erreicht. Ergiebige Schneefälle haben regional den Holzeinschlag und -abtransport zum
Erliegen gebracht.
Auch die Nachfrage nach Laubsägerundholz ist schlecht und vor allem bei Rotbuche äußerst verhalten.
Als Nischensortiment sind lediglich kernige Buche und Esche absetzbar. Auch die im Vorjahr noch rege nachgefragte
Eiche bleibt hinter den Erwartungen zurück. Pappel guter Qualität wird weiterhin stark nachgefragt. Buntlaubholz
wird in den Bundesländern Nieder-, Oberösterreich und Steiermark primär für die Laubholz-Submissionen
der Waldverbände im Jänner erzeugt.
Energieholz ist derzeit stabilster Faktor
Der Faserholzmarkt ist weiterhin gesättigt, die mit Windwurfholz gefüllten Lager müssen erst aufgelöst
werden. Beim Schleifholz zeichnet sich eine gewisse Entspannung im ersten Quartal 2009 ab. Energieholz ist derzeit
der stabilste Faktor am Holzmarkt, der Absatz läuft kontinuierlich. Brennholz in langem Zustand oder ofenfertig
ist sehr gut absetzbar. Der geringere Anfall an Sägenebenprodukten führt bei einzelnen Großabnehmern
zu einem größeren Bedarf an Waldhackgut, der einer rascheren Entlastung des Faserholzmarktes nutzt.
Die Holzmarktexperten raten den Waldbesitzern, konkreter, den wirtschaftlichen Notwendigkeiten der Forstwirtschaft
entsprechender Nachfrage nach Frischholz zu entsprechen. Bei Verkäufen sei höchstes Augenmerk auf Zahlungssicherheit
und usancenkonforme Rundholzübernahme zu legen, wird betont. Alle Bestände seien weiterhin auf Borkenkäferbefall
zu kontrollieren. Dieses Holz sei auch in der kalten Jahreszeit vordringlich zu vermarkten. |