Bund und Stadt Wien investieren rund 52 Mio. Euro in modernste Forschungsinfrastruktur
Wien (bmwf) - Wissenschaftsminister Dr. Johannes Hahn und Finanz-und Wirtschaftsstadträtin
Vizebürgermeisterin Mag.a Renate Brauner präsentierten am 18.12. ein Millionenpaket zum Ausbau des Wiener
Biotechnologiestandortes "Campus Vienna Biocenter" (CVBC) in St. Marx. Bund und Stadt Wien werden gemeinsam
über die nächsten 10 Jahre 51,7 Millionen Euro in neue und hochmoderne Forschungsinfrastruktur investieren.
Hahn und Brauner folgen damit auch den Empfehlungen einer internationalen ExpertInnen-Jury um den Forschungsstandort
Österreich weiter zu stärken. Der Fokus der Investitionen liegt auf gemeinschaftlich genutzter modernster
Forschungsinfrastruktur mit dem Ziel optimale Rahmenbedingungen für zukunftsweisende Innovationen in der Biotechnologie
"made in Vienna" herzustellen. Ebenso investiert wird in das am Campus angesiedelte "Vienna Open
Lab" sowie in die Errichtung einer neuen Kinderbetreuungseinrichtung. 65 Prozent der Kosten werden vom Bundesministerium
für Wissenschaft und Forschung getragen und 35 Prozent von der Stadt Wien.
"Die vereinbarten Mittel für das Vienna Biocenter sind eine gute Investition in die Zukunft des Forschungsstandorts
Wien und des Wissenschaftsstandorts Österreich. Der Ausbau unterstreicht unser Ziel, auch in wirtschaftlich
schwierigeren Zeiten den Wachstums- und Beschäftigungsmotor Wissenschaft auf Touren zu halten.", sagt
Wissenschaftsminister Johannes Hahn. Mit Blick auf die Campusphilosophie freue es ihn besonders, dass "am
Vienna Biocenter nicht nur Wissenschafter unterschiedlicher Disziplinen für den medizinischen Fortschritt
zusammenarbeiten, sondern auch die Stadt Wien und der Bund einen gemeinsamen Weg in Wissenschaft und Forschung
gehen", so der Minister.
"Grundlage für unsere Förderentscheidung sind die herausragenden Forschungsaktivitäten der
universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen sowie der erfolgreichen Biotech-Unternehmen
am Campus Vienna Biocenter. Diesen Leuchtturm der exzellenten Forschung, der weit über die Grenzen Wiens strahlt,
wollen wir weiter stärken", erklärte Brauner.
Kontinuierliche Investitionen der Stadt Wien über seine Technologieagentur ZIT Zentrum für Innovation
und Technologie und Förderungen des WWTF Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds haben in
den vergangenen Jahren maßgeblich zum Wachstum des Standortes CVBC beigetragen. Mit der nun vereinbarten
Förderung setzt die Stadt einen weiteren wichtigen Schritt zur Umsetzung der 2007 präsentierten Forschungs-,
Technologie- und Innovationsstrategie "Wien denkt Zukunft".
Hochmoderne Forschungsgeräte für den Standort
Mit dem Beitrag der öffentlichen Hand wird in hochmoderne und komplexe Forschungsgeräte wie DNA-Sequenzierer,
Phytotrone oder Massenspektrometer investiert, die von allen wissenschaftlichen und betrieblichen Forschungseinrichtungen
am CVBC genutzt werden können. Für die optimale Einbettung in die österreichische Wissenschafts-
und Forschungslandschaft soll die neue Infrastruktur aber auch für Kooperationen mit ForscherInnen außerhalb
des CVBC zur Verfügung stehen und von einer "Campus Support Facility" (CSF) professionell betrieben
werden. Die daraus resultierenden Synergieeffekte werden auch in Zukunft laufende Investitionen ermöglichen
und so den Erhalt einer bestmöglichen Ausstattung garantieren.
Die Investitionsvorhaben beruhen auf dem vom Verein Campus Vienna Biocenter in Abstimmung mit Stadt Wien und Bund
erarbeiteten und von einer internationalen ExpertInnen-Jury evaluierten Programm "Vision 2020". Die Umsetzungsphase
beginnt bereits 2009. Sowohl der organisatorische Aufbau als auch erste Investitionen in die Forschungsinfrastruktur
sollen bereits 2009 erfolgen, betonten Hahn und Brauner. Dazu gehört die optimale Struktur der Servicegesellschaft
CSF sowie die internationale Ausschreibung der CSF-Leitung.
Vision 2020 - Evaluierung durch internationale ExpertInnen
Die Jury unter dem Vorsitz des renommierten deutschen Genforschers und Direktor des Europäischen Mausmutantenarchivs
Martin Hrabé de Angelis hat die Leistungen und Vorschläge des Campus Vienna Biocenter positiv evaluiert
und die Förderung stark befürwortet.
"Die positive Evaluierung der von den Forschungsinstituten und Unternehmen am Campus und Vizebürgermeisterin
Brauner ist ein wichtiger Meilenstein für die weitere erfolgreich erarbeiteten "Vision 2020" und
die positive Förderentscheidung durch BM Hahn Entwicklung des Campus Vienna Biocenter. Nur mit der besten
Forschungsinfrastruktur ist es möglich, in der internationalen Spitzenforschung und im Wettbewerb um die besten
Köpfe zu bestehen. Durch die Einrichtung der Campus Support Facility werden wir unmittelbar 60 neue hochwertige
Arbeitsplätze schaffen und ein Investitionsvolumen von fast 20 Mio. Euro generieren. Die Umsetzung unserer
Vision ist der richtige Schritt zum richtigen Zeitpunkt, um den Standort Vienna Biocenter als europaweit führendes
Zentrum für Life Sciences zu positionieren" erklärte Mag. Harald Isemann, kaufmännischer Geschäftsführer
des Forschungsinstituts für molekulare Pathologie und Obmann des Vereins Campus Vienna Biocenter.
"Nur durch die gemeinsame Anstrengung aller am Campus ansässigen Institutionen, den Max F. Perutz Laboratories
(Universität Wien & Medizinische Universität Wien), den Forschungsinstituten von Böhringer Ingelheim
(IMP) und der ÖAW (GMI, IMBA) und den Biotech-Firmen wie z.B. der Intercell AG oder Affiris, ist es möglich,
eine erfolgreiche wissenschaftliche Zukunft im Bereich der Life Sciences hier am Campus und in Folge auch für
Wien und Österreich zu gestalten. So entstand bereits im Sommer 2006 hier am Campus die "Vision 2020"
als Strategie für das nächste Jahrzehnt. Diese Strategie gewährleistet, dass im Vienna Biocenter
allem voran die Entwicklung der wissenschaftlichen Technologien auf höchstem Niveau betrieben und gleichzeitig
die Nachwuchsförderung, die Kinderbetreuung und die Öffentlichkeitsarbeit (Vienna Open Lab) signifikant
verbessert werden. Die Realisierung der Vision 2020 stärkt die Forschungsinfrastruktur des Standortes Wien
substantiell und erhöht die Sichtbarkeit in der internationalen Wissenschaftslandschaft noch weiter als bisher"
bekräftigt Prof. Renée Schroeder von den Max F. Perutz Laboratories. |