Jetzt ist das Allerwichtigste, möglichst viele Arbeitsplätze von Frauen zu erhalten
Wien (bpd) - Anlässlich des 90-jährigen Jubiläums des Frauenwahlrechts in Österreich
sagte Bundesministerin Gabriele Heinisch-Hosek, dass die Einführung des Wahlrechts für Frauen ein Meilenstein
in der Frauenpolitik gewesen sei. Seither seien viele Veränderungen im Sinne der Frauen erfolgt.
Dabei erinnerte die Frauenministerin an die Einführung der Individualbesteuerung (1973) in den 70er Jahren
oder an die Familienrechtsreform (1975), als gesetzlich verankert wurde, dass der Mann nicht mehr automatisch das
Familienoberhaupt war und Frauen nicht mehr um Erlaubnis fragen mussten, um berufstätig sein zu können.
"Es ist in den 90 Jahren viel im Sinne der Frauen passiert. Aber wir haben viel zu tun auf dem Weg zur Gleichstellung
in der Gesellschaft. So lange Frauen für den gleichen Job mit der gleichen Qualifikation immer noch bis zu
30 Prozent weniger verdienen und so lange Frauen bis zu 60 Prozent weniger Pension bekommen, so lange wird es Frauen-
und Gleichstellungspolitik brauchen", sagte Heinisch-Hosek.
Die Ministerin unterstrich allerdings, dass es erstmals gelungen sei, ein gemeinsames Bekenntnis der Bundesregierung
zur Gleichstellung von Frauen am Arbeitsmarkt im Regierungsprogramm festzuschreiben. "Das ist ein wichtiges
und positives Signal. Jetzt werde ich im Dialog mit meinen Ressortkolleginnen und –kollegen konkrete Projekte definieren",
ergänzte die Frauenministerin.
Dabei sei klar, dass die allerwichtigste Aufgabe in den kommenden Jahren sein werde, möglichst viele Arbeitsplätze
für Frauen zu erhalten. Denn Frauen seien aufgrund von Teilzeitbeschäftigung oder schlechter Qualifikation
oft die Ersten, die von Arbeitslosigkeit betroffen sind, sagte Heinisch-Hosek abschließend. |