Österreichische Investmentfonds im Bann turbulenter Finanzmärkte   

erstellt am
17. 12. 08

Entwicklung der inländischen Investmentfonds im dritten Quartal 2008
Wien (oenb) - Turbulente Finanzmärkte und weiterhin schwierige volkswirtschaftliche Rahmenbedingungen setzten den österreichischen Investmentfonds weiterhin zu. Kursverluste von 4,6 Mrd EUR und risikominimierendes Anlegerverhalten führten zu einer Abnahme des veranlagten Kapitals (exklusive „Fonds in Fonds“-Veranlagungen) von 6,7 Mrd EUR bzw. 5,4%. Ende September betrug das netto in Investmentfonds veranlagte Kapital 117,4 Mrd EUR.

Von Anfang Jänner bis Ende September 2008 ergab sich eine kapitalgewichtete durchschnittliche negative Gesamtperformance aller österreichischen Investmentfonds von 8,4%. Dabei verzeichneten Aktienfonds Kursverluste von 36,9%, Mischfonds ein Minus von 9,9% und Alternative Fonds eine negative Performance von 7,5%. Selbst die sonst so stabilen Geldmarktfonds rentierten in dem besonders schwierigen Finanzmarktumfeld mit -2,25% negativ. Rentenfonds waren mit +0,42% nur leicht positiv. Die österreichischen Immobilienfonds konnten sich weiterhin gut behaupten und waren mit +3,11% die am besten performende Anlagekategorie.

Im dritten Quartal 2008 verringerten die 29 österreichischen KAGs ihre Angebotspalette um weitere 4 Fonds und verwalteten mit den per Ende September aufgelegten 2.326 Investmentfonds (1.622 Publikumsfonds und 704 Spezialfonds 1)) einen Vermögensbestand (inkl. „Fonds in Fonds“ Veranlagungen) von 140,8 Mrd EUR (Ende Juni 2008: 148,9 Mrd EUR). Gegenüber dem 30. Juni bedeutet dies eine Abnahme von 8,2 Mrd EUR bzw. 5,5%. Verantwortlich dafür waren vor allem Aktien und Beteiligungspapiere mit einem Minus von 4,6 Mrd EUR, gefolgt von Investmentzertifikaten mit -2,9 Mrd EUR und Rentenwerten mit -1,5 Mrd EUR. Das einzige Veranlagungssegment mit – wenn auch geringen Zuwächsen (+72 Mio EUR bzw. +3,8%), waren Veranlagungen in Immobilien. Cash Bestände wurden um 1,26 Mrd EUR aufgebaut.

Nach den hohen Kursverlusten im ersten Halbjahr (8,3 Mrd EUR) bescherte das weiterhin sehr schwierige Finanzmarktumfeld den österreichischen Investmentfonds auch im dritten Quartal, mit einem Minus von 4,6 Mrd EUR, ein stark negatives Ergebnis.

Turbulente Finanzmärkte, Rezessionsängste und negative Unternehmensnachrichten stimmten die Anleger in ihren Veranlagungsentscheidungen sehr vorsichtig, sodass sich insgesamt ein Nettokapitalabfluss von 2,14 Mrd EUR bzw. -1,7% (Nettomittelabfluss von 1,66 Mrd EUR und Ausschüttungen von 0,48 Mrd EUR) ergab. Das netto in Investmentfonds veranlagte Kapital (exklusive „Fonds in Fonds“-Veranlagungen) reduzierte sich somit im dritten Quartal um 6,7 Mrd EUR bzw. 5,4% und betrug Ende September 117,4 Mrd EUR.

Stark fallende Aktienmärkte und die nur schwach positive Entwicklung der Rentenfonds resultierten in einer negativen Gesamtperformance. So ergab sich von Anfang Jänner bis Ende September eine negative kapitalgewichtete durchschnittliche Gesamtperformance aller österreichischen Investmentfonds (Publikumsfonds und Spezialfonds) von 8,4%. Aktienfonds waren besonders stark in Mitleidenschaft gezogen. Von den insgesamt 427 aufgelegten österreichischen Aktienfonds waren nur 4 positiv und verzeichneten insgesamt einen Kursverlust von 36,9%. Mischfonds wiesen ein Minus von 9,9% und Alternative Fonds eine negative Performance von 7,5% auf. Selbst die risikoarmen Geldmarktfonds rentierten in dem besonders schwierigen Finanzmarktumfeld mit -2,3% negativ. Rentenfonds waren mit 0,42% nur schwach im Plus. Die österreichischen Immobilienfonds entzogen sich mit +3,1% weiterhin dem Sog fallender Immobilienmärkte und waren von Jänner bis September die am besten performende Anlagekategorie.

Mit einem Anteil von 63,1% (74,1 Mrd EUR) wird die Struktur des veranlagten Kapitals von Rentenwerten dominiert, gefolgt von den Aktien und Beteiligungspapieren mit 13,2% (15,6 Mrd EUR), den ausländischen Investmentzertifikaten mit 11,1% (13,0 Mrd EUR) und den sonstigen Vermögensanlagen mit 10,9% (12,9 Mrd EUR). In Immobilien- und Sachanlagenvermögen war per Ende September 2008 ein Volumen von 1,98 Mrd EUR (1,7%) investiert. Der Anteil an inländischen Aktien und Beteiligungspapieren betrug nur 2,1% des von Fonds veranlagten Kapitals.

Per Ende September 2008 wurden in den Ländern der Währungsunion (exkl. Österreich) 58,2 Mrd EUR (49,6%), in Ländern der übrigen Welt 29,4 Mrd EUR (25,0%) und im Inland 29,8 Mrd EUR (25,4%) veranlagt.
     
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