Neue Heimstätte für Fritz Wotruba-Nachlass im "20er Haus"  

erstellt am
16. 12. 08

Unterzeichnung des Vertrags zwischen dem Belvedere und der Fritz Wotruba Privatstiftung / Fritz Wotruba Werknutzungsgesellschaft
Wien (belvedere) - Am 15.12. unterzeichneten Agnes Husslein-Arco für das Belvedere und Wilfried Seipel für die Fritz Wotruba Privatstiftung und die Fritz Wotruba Werknutzungsgesellschaft einen Leihvertrag: Die Stiftung und die Werknutzungsgesellschaft stellen dem Belvedere den künstlerischen Nachlass Fritz Wotrubas als Leihgabe für die Dauer von zwölf Jahren zur Verfügung. Das Belvedere wird Werke Wotrubas im Rahmen von dauernden und temporären Ausstellungen im 20er Haus präsentieren und der Stiftung und der Werknutzungsgesellschaft Lager-, Archiv- und Büroflächen im 20er Haus zur Verfügung stellen. Die Werknutzungsgesellschaft leistet zu den entstehenden Kosten zur Herstellung und Ausstattung der Räume und Flächen einen Zuschuss in Höhe von 1,5 Millionen Euro.


Fritz Wotruba und das 20er Haus
Das 20er Haus im Schweizergarten wurde in den 1950er-Jahren von Karl Schwanzer als Österreich-Pavillon für die Brüsseler Weltausstellung 1958 erbaut. Fritz Wotruba wurde mit der Gestaltung eines monumentalen Figurenreliefs beauftragt, welches vor dem Pavillon aufgestellt wurde. Von 1962 bis 2001 diente das Gebäude als erstes Museum für moderne Kunst in Wien. 1963 fand hier Wotrubas erste große Retrospektive statt. Seit 2006 gehört der Bau zum Belvedere und wird jetzt nach Plänen von Adolf Krischanitz renoviert und adaptiert.

Fritz Wotruba Privatstiftung und Fritz Wotruba Werknutzungsgesellschaft
Fritz Wotruba (1907-1975), der schon als junger Bildhauer im Wien der späten 20er- und 30er-Jahre internationale Beachtung fand, prägte nach 1945 als Künstler und Lehrer die österreichische Bildhauerei. Nach dem Tod Wotrubas betreute seine Witwe als Erbin dessen umfangreichen künstlerischen Nachlass. Ab 1985 führte nach dem Tod der Witwe der Fritz Wotruba-Verein diese Aufgabe fort. 2007 übernahm die Fritz Wotruba Privatstiftung den Nachlass des Bildhauers: rund 500 Arbeiten aus Stein, Bronze und Gips, 2.500 Zeichnungen, 1.500 druckgrafische Blätter und 14 Ölbilder Wotrubas sowie Archiv und Dokumentation. Die Aufgabe der Fritz Wotruba Privatstiftung besteht neben der Bewahrung und wissenschaftlichen Erschließung des Nachlasses vor allem auch darin, die Rezeption des Werks Wotrubas mit Leihgaben, Ausstellungen und der Förderung der wissenschaftlichen Forschung lebendig zu halten. 2008 wurde die Fritz Wotruba Werknutzungsgesellschaft gegründet.
     
zurück