Bei Früherkennung sparen kostet Geld und schadet den Patienten
Wien (fp) - Den von Gesundheitsminister Stöger angekündigten "bunten Weg" in
der Gesundheitspolitik, kann FP-Ärztesprecher Dr. Andreas Karlsböck nicht mitgehen. "Auf Kosten
der Vorsorge sparen, heißt auf Kosten der Patienten sparen", kommentierte Karlsböck die Ankündigung
des Ministers, bei Brustkrebsvorsorgeuntersuchungen restriktiver vorgehen zu wollen.
"Brustkrebs-Screenings sind international Standard und - durch unzählige Studien belegt - lebensrettend.
Sie dürfen daher unter keinen Umständen eingespart werden", so Karlsböck, der vermutet, dass
Stöger in diesem Punkt auf falsche Berater hört. "Bei der Vorsorge sparen schadet den Patienten",
so Karlsböck. Die Folgekosten freilich, würden zudem die "Einsparungen" weit übertreffen,
so Karlsböck, der Stöger aufforderte diesen gefährlichen Weg nicht zu gehen.
Hinsichtlich des E-Card Mißbrauches seien die Einschätzungen des Bundesministers praxisfremd, so der
freiheitliche Ärztesprecher. Notfälle und neue Patienten seien nicht bekannt. Auch habe der Arzt keine
Sheriff Aufgaben sondern ohnehin knapp bemessene Zeit in der er sich vollständig den Patienten widmen sollte,
so Karlsböck.
Im Spital, wo eine bedeutende Anzahl an Behandlungen stattfinde, die zumeist auch kostenintensiver seien als in
der Hausarztpraxis, sei eine Identitätsfeststellung unumgänglich. Alles andere sei fahrlässig gegenüber
den vielen ehrlichen Beitragszahlern, so Karlsböck. |