ÖVP-Klubobmann will Stögers Attacken auf Vorgängerregierungen nicht überbewerten
Wien (övp-pk) - ÖVP-Klubobmann Karlheinz Kopf begrüßt die Ankündigung von
Gesundheitsminister Alois Stöger, eine umfassende Gesundheitsreform vorbereiten und dabei neue ("bunte")
Wege gehen zu wollen. Denn nur effizienzsteigernde Reformen seien dazu angetan, das hohe Niveau der medizinischen
Versorgung in unserem Land auch künftig finanzierbar zu halten, so der Klubobmann am 29.12. Den von Stöger
geforderten Ersatz für versicherungsfremde Leistungen würden die Krankenkassen mit der bereits beschlossenen
Halbierung der Mehrwertsteuer auf Medikamente im Wert von 250 Millionen Euro soeben mehr als reichlich erhalten.
Nun seien die Kassen am Zug, ihrerseits ernsthafte Einsparungsbemühungen zu zeigen, so Kopf weiter. Der Rechnungshof
habe dafür eine Fülle von Möglichkeiten aufgezeigt. Die in den Regierungsverhandlungen vereinbarte
Teilentschuldung der Krankenkassen durch den Bund in Höhe von 450 Millionen Euro beginne vereinbarungsgemäß
im Jahr 2010.
Nichts anfangen könne er, Kopf, mit Stögers Behauptung, das Defizit der Kassen sei von früheren
Regierungen "systematisch organisiert" worden. Er werte das als kleinen, ideologiegetriebenen Ausrutscher
eines neuen Regierungsmitgliedes, den er nicht überbewerten wolle. Die Pharmaindustrie nahm Kopf gegenüber
Stöger in Schutz. Sie leiste mit Finanzierungssicherungsbeiträgen in Höhe von insgesamt 180 Millionen
Euro einen substanziellen Sanierungsbeitrag für die Krankenkassen. Einen steigenden Medikamentenverbrauch
könne man nicht den Herstellern vorwerfen. Vielmehr müsste dieser im verantwortungsvollen Zusammenwirken
von Ärzten, Patienten und Krankenkassen in den Griff zu bekommen sein.
Abschließend meinte der ÖVP-Klubobmann, dass die neue SPÖ-ÖVP-Koalition in der Frage der Finanzierungssicherung
des Gesundheitswesens in den nächsten Jahren ihre Kräfte bündeln müsse, um den Österreicherinnen
und Österreichern weiterhin den freien und einkommensunabhängigen Zugang zu einem der besten Gesundheitssysteme
der Welt zu sichern. Immer mehr Geld sei jedoch keine ausreichende Antwort, so Kopf abschließend. |