Zwischenbilanz: Umsatz gegenüber 2007 kalenderbereinigt bei plus/minus Null – Gesamtes Weihnachtsgeschäft
erreicht Vorjahresniveau
Wien (pwk) - Der Umsatz im Weihnachtsgeschäft im Einzelhandel bis einschließlich 20. Dezember
liegt kalenderbereinigt auf dem Niveau des Vorjahres. „Zu Weihnachten, dem festlichen Höhepunkt des Jahres,
lassen es sich die Menschen trotz Wirtschaftskrise nicht nehmen, mit Geschenken Freude zu bereiten“, sagte Erich
Lemler, Obmann der Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) am 22.12. Für Jubelmeldungen
sei es zu früh, „Negativmeldungen sind aber ebenfalls unangebracht“, so Lemler. „Damit hält die Aktie
Weihnachtsgeschäft Kurs“, formulierte es Peter Voithofer, der stellvertretende Direktor des mit der Erhebung
betrauten Institutes KMU Forschung Austria.
Große Hoffnungen setzt der Handel in die bis zum Heiligen Abend verbleibenden zwei vollen Einkaufstage. Als
Erwartung für das Weihnachtsgeschäft 2008 formulierte Handelsobmann Lemler: „Ein schöner Erfolg
wäre es, das Niveau des Vorjahres zu halten.“ 2007 wurden im Weihnachtsgeschäft im österreichischen
Einzelhandel rund 1,43 Milliarden Euro erwirtschaftet.
Vierter Adventsamstag war umsatzstärkster Tag
Und wie ist es bisher gelaufen? „Der bisher umsatzstärkste Tag im Advent 2008 war der vierte Adventsamstag,
auch wenn er etwas unter dem Vorjahresniveau geblieben ist“, erläuterte Handelsforscher Voithofer. „Fakt ist,
dass die Weihnachtseinkäufe heuer deutlich früher gestartet wurden als im Vorjahr: Während bis Ende
November 2008 bereits 57 Prozent der Christkindln mit ihren Einkäufen begonnen haben, waren es 2007 erst 45
Prozent. Der Anteil der so genannaten ‚Late-Buyer‘, also jener, die den Großteil der Weihnachtsgeschenke
erst in der Woche vor Weihnachten kaufen, ist im Vergleich zu 2007 - damals waren es 36 Prozent - auf 23 Prozent
deutlich zurückgegangen“, so Voithofer weiter.
Nach Branchen betrachtet, verlief das Weihnachtsgeschäft in den ersten 20 Tagen im Sportartikeleinzelhandel
am besten. Umsatzzuwächse konnten bisher auch der Spielwaren- und der Schuhhandel erzielen. Die Erfahrung
der letzten Jahre zeigt auch, dass gerade in den letzten Tagen der Buch- und Papierhandel noch etwas an Terrain
wettmachen kann. Im Elektro- und Fotohandel wirkt sich der Preisverfall verschiedener Produktgruppen dämpfend
auf die nominelle Umsatzentwicklung aus. Im Lebensmitteleinzelhandel liegt der Umsatz derzeit auf dem Niveau des
Vorjahres, dort steht der wichtigste Teil des Weihnachtsgeschäfts erst in den letzten Einkaufstagen bis zum
24. Dezember an.
Bei den Produktgruppen setzten sich die Trends der vergangenen Jahre fort: Im Elektro-, Spielwaren sowie Uhren-
und Schmuckhandel waren LCD-Fernseher, Playmobil und Lego sowie Silber- und Stahlschmuck wieder stark nachgefragt.
Handel hofft auf weitere konsumstützende Maßnahmen
Der Handel in Österreich hofft, dass die bereits beschlossenen, eingeleiteten und teilweise schon umgesetzten
kaufkraftstärkenden Maßnahmen zur Stärkung der Inlandsnachfrage führen werden: „Die Maßnahmen
der Politik wie Steuerreform, Familienpaket sowie Kollektivvertragsabschlüsse, die über der prognostizierten
Inflationsrate liegen, werden die Situation positiv beeinflussen“, so der Handelsobmann. Sollte es nötig sein,
müssten weitere konsumstützende Konjunkturmaßnahmen umgesetzt werden. |