Wien (bmlfuw) - Die Weinwirtschaft ist ein wichtiger Teil der österreichischen Landwirtschaft. „Wir
haben diese erfolgreiche Entwicklung durch strikte Qualitätsorientierung der heimischen Winzer gepaart mit
offensiven und auch mutigen Investitionen in den eigenen Betrieb erreicht. Österreich setzt mit dem DAC Modell
konsequent auf die Bedeutung und die Aussagekraft der Herkunft eines Weines. Das DAC - Konzept ist heute als Erfolgsfaktor
nicht wegzudenken und für viele Weinbauern eine bedeutende Existenzgrundlage.
Zu den vier österreichischen DAC-Weinbaugebieten Weinviertel, Traisental, Mittelburgenland und Kremstal kommt
nun ein fünftes dazu: Seit dem 2. Dezember 2008 reiht sich das Kamptal in diese Erfolgskette ein. Damit unsere
Weinbauern auch weiterhin in gewohnt hoher Qualität produzieren können, müssen auch die Rahmenbedingungen
stimmen. Daher ist als aktuelles Thema die Umsetzung der neuen Gemeinsamen Marktordnung Wein besonders wichtig,“
so Landwirtschaftsminister Niki Berlakovich gestern, Montag anlässlich der Pressekonferenz der Österreichischen
Weinmarketing Gesellschaft.
Die neue EU-Weinmarktordnung enthält eine Vielzahl an Fördermöglichkeiten. „Österreich ist
dabei bewusst seiner Qualitätsorientierung treu geblieben. Daher haben wir Fördermöglichkeiten wie
z.B. Grünlese, Krisendestillation, Destillation der Nebenerzeugnisse bewusst nicht gewählt, da sie eher
der Überschussbeseitigung bzw. Marktbereinigung dienen. Die von Österreich gewählten Maßnahmen
sind innovativ und strukturverbessernd,“ so Berlakovich weiter.
Österreich konzentriert sich auf folgende drei offensive Maßnahmen: Absatzförderung auf Drittlandsmärkten,
Förderung von Investitionen sowie Umstellung und Umstrukturierung von Weingärten. „Damit investieren
wir in eine sinnvolle qualitäts- und zukunftsorientierte Weinwirtschaft,“ so Berlakovich. Dafür stehen
fünf Jahre lang steigende Budgets beginnend mit 8 Millionen Euro zur Verfügung, ab 2013/2014 bleiben
die Beträge mit 13,7 Millionen Euro konstant. Insgesamt beläuft sich das Fördervolumen der europäischen
Weinmarktordnung für Österreich bis 2014 auf rund 72 Millionen Euro.
Die drei Maßnahmen im Überblick
Die neue Investitionsförderung für Winzer ist von besonderem Interesse für Österreich,
weil sich damit eine Fülle an Möglichkeiten für die Betriebe im Bereich der Verarbeitungseinrichtungen,
Infrastruktur und Vermarktung ergeben. Ziel ist es, die Gesamtleistung der Betriebe zu verbessern und die Weinqualität
zu erhöhen. Dabei hat Österreich eine klare Strategie und wird folgende Vorhaben fördern: Prioritäten
sollen in bestimmten Bereichen der Kellertechnik gesetzt werden, in denen noch Aufholbedarf besteht, wie Technologien
zur Rotweinbereitung, das Thema Gärsteuerung, weiters die Frage der Klärungs- und Filtertechnik oder
auch der Bereich der Flaschenabfülllinien und Etikettiertechnik. Auch im Bereich der Vermarktung werden bestimmte
Bereiche forciert, wie die Gestaltung von Verkaufs- und Repräsentationseinrichtungen und die Kosten, die sich
aus Zertifizierungsmaßnahmen für die Lebensmittelsicherheit ergeben.
Die neue Marktordnung sieht Möglichkeiten für die Absatzförderung auf Drittlandsmärkten vor
– so z.B. klassische Öffentlichkeitsarbeit, Teilnahme an Veranstaltungen und Messen oder Informationskampagnen.
Die Österreichische Weinmarketing Gesellschaft hat bereits in den letzten Jahren sehr erfolgreich auf Drittlandsmärkten
gearbeitet und bekommt nun die finanziellen Möglichkeiten, diese Aktivitäten noch auszubauen.
Die dritte Maßnahme der neuen EU-Weinmarktordnung ist in Österreich bereits bekannt: die Umstellung
und Umstrukturierung von Weingärten. Sie läuft in Österreich bereits seit dem Jahr 2000. Mehr als
9.700 Hektar Weingärten wurden in Österreich unter diesem Titel bereits erneuert, darüber hinaus
wurden Bewässerungsanlagen errichtet, Terrassen renoviert oder erneuert und Wildschutzzäune errichtet.
„All diese Maßnahmen stellen sicher, dass in Österreich auch in Zukunft der Weg einer qualitätsorientierten
Weinproduktion gehen wird. Aus österreichischer Sicht kann die Antwort auf die zukünftigen Herausforderungen
nur in einem Zusammenspiel des Einsatzes modernster Technik und dem Bewahren einer traditionellen, vom Winzer und
der Natur geprägten Weinkultur bestehen,“ so Berlakovich abschließend. |