Wien (bmvit) - Verkehrsministerin Doris Bures will das Vormerksystem als Maßnahme
für mehr Verkehrssicherheit stärker ins Bewusstsein der Autofahrerinnen und Autofahrer rücken. Die
Evaluierung des Systems habe ergeben, dass "viele Menschen zu wenig über das Vormerksystem informiert
sind. Ich sehe es daher als meine Aufgabe, das Vormerksystem stärker bekannt zu machen und so mehr Bewusstsein
zu schaffen. Alleine mehr Wissen führt oft schon zu mehr Sensibilität", so Bures. Besonderes Augenmerk
möchte die Ministerin auch auf das zweithäufigste Vormerkdelikt legen - die mangelhafte Kindersicherung.
"Die Zahlen zeigen, dass Erwachsene im Alltag die oft fatalen Folgen fehlender Kindersicherung unterschätzen",
so Bures, die mit speziellen Kindersicherungsseminaren, statt der bisher in solchen Fällen verordneten Verkehrssicherheitstrainings,
Erwachsene speziell darin schulen will, "ihren kleinen Passagieren die größtmögliche Sicherheit
zu bieten".
Das am 1. Juli 2005 in Kraft getretene Vormerksystem wurde durch das Kuratorium für Verkehrssicherheit evaluiert.
Die Ergebnisse werden derzeit im Infrastrukturministerium analysiert. Bei zwei Teilergebnisse der Evaluierung sieht
Bures sofortigen Handlungsbedarf: Eine stärkere Information der Bevölkerung über das Vormerksystem
sowie Neuerungen bei den Maßnahmen in Zusammenhang mit der Verletzung der Kindersicherungspflicht sind der
Ministerin besonders wichtig und werden prioritär behandelt.
Info-Kampagne wird gestartet
Da die Evaluierung eine zu geringe Information der Österreicherinnen und Österreicher über
das System und die Delikte, die zu einer Vormerkung führen, zum Vorschein brachte, wird Bures noch im Jänner
einen Folder präsentieren, der eine bessere Information über das Vormerksystem, seine Durchführung
und seine Konsequenzen gewährleisten soll. Alle wichtigen Informationen zum Thema werden darin übersichtlich
und informativ bereitstellt. Gleichzeitig ist der Info-Folder auch als bewusstseinsbildende Maßnahme zu verstehen.
Seminare zur Kindersicherheit bei Verletzung der Kindersicherungspflicht
Neben dem Fahren im Bereich 0,5 Promille bis 0,79 Promille - Ministerin Bures ist hier schon klar für ein
Verkehrscoaching eingetreten - ist die mangelhafte oder nicht vorhandene Sicherung von Kindern das zweithäufigste
Vormerkdelikt. Von bisher 73.362 Personen mit einer Vormerkung haben 24.412 die Vormerkung wegen fehlender oder
mangelhafter Kindersicherung. Bisher wurde bei der zweiten Vormerkung ein Verkehrssicherheitstraining von der Behörde
verordnet. In der Evaluierung wurde dies als eine wenig praktikable Lösung beurteilt. Die Verkehrsministerin
erteilte deshalb einen Auftrag zur Konzipierung von "Kindersicherheitsseminaren".
Zahl ungesicherter Kinder nimmt zu
Das ist auch deswegen so wichtig, weil sich laut einer Statistik zur Kindersicherungsquote der Anteil ungesicherter
Kinder im Auto von 2006 auf 2007 mehr als verdoppelt hat. Waren 2006 9,2 Prozent der Kinder ungesichert, waren
es 2007 18,5 Prozent. Das sind alarmierende Zahlen, denn nach wie vor verunglücken im Straßenverkehr
die meisten Kinder im Auto und nicht außerhalb: Im Jahr 2007 waren es laut Unfallstatistik 1.494 Kinder zwischen
0 und vierzehn Jahren, 111 davon waren nicht gesichert. |