|
||||
Landtagswahl 2008 – Bürgerforum Tirol / FRITZ Die Spitzenkandidaten der Tiroler Parteien zu ihren Wahlzielen |
erstellt am |
|||
Vieles ist in den fünf Jahren seit der letzten Landtagswahl geschehen, vieles, das heute das Mißfallen der Bevölkerung erregt, die immer mehr von den herrschenden politischen Verhältnissen enttäuscht ist. Seilschaften und Lobbys regieren mittlerweile das Land, ausgewählte Personen und Gruppen werden begünstigt, während der Einzelne immer weniger Aussicht auf Hilfe und Unterstützung und die Chance auf eine hoffnungsvolle Zukunft hat. Denn das Leben ist für viele oft nicht mehr finanzierbar geworden, die höchsten Lebenshaltungs- und Wohnkosten in Österreich kennzeichnen die Verhältnisse in Tirol, während das Einkommen ständig sinkt. Gerechtigkeit ist für viele inzwischen ein Fremdwort geworden. Die zentralen Themen sind gerechte Verteilung, das Beenden der Seilschaften und eine Politik, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt und nicht die Mächtigen. Wirtschaft und Betriebe Wir brauchen eine aktive Betriebsansiedlungspolitik vor allem in strukturschwachen Gebieten. Derzeit ist die Einkommenssituation in Tirol die schlechteste in ganz Österreich. Eine Verbesserung der Ertragskraft der Klein- und Mittelbetriebe würde sich auch auf die Löhne positiv auswirken. Eine Entlastungspolitik durch eine verbesserte Energiepolitik sowie eine Ansiedlungsoffensive von innovativen Betrieben im Bereich der Industrie – vor allem im Tiroler Oberland – werden die Herausforderungen der kommenden Jahre sein, die angegangen werden müssen. Kein Tiroler darf ohne Beschäftigung bleiben und es muss Chancengleichheit für alle geben. Wohnen Wohnen in Tirol muß wieder leistbar gemacht werden! Anstelle ständiger Beihilfen muß Grund und Bauen billiger gemacht werden. Grund und Boden werden billiger durch die Rückführung der zu Unrecht angeeigneten Flächen in das Eigentum der Gemeinden. Bauen wird billiger durch eine Durchforstung der Strukturen bei den Gemeinnützigen Wohnbaugesellschaften, einem aufgeblähten Apparat, der die Baukosten in die Höhe treibt. Dazu kommen Förderungen für Energiesparmaßnahmen und eine Senkung der Betriebskosten durch Förderungsanreize. Bildung Tirol braucht einen Quantensprung in der Bildung, um den Anschluß nicht zu verpassen. Wir wollen: Schul- und Berufsabschluß für alle, Ausbau der Ganztagsschulen, leistbare Nachmittagsbetreuung, Durchlässigkeit in unserem Bildungssystem, Laufbahnberatung zum Nulltarif, Fördern von Talenten und Fähigkeiten in allen Altersgruppen und Installierung von Bildungsbeauftragten in allen Gemeinden, als Schnittstelle und Kommunikationsstelle für Bildungswillige. Energie Wir fordern Stromverbilligung für alle, Gesamtentlastung durch Strombonus und Preisabschläge für sozial Schwache und Familien mit Kindern, eine Gesamtoffensive bei alternativer Energiepolitik und Stromsparen, Fördermodelle für Wärmedämmung und Alternativenergien und das Nutzen von öffentlichen Bereichen für alternative Energiegewinnung, etwa mittels Fotovoltaik (z.B. Lärmschutzwände) Gemeinden Wir forden den gleichen Zugang aller Bürger zu kommunalen Leistungen, einheitliche Richtlinien für Gemeindezuwendungen durch das Land, einen Landesausgleich zwischen reicheren und ärmeren Gemeinden und Mindeststandards für kommunale Leistungen. Verkehr Wir sagen „nein“ zum Brennerbasistunnel, er ist ein Milliardengrab, sinnlos und unfinanzierbar, er löst keine Probleme. Der Ausbau des Nahverkehrs ist dringlich, es soll einen Nulltarif für Kinder und Jugendliche geben und die Einführung eines echten Verkehrsverbundes mit einer Vertaktung aller Verkehrsträger nach Schweizer Vorbild Soziales und Familie Die Sozialsprengel sollen einheitliche Qualitäts- und Pflegestandards in allen Gemeinden anbieten. Unter dem Motto „Daheim statt im Heim“ sind die Sprengel in ihren Kompetenzen aufzuwerten und entsprechend finanziell zu dotieren. Die Sozialsprengel sollen auch Drehscheibe für ambulante und stationäre Pflege werden. Der Besuch von Krabbelstuben und Kindergärten muß kostenlos sein, ebenso wie der Besuch der Musikschulen und der Zugang zu allen öffentlichen Sporteinrichtungen für Kinder und Jugendliche kostenlos sein muß. Nachmittagsbetreuung muß für alle leistbar sein. Es geht um ein gerechtes Tirol! Tirol braucht einen Modernitätsschub und Menschen, die den Mut haben, erstarrte Strukturen aufzubrechen. Wir sind am Puls der Geschichte. Wenn es jetzt nicht gelingt, eine Änderung in diesem Land herbeizuführen, wird es nie mehr gelingen. Wir haben eine historische Chance, die wir nützen müssen. Zukunft Tirol Vor allem muß die Gerechtigkeit wiederhergestellt und die Ungleichbehandlung beendet werden. Es soll eine offene und freie Gesellschaft entstehen. Wir wollen keine Diktatur von oben, sondern eine Demokratie, die von der Basis ausgeht: Volksbefragungen in Gemeinden oder auch auf Landesebene müssen verbindlich sein; Einrichtung eines ständigen Weisenrates für die Entwicklung des Landes und der Gemeinden; Aufwertung der Gemeinden und ihrer Wichtigkeit als Drehscheibe für den Bürger; Einheitliche Richtlinien für Mittelzuwendungen an die Gemeinden; Neue Formen des Ausgleichs zwischen armen und reichen Kommunen; Bürgerpolitik statt Parteipolitik hat zur Folge, dass der Landtag gestärkt werden muß; Tirol muß zum Bildungs- und Wissenschaftsland Nummer eins werden. Ein attraktiver, innovativer und dynamischer Wirtschaftsstandort ist nur durch beste Aus- und Weiterbildung der Arbeitnehmer zu erreichen. Wir wollen Bildungsbarrieren abbauen und gleiche Zugangschancen für alle Bürger ermöglichen. |
||||
Fritz Dinkhauser-Bürgerforum Tirol | ||||
Die Informationen der anderen Parteien finden Sie hier > | ||||
zurück |