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Erkennen neuer Fälschungstrends |
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Seit 1. Jänner 2009 gibt es im BMI die "Dokumentenmeldeschiene". Sie ermöglicht
es der Polizei und den Sicherheitsbehörden, gefälschte Dokumente besser zu erkennen. Wien (bmi) - Die Qualität der gefälschten Dokumente hat in letzter Zeit zugenommen. Neue Trends bei den Fälschungen werden von den Behörden nicht immer gleich erkannt. Vor allem ist es sehr schwierig, Dokumente als gefälscht zu erkennen, bei denen zwar das Formular echt ist, aber die Ausstellung nicht durch eine autorisierte Behörde erfolgt ist. Mit solchen Herausforderungen können sich die Spezialisten im Bundeskriminalamt und in den kriminalpolizeilichen Untersuchungsstellen in den Bundesländern erst dann befassen, wenn solche Dokumente vorher den Argwohn eines Polizisten oder eines Kontrollorgans erweckt haben. Die Mitarbeiter des Büros für Kriminaltechnik im Bundeskriminalamt überlegten, wie man in solchen Fällen die Beurteilung von Dokumenten auf eine bessere Basis stellen könnte. Dazu war es notwendig, eine Datenanwendung zu schaffen, die kostengünstig und nahezu ohne Mehraufwand für die Polizisten umsetzbar war. Zu überlegen war: Welche Daten sollten zu den Dokumenten erfasst werden, woher könnten diese kommen, wie sollten die Untersuchungsergebnisse verwaltet werden, welche Wünsche an eine derartige elektronische Dokumentensammlung könnten andere potenzielle Nutzer haben und wie soll dem Datenschutz entsprochen werden? Im Zusammenwirken verschiedener Experten des Bundeskriminalamts und des Innenministeriums wurde die "Dokumentenmeldeschiene" entwickelt, eine EDV-Anwendung, die seit 1. Jänner 2009 in Betrieb ist. Sie kann im BMI-Intranet unter "Web-Anwendungen" aufgerufen werden. "Es ist uns vor allem darum gegangen, die Erkenntnisse aller österreichischen Sicherheitsdienststellen über bedenkliche Dokumente zu bündeln. Durch das Sammeln und Auswerten von Informationen zu den Ausstellungsmodalitäten lassen sich nicht autorisiert ausgestellte amtliche Dokumente besser erkennen. Gleichzeitig schaffen wir eine Übersicht, wo, welche Vergleichsdokumente in Österreich aufliegen. Da die Dokumentenmeldeschiene direkt mit PAD gekoppelt ist, können wir neue Trends rasch erkennen und die Exekutive sowie andere Kontrollorgane über ARGUS, das elektronische Dokumenteninformationssystem des Innenministeriums, zeitnah informieren", erläutert Dr. Robert Hirz, Leiter des Büros für Kriminaltechnik im Bundeskriminalamt. Nutzen aus der Dokumentenmeldeschiene können nicht nur die Urkundenuntersucher ziehen, sondern auch andere kriminalpolizeiliche Organisationseinheiten; wie jene zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität, durch Abfragen zu ID-Dokumenten, die den gleichen Dokumententyp, dieselbe Ausstellungsbehörde oder ein ähnliches Ausstellungsdatum aufweisen, oder Organisationseinheiten, die das Fremden- und Asylrecht vollziehen, durch die Beobachtung von Trends bei den vorgelegten Dokumenten. Nicht nur Zentralstellen und Organisationseinheiten mit besonderen Aufgabenstellungen können in die Dokumentenmeldeschiene Einblick nehmen, sondern es kann sich auch jeder Polizist für sicherheits- und kriminalpolizeiliche Zwecke (Zugang mit Benutzername, Passwort und Angabe des Anfragegrundes) über aktuelle Vorkommnisse auf dem Sektor bedenklicher Urkunden und Dokumente informieren. Mit dem Urkundeninformationssystem ARGUS und der Dokumentenmeldeschiene wird eine verstärkte Sensibilisierung der Polizisten für möglicherweise ge- oder verfälschte Dokumente erreicht. So kann die Aufklärungsrate bei der Dokumentenfälschung gesteigert werden. |
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Informationen: http://www.bmi.gv.at | ||
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