Wien (tu) - Das Institut für Thermodynamik und Energiewandlung (ITE) der Technischen Universtität
(TU) Wien ist in Zusammenarbeit mit dem Industriepartner HELIOVIS maßgeblich an der Entwicklung einer revolutionären
und patentierten Solarkonzentrator-Technologie beteiligt. Der erste Versuchsträger wurde vor wenigen Wochen
an der TU Wien in Betrieb genommen. Die Forschungsgruppe wird sowohl von der Stadt Wien (ZIT) als auch vom Klima-
und Energiefonds (FFG) gefördert. EU-Projekte und internationale Kooperationen sind in Vorbereitung.
Solarenergie hat von allen regenerativen Energieträgern das mit Abstand höchste Potential. Die auf die
Erde eintreffende Strahlungsenergie beträgt circa das 8000fache des Welt-Primärenergieverbrauches. Während
für solare Wärmeerzeugung die in Österreich verwendeten Flachkollektoren mit unkonzentriertem Licht
arbeiten können, ist es für die solare Stromerzeugung sinnvoll, die Strahlung zu konzentrieren. Solarthermische
Stromerzeugung auf Basis hyperbolischer Spiegel, das heißt Konzentratoren, ist die aktuell kostengünstigste
Technik, Solarstrom zu erzeugen. Viele Anlagen dieses Typs sind weltweit in Bau beziehungsweise Planung. Das Konzentrator-Konzept
kann in Verbindung mit Absorberkühlung auch für die Photovoltaische Stromerzeugung eingesetzt werden.
Die am ITE entwickelte Technologie benützt anstelle von schweren und teuren Konzentratoren aus Stahl und Glas
aufgeblasene und selbsttragende Folien-Systeme. Es wird erwartet, dass damit die Kosten des Solarfeldes, welche
bis zu 50 Prozent der Investitionskosten eines Solarkraftwerkes betragen können, um ein Vielfaches reduziert
werden und somit mittelfristig die Kosten der Solarstromerzeugung in die Nähe der Kosten von Windkraftwerken
gebracht werden können.
Neben der Solarthermischen Stromerzeugung (Concentrated Solar Power, CSP) ist das Konzept auch besonders gut für
konzentrierende Photovoltaik (Concentrated Photovoltacis, CPV) geeignet, da der Kostenunterschied zwischen Quadratmeter
Solarzelle und Quadratmeter Konzentrator-Fläche hoch ist. Während das wirtschaftlich interessanteste
Anwendungsgebiet von CSP und CPV besonders in unseren südlichen Nachbarländern (nördlich und südlich
des Mittelmeeres) liegt, könnte die CPV - Technologie auch in Österreich interessante Nischen-Anwendungen
finden. |