GAP-Zukunft im Blickfeld - Wenig konkrete Entscheidungen erwartet
Wien (bmlfuw/aiz) - Die Zukunft der Direktzahlungen, die Vereinfachung der Gemeinsamen Agrarpolitik
(GAP) und die Qualität von Agrarprodukten sind die drei Stichworte für Grundsatzdebatten im EU-Landwirtschaftsrat
im kommenden Halbjahr. Konkrete Entscheidungen stehen hingegen kaum auf der Tagesordnung.
Bis 2013 soll sich somit nichts Wesentliches mehr an der GAP ändern. Die letzten entscheidenden Korrekturen
wurden mit dem "Health Check" im November vorgenommen. Entscheidende Reformen werden erst wieder die
kommende Finanzierungsperiode von 2014 bis 2020 betreffen.
Langfristige Entwicklung der GAP
Die tschechische EU-Ratspräsidentschaft möchte über die Zukunft der GAP auf dem Informellen EU-Agrarministerrat
im Mährischen Brno (Brünn) diskutieren. Für den EU-Landwirtschaftsrat im Juni sind Ratsschlussfolgerungen
zur langfristigen Entwicklung der GAP geplant. Ob es Tschechien gelingt, agrarpolitische Akzente für die Zeit
nach 2013 zu setzen, bleibt abzuwarten, nachdem dies schon Frankreich im vergangenen Halbjahr kaum gelungen ist.
Ausgewogene Verteilung der Direktzahlungen
Die neue Ratspräsidentschaft drängt zudem auf eine ausgewogenere Verteilung der Direktzahlungen zwischen
dem Osten und Westen der EU und lehnt eine einseitige Belastung von Großbetrieben ab. Einer Kürzung
aller Flächenprämien dürfte das kaum von agrarischen Interessen dominierte Tschechien hingegen aufgeschlossen
gegenüberstehen, insbesondere, wenn die Kürzungen zugunsten der Ländlichen Entwicklung vorgenommen
werden.
Weitere Vereinfachung der GAP
Die Vereinfachung der GAP ist ein weiterer Schwerpunkt der neuen Ratspräsidentschaft. Auch hier ist jedoch
kaum mit einschneidenden Veränderungen zu rechnen. Die Kommission soll im März einen Bericht über
mögliche Verbesserungen vorstellen. Die Kommission hält dabei an wirksamen Auflagen für die Gewährung
von Direktzahlungen fest, um diese gegenüber dem Steuerzahler rechtfertigen zu können. Mehrere EU-Mitgliedstaaten
möchten hingegen die Cross Compliance abmildern, um den Landwirten das Leben zu erleichtern.
Förderungen der Qualität von Agrarprodukten
Schließlich hat die Kommission - wie berichtet - in einem Grünbuch Überlegungen zur Förderungen
der Qualität von landwirtschaftlichen Erzeugnissen angestellt. Tschechien will das Thema der Qualitätssicherung
auf einer Konferenz im März in Prag aufgreifen. Das Land des Budweiser Biers zählt auf geschützte
Herkunftsbezeichnungen und möchte das Genehmigungsverfahren in Brüssel für solche Artikel beschleunigen. |