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“BRACI, TRACCE, TRAIETTORIE“ |
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Die Werke von Franco Marrocco im Italienischen Kulturinistitut in Wien Wien (esteri) - „Braci, Tracce, Traiettorie“, so lautet der Titel der Ausstellung von Franco Marrocco, die in Anwesenheit des Künstlers am Donnerstag, dem 22. Jänner 2009 um 19 Uhr im Großen Saal des Italienischen Kulturinstitutes in Wien eröffnet wird. Bei der Eröffnung werden der Direktor des Institutes, Dr. Dante Marianacci, der Botschafter Italiens, Massimo Spinetti und der Präsident der Fondazione Mastroianni, Massimo Struffi, anwesend sein. Prof. Luciano Caramel, der schon den Katalog der Ausstellung im archäologischen Museum in Cassino 2005 kuratiert hat, wird einen Überblick über die Werke des Künstlers geben. Franco Marrocco, 1956 in Rocca d’Evandro geboren, macht seinen Abschluss am künstlerischen Gymnasium in Cassino, danach an der Kunstakademie von Frosinone. Im Moment ist er Inhaber eines Lehrstuhles für Malerei an der Kunstakademie Brera in Mailand. Seine ersten Werke aus den siebziger Jahren sind gekennzeichnet durch humorvollen Realismus und expressionistische Züge, in dieser Zeit finden auch die ersten Einzelausstellungen seiner Werke statt, wie jene im Kulturzentrum in Cassino (1978), sowie Gruppenausstellungen , wie anlässlich des Mazzacurati – Preises in Teramo (1979). Ab diesem Zeitpunkt findet in seiner Malerei ein Reifeprozess statt, seine Werke werden persönlicher, seine Bilderwelt ist charakterisiert durch eine Darstellung mit starken, expressiven Farben, die Raumaufteilung erweckt Gefühle von Klaustrophobie, die Personen scheinen sich als entfremdete Protagonisten einer „menschlichen Komödie“ auf einer Bühne zu bewegen, sie beschränken sich darauf, eine Rolle zu spielen, die sie nicht verstehen. Auffällig an diesen Werken ist der Einfluss von Francis Bacon, der mindestens bis zum Anfang der achtziger Jahre vorherrscht, in dieser Zeit entstehen die Zyklen der Bildschirme (Schermi) und der verzerrten Lyrik (Poesia contorta). Der Künstler nimmt an zahlreichen Gruppenausstellungen im privaten und öffentlichen Raum, und an Personalen wie z.B. in der Galleria Gonnelli in Florenz, im Centro Sarri in Rom und im archäologischen Museum von Sezze teil. In dieser Zeit wandelt sich in seinen Bildern die menschliche Figur, die meistens einsam im Raum steht, wird aufgelöst, ihr Wesen wird übertragen, sie erscheint verkrampft und gequält, verschlungen von einem Wirbel aus dichten, chromatischen Zeichen, die ihren Platz einnehmen. In diesen Bildern wird das soziale und menschliche, existentielle und psychische Drama nicht mehr dargestellt, sondern beschworen, aus der persönlichen und kollektiven Erinnerung gerissen, mittels einer Malweise, bei der die Farbe als Protagonist des Werkes fungiert. Das geht soweit, das sie auch die Raumaufteilung bestimmt, die oft mit einer Art „mise en abyme“ des traumhaften Elementes spielt, wobei die Handlung beim Rückzug ins Innere einschläft. Beispiele dafür finden sich in Gemälden wie „La Cupola“ (1985/86), und vor allem im Triptychon „Sul mio cielo volano anche gli angeli“, das der Künstler bei der XI. Römischen Quadriennale 1986 ausstellt, im selben Jahr nimmt er auch an der 35. Ausstellung von San Fedele Quadro Giovani in Mailand teil. Zu dieser Zeit kehrt Marrocco zur Ausdrucksform des Polyptychons zurück („I sogni si perdono nell’aria 1986), wobei der Spannungsbogen der Handlung in einer gut sichtbaren und präzisen Synthese entwickelt wird. Es folgt die Teilnahme an verschiedenen Gruppenausstellungen, wie 1987 beim III. Premio F.Perotti im Museum S.Apollonia in Venedig, und „Astrazione – per una situazione senza confini“ in Treia beim XIV. Premio Sulmona. 1988 nimmt er an der Ausstellung „Direzione Sud – Est“ im Kunstmuseum in Capua, und an der Ausstellung „Animalia, incontro giovani artisti“ in Arpino, sowie an der Ausstellung „Tota Pulchra“ im Albergo delle Povere in Palermo teil. Am Ende dieses Jahrzehntes entwickelt sich die Malerei von Marrocco hin zu einer Darstellung, die befreit von der Nachahmung der menschlichen Figur ist, sie gibt auch jede Beschreibung auf, die psychologische Komponente der Malerei wird in Form einer traumhaften Empfindung dargestellt, auch das Problem des Raumes wird auf neue Weise gelöst, er ist nicht mehr so theatralisch wie in den frühen Werken, sondern wird in formaler Synthese aufgelöst, basierend auf dem freien Dialog zwischen dichten Pinselstrichen aus Farbmaterie, die im Schein des Lichtes Figur und Hintergrund definiert. Massimo Bignardi schreibt im Katalog zur Ausstellung in der Italienischen Handelskammer in Paris 1989 „die Farbe hat teilweise den Raum von jedem Bezug auf die Realität gereinigt: sie ist reine Energie, die zum Einsatz bereit steht“. Mit diesem Werken nimmt der Künstler am Ende der achtziger Jahre an zahlreichen Einzel – und Gruppenausstellungen in Italien und im Ausland, wie in Strassburg, Stockholm, New York, und Besalù in Spanien teil. Ab der Mitte der neunziger Jahre ist Marrocco auf der Suche nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten aus dem abstrakten Repertoire, seine Malerei wird gesetzt und poetisch: der Raum scheint sich auszudehnen, bis er „in den Maschen der Zeit“ aufgeht, wie Elena di Radio schreibt. Er kehrt zurück auf die Leinwand in einer Aufeinanderfolge verschiedener Schichten, in einander überlagernden Schattierungen, welche die Dialektik der weichen Formen organischer Herkunft in einem Konzert harmonischer Farbtöne vermitteln. In den letzten Jahren hat Marrocco an zahlreichen Einzelausstellungen teilgenommen, wie 1998 im Mehrzwecksaal des Europäischen Parlaments in Brüssel, und 2000 im Palazzo Reale in Caserta. Er verzeichnet eine häufige Teilnahme an Gruppenausstellungen, darunter „Ultime generazioni“ bei der XII Quadriennale im Palazzo delle Esposizioni in Rom im Jahr 2004, und „Anni ’50 Arte in Lombardia“ im Museum zeitgenössischer Kunst in Gazoldo degli Ippoliti (Mantua). |
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Informationen: http://www.iicvienna.esteri.it | ||
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