Erhalt von Arbeitsplätzen und Vereinbarkeit von Beruf und Familie zentrale Herausforderungen
der nächsten Monate
Wien (sk) - Als "klaren Handlungsauftrag" sieht Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek
den kürzlich veröffentlichten Einkommensbericht des Rechnungshofes. Mädchen sollten motiviert werden,
auch technische Berufe zu ergreifen. Wichtig sei auch, Frauen gut zu informieren, etwa über Kollektivverträge,
so die Ministerin am 15.01. im Online-Chat der "Presse". In der Frage von Frauenquoten in Aufsichtsräten
ist Heinisch-Hosek überzeugt, gemeinsam mit Wirtschaftsminister Mitterlehner den Anteil der Frauen in Führungspositionen
zu erhöhen - so wie dies auch im Regierungsprogramm verankert ist. Die beiden zentralsten Herausforderungen
der nächsten Monate sind aus Sicht der Ministerin der Erhalt von Arbeitsplätzen und die Vereinbarkeit
von Beruf und Familie.
Heinisch-Hosek verwies weiters darauf, dass sich zum ersten Mal die gesamte Bundesregierung zur Gleichstellung
von Frauen auf dem Arbeitsmarkt bekennt. Dieser nationale Aktionsplan werde von ihr koordiniert und beinhalte Themen
wie z.B. die Verringerung der Einkommensschere und die Besserqualifizierung, so die Ministerin.
Beim Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen vor allem für Unter-Dreijährige habe schon die letzte Bundesregierung
wichtige Akzente gesetzt, erklärte Heinisch-Hosek. Bis 2010 könnten bis zu 6.000 Plätze pro Jahr
vor allem für Unter-Dreijährige geschaffen werden. "Jetzt kommt das kostenlose, verpflichtende Kindergartenjahr
für alle Fünfjährigen, was sicherlich vielen Familien hilft. Ich bin auch froh darüber, dass
in einigen Bundesländern Maßnahmen zum Gratis-Kindergarten gesetzt werden." Bedauerlich sei aber
das sehr unterschiedliche Angebot an Kindergartenplätzen in Österreich.
Nicht teilen kann die Ministerin die Kritik, dass die von der Regierung beschlossenen beiden Konjunkturpakete in
erster Linie nur den Männern etwas bringen. Im zweiten Konjunkturpaket sei eine Qualifizierungsoffensive festgeschrieben,
die schwerpunktmäßig Frauen zugute kommen soll. Außerdem werde das verpflichtende Gratis-Kindergartenjahr
für Fünfjährige eine Entlastung für Familien bringen
Heinisch-Hosek machte überdies deutlich, dass die Hälfte der Mittel für aktive Arbeitsmarktpolitik,
die die Regierung zur Verfügung stellt, den Frauen zugute kommen wird. Und selbstverständlich würden
spezielle Programme für Wiedereinsteigerinnen so wie in der Vergangenheit weiter geführt. |