Prämie für Tausch von Altautos gegen umweltfreundliche Neuwagen hat sich in anderen
Ländern bereits bewährt, um Kfz-Handel anzukurbeln
Wien (pwk) - „Die Krise in der Automotivindustrie ist ein klassischer Fall für europäische
Lösungen. Kein Land allein kann hier wirkungsvoll gegensteuern“, betont Christoph Leitl, Präsident der
Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), zum Autogipfel in Brüssel. Maßnahmen wie die Aufstockung
der Mittel für die Entwicklung umweltfreundlicher Autos, aber auch die von der EU-Kommission beschlossene
Flexibilisierung des Beihilfenrechts seien daher „richtig und wichtig“. Zugleich weist Leitl darauf hin, dass viele
der vereinbarten Unterstützungen sich erst mittelfristig positiv auswirken.
Altautos gegen umweltfreundliche Neuwagen auszutauschen
„Bei den Autobauern und im Autohandel brennt aber jetzt der Hut. Was liegt in einer solchen Ausnahmesituation näher,
als auf bewährte Praktiken zurückzugreifen. Dazu gehört auch eine Verschrottungsprämie, wie
es sie schon jetzt in vielen EU-Ländern gibt“, fordert Leitl. In Italien sei es damit gelungen, rund 500.000
Altautos vom Markt zu nehmen und gegen umweltfreundliche Neuwagen auszutauschen. Neben Italien gibt es auch in
Spanien, Rumänien, Griechenland, Portugal, in den Niederlanden sowie seit kurzem in Frankreich und Deutschland
ein solches Modell.
Einführung einer Verschrottungsprämie notwendig
„Oberstes Ziel ist und bleibt eine EU-weit koordinierte Vorgehensweise, um die automotive Industrie und
den Kfz-Handel wieder auf die Beine zubringen“ so Leitl. Andernfalls sei neben den in Österreich bereits angepeilten
Verbesserungen bei der Kurzarbeit, bei Finanzierung, Förderungen und Forschung die Einführung einer Verschrottungsprämie
auf nationaler Ebene notwendig. Leitl: „Österreich muss handeln: Mit oder ohne EU.“
Natürlich koste eine Autoprämie Geld. Es gebe aber Möglichkeiten wie eine Befristung, um die Kosten
im Zaum zu halten, betont der Wirtschaftskammer-Chef: „Und machen wir uns nichts vor. Nichtstun kommt sogar noch
teurer, wenn ich an den Verlust von Arbeitsplätzen und Steuereinnahmen denke.“
Angesichts der dramatischen Entwicklungen in der Automotivindustrie - die Pkw-Zulassungen in Europa sind 2008 mit
14,7 Millionen Fahrzeugen auf den tiefsten Stand seit 15 Jahren gesunken – sei jedenfalls rasches Handeln gefragt,
so Leitl abschließend. |