Innsbruck (universität) - Anlässlich seines 70. Geburtstages und seiner Verabschiedung feierte
die Universität Innsbruck den mehrfachen Rektor und Dekan, Univ.-Prof. Dr. Hans Moser im Rahmen eines Festaktes.
Zahlreiche Weggefährten, Angehörige der Universität Innsbruck und Vertreterinnen und Vertreter aus
der Politik kamen, um Hans Moser zu gratulieren.
“Er ist ein langjähriger Freund und Wegbegleiter”, betonte Rektor Karlheinz Töchterle in seiner Begrüßung.
Er dankte Prof. Moser für sein Engagement um die Universität Innsbruck, zu deren positiven Entwicklung
Hans Moser über viele Jahre, drei Perioden lang als Rektor und zweimal als Dekan aktiv beigetragen hat.
Hilde Zach, Bürgermeisterin der Stadt Innsbruck, unterstrich die vielen positiven Initiativen, die Hans Moser
in den vergangenen 15 Jahren gesetzt hat und die nicht zuletzt auch dazu geführt haben, die Stadt und ihre
Universität viel stärker als davor zu verbinden. Sie tat das auch im Namen ihres Vorgängers und
jetzigen Präsidenten des Tiroler Landtages, DDr. Herwig van Staa, der einen kurzfristigen Auslandstermin wahrnehmen
musste. „Die Liste der Verdienste von Hans Moser für die Landeshauptstadt und den Wissenschaftsstandort Tirol
ist sehr lang. Ich kann ihm nur herzlich für sein Engagement danken und hoffe, dass er sein Wissen und seine
Ideen weiterhin zur Verfügung stellt“, so die Bürgermeisterin.
„Gäbe es ihn nicht, so müsste man ihn erfinden“
Sehr humorvoll und einfühlsam beschrieb, Univ.-Prof. Elmar Kornexl, Leiter des Instituts für Sportwissenschaft
und langjähriger Weggefährte von Hans Moser in seiner Laudatio den Jubilar. Er betonte dabei, die hohe
soziale Kompetenz von Moser, auch in schwierigen Situationen besonnene und kompromissfähige Lösungen
zu finden und Entscheidungen zu treffen. „Gäbe es ihn nicht, so müsste man ihn erfinden“, erklärte
Kornexl augenzwinkernd. Ähnlich charakterisierten auch seine Nachfolgerin im Dekansamt der Kulturwissenschaftlichen
Fakultät, Univ.-Prof. Waltraud Fritsch-Rößler, sowie der Leiter des Instituts für Germanistik,
Univ.-Prof. Thomas Schröder, ihren Kollegen und dankten im für seine Arbeit.
Dem Wissenschaftler und akademischen Lehrer Hans Moser war der Festvortrag von Univ.-Prof. Ulrich Müller von
der Universität Salzburg mit dem Titel “Oswald von Wolkenstein: Zergangen ist meins herzen we – hort ich den
`Moser´ sagen” gewidmet. Bildet doch die Dichtung des Oswald von Wolkenstein einen der Schwerpunkte der
wissenschaftlichen Arbeit von Prof. Moser. Untermalt wurde dieser Vortrag von Gesangseinlagen seiner Kolleginnen
und Kollegen, die einige Wolkenstein-Texte intonierten.
Bisher einzigartige Ehrung
„Hans Moser war und ist ein Universitätsmanager, der unsere Universität in den vergangenen Jahren geprägt
hat, und insbesondere in seinem letzten Rektorat, gemeinsam mit den damaligen Vizerektoren, auf einen richtigen
Weg geführt hat”, so Prof. Tilmann Märk, Vizerektor für Forschung, in seinen Worten am Ende der
Veranstaltung. Den Höhepunkt und Schlusspunkt, bildete neben der mitreißenden musikalischen Untermalung
der gesamten Veranstaltung durch die Enkelkinder von Hans Moser, die Verleihung des Ehrenringes der Universität
Innsbruck an Prof. Moser. Diese Ehrung der Universität ist bisher noch nie verliehen worden, Hans Moser ist
somit der erste Träger dieses Ehrenringes. „Eine außergewöhnliche Auszeichnung für einen außergewöhnlichen
Mensch“, so begründete Rektor Töchterle die Entscheidung des Rektorates und ergänzte: „Die Besonderheit
dieser Ehrung liegt auch in ihrer Exklusivität, denn die Ehrungsrichtlinien begrenzen die Vergabe auf maximal
fünf lebende Trägerinnen und Träger dieser hohen Auszeichnung.
Ein Leben mit der Universität Innsbruck
Hans Moser wurde 1939 in Thiersee geboren und verbrachte seine Schulzeit in Kufstein, wo er 1957 maturierte. Im
selben Jahr begann er sein Studium der Germanistik, Geschichte, und Philosophie an der Universität Innsbruck;
1958 wechselte er von Geschichte zu Romanistik. Nach Abschluss des Doktorats 1962 wurde er an der Universität
Straßburg zum Lektor für deutsche Sprache und Civilisation allemande bestellt.
1965 trat Hans Moser eine Assistentenstelle an der Universität Innsbruck an. Neben einer Reihe von mediävistischen
Arbeiten, insbesondere zu Oswald von Wolkenstein lag sein Hauptaufgabengebiet in der deutsche Sprache und insbesondere
im Frühneuhochdeutsche. Darüber hinaus beschäftigte er sich zunehmend mit der Variation der Standarddeutschen
und mit dem österreichischen Deutsch.
Nach einer Gastprofessur in Augsburg wurde er 1978 zum außerordentlichen Professor und 1982 zum ordentlichen
Professor in Innsbruck berufen. Rufe an die Universität Passau und an die FU Berlin lehnte er ab. Von 1982
bis 1989 war er Mitglied der Rechtschreibkommission des Instituts für Deutsche Sprache in Mannheim.
Ab den neunziger Jahren trat die Wissenschaft zunehmend in den Hintergrund, da er zweimal das Amt des Rektors bekleidete
und nach drei Jahren Prorektorat zum dritten Mal zum Rektor gewählt wurde - diesmal nach dem UOG 1993 mit
vierjähriger Amtszeit.
Nach dem darauf folgenden Freijahr, das er zum Abschluss des Projekts eines Variantenwörterbuchs des Deutschen
nutzte, an dem Forschungsgruppen aus Deutschland, der Schweiz und aus Innsbruck beteiligt waren, wurde er zum
Dekan der neuen Philologisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät gewählt was er bis 2008 blieb. Im April
2008 wurde Hans Moser zum Rektor der Fachhochschule Kufstein berufen. |