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"Fall Zogaj" erneut Streitthema |
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erstellt am
14. 01. 09
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Faymann:
"Niemand ist mit Situation glücklich"
Regelung im Einklang mit Rechtsstaat finden
Wien (sk) - Bundeskanzler Werner Faymann betonte am 13.01. zum Fall Zogaj, dass "niemand mit der Situation
glücklich ist". Schließlich hätten die langen Asylverfahren auch dazu geführt, dass sich
Familien gut im Land integriert hätten. Dem gegenüberstehe stehe freilich der Grundsatz "Recht muss
Recht bleiben". Daher werde auch keine Regierung eine Regelung vereinbaren, die nicht im Einklang mit dem
Rechtsstaat ist. "Zufriedenstellend ist dieses Thema nicht lösbar, aber um dort, wo es eine Rechtfertigung
gibt, bestmöglich Ansatzpunkte für Ausnahmefälle im Rahmen des Rechtstaates für ein Bleiberecht
zu finden, braucht es eine gesetzliche Regelung." Innenministerin Fekter erarbeite derzeit diese gesetzliche
Regelung - "und ich finde, sie hat zurecht die Solidarität der Regierung bei der Suche nach diesen Ausnahmen,
auch hinsichtlich der Mitwirkungsrechte der Bundesländer", so Faymann, der sich eine Einbeziehung der
Bundesländer durchaus "vorstellen" kann.
Jetzt müssten die Behörden beurteilen, so Faymann, der betonte, dass wenn die Politik Ausnahmen mache,
sie diese Ausnahmen auch begründen müsse. Im vorliegenden Fall müssten gleich mehrere "Parameter
erfüllt werden": So müsse nicht nur den Schleppern, die mit dem Schicksal von Menschen Geld machen,
Einhalt geboten werden, sondern auch dem Rechtsstaat Genüge getan werden. "Und es sollen auch menschlich
die korrekten Ausnahmen gemacht werden" - alles zusammen sei "keine einfache Angelegenheit", so
Faymann, der sich jetzt für die Erarbeitung adäquater Normen aussprach. |
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Pröll: Stehen in der "Causa Zogaj" zu 100 Prozent hinter der Innenministerin
Recht muss Recht bleiben – Rechtsstaat darf sich auch von Einzelpersonen nicht auf der
Nase herumtanzen lassen
Wien (övp-pd) - "Wir - Bundeskanzler Werner Faymann und ich - stellen uns in der ‚Causa
Zogaj' zu 100 Prozent hinter die Position von Innenministerin Maria Fekter", so Finanzminister Josef Pröll
im Pressefoyer nach dem Ministerrat am 13.01. "Recht muss Recht bleiben. Ich halte es für wichtig, dass
sich der Rechtsstaat hier nicht - auch nicht von Einzelpersonen - auf der Nase herumtanzen lässt, sondern
dass wir auch in diesen Fällen klar Linie zeigen."
Es werde hier von der Innenministerin - sowohl was die Reform des humanitären Aufenthaltes als auch den konkreten
Einzelfall betrifft - entlang des Gesetzes auf Punkt und Beistrich vorgegangen, betonte Pröll. Es werde zudem
zu klären sein, ob in der "Causa Zogaj" die Asylverfahren, die neu eingebracht wurden, in Ungarn
oder in Österreich abzuwickeln sind. "Darüber hinaus wird auch zu eruieren sein, ob der Verdacht
der Schlepperei, der im Raum steht, im konkreten Anlassfall verifiziert werden kann", so Pröll.
Die Familie Zogaj hat am 12.01. - nach über 100 alten Anträgen - einen neuen Asylantrag gestellt. "Damit
ist auch neu zu bewerten, in welchem Land die Asylverfahren abzuwickeln sind. Das liegt nicht im politischen Ermessen
der Innenministerin." Es gebe mit den Dublin-Kriterien einen klaren Rechtsrahmen, der Kriterien vorgibt, in
welchem Land die Asylverfahren abzuwickeln sind. "Das ist jetzt im konkreten Fall zwischen den österreichischen
und ungarischen Behörden zu klären", betonte Pröll. |
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Haimbuchner: "Causa Zogaj stellt Untauglichkeit der Schengenerweiterung unter Beweis!"
FPÖ fordert europaweite Sicherung aller Flüchtlingslager
Wien (fpd) - "Die neueste Entwicklung in der Causa Zogaj hat die untaugliche Umsetzung der Schengenerweiterung
unter Beweis gestellt. Zwar konnten die Zogajs vor Weihnachten in Ungarn von den Behörden aufgegriffen und
in ein Flüchtlingslager gebracht werden, jedoch nützt dies alles nichts, wenn man anscheinend ohne Probleme
von diesen Lagern aus illegal nach Österreich einreisen kann", kritisierte der Landesparteiobmann-Stellvertreter
der FPÖ Oberösterreich, NAbg. Dr. Manfred Haimbuchner.
"Des Weiteren war es kein Problem für die Zogajs, die österreichische Grenze zu überqueren
und durch die Polizei unerkannt nach Oberösterreich zu gelangen. Durch die österreichischen Behörden
muss auch hinterfragt werden, welche Rolle die ungarische Behörden hierbei gespielt haben. Dies führt
drastisch vor Augen, dass die Grenzkontrollen gegenüber den östlichen Nachbarn wieder aufgenommen werden
müssen, denn die Zogajs stehen nur stellvertretend für zahlreiche illegal Zuwandernde", so der Abgeordnete
weiter.
"Daher fordert die FPÖ auch die Sicherung sämtlicher Flüchtlingslager europaweit. Welchen Nutzen
bringen Grenzkontrollen an den EU-Außengrenzen, wenn Scheinasylwerber aus einem Lager einfach heraus spazieren
können, um anschließend ohne Kontrollen in jedes andere EU-Land illegal einwandern zu können. Ohne
eine entsprechende Sicherung der Lager und einer drastischen Verkürzung der Asylverfahren wird der systematische
Missbrauch des Asylwesens anhalten. Die ÖVP mit der Kontrolle über das Innen- und Außenressort
hat dieser Entwicklung über Jahre hinweg untätig zu gesehen und ohne auf europäischer Ebene sinnvolle
Lösungen einzufordern. Es stellt sich die Frage, ob sie absichtlich fahrlässig gehandelt hat oder ob
ihr der Mut zu konsequenten Entscheidungen im Interesse der österreichischen Bevölkerung fehlt",
schloss Haimbuchner. |
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Strutz: BZÖ fordert Verschärfung des Asylgesetzes
Österreich braucht Rechtssicherheit, statt Rechtsunsicherheit über ein neues
Bleiberecht mit absurden Patenschaften
Wien (bzö) - BZÖ-Generalsekretär Dr. Martin Strutz forderte heute in einer gemeinsamen Pressekonferenz
mit BZÖ-Menschenrechtssprecher Gerald Grosz als Konsequenz aus dem Fall Zogaj, die sofortige Verschärfung
des Asylgesetzes. "Im Fall Zogaj droht der Rechtsstaat mit einem Präjudiz ausgehebelt zu werden. Obwohl
kein Rechtsgrund auf Asyl besteht, wird der erneute Asylantrag der Zogajs angenommen, anstatt endlich die Abschiebung
der Familie durchzusetzen", so Strutz. Das BZÖ verlangt, dass die Entscheidung über den Asylantrag
binnen einer Woche gefällt und danach die Familienzusammenführung der Zogajs im Kosovo verwirklicht wird.
"Anerkannte Flüchtlinge nach der Genfer Flüchtlingskonvention sind solche, die verfolgt werden wegen
Rasse, Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe und wegen politischer
Überzeugung. Auf die Familie Zogaj trifft keiner dieser Gründe zu", betont Strutz, der hier auch
daran erinnert, dass sogar der kosovarische Botschafter festgestellt habe, dass aus dem Kosovo keine Flüchtlinge
kommen könnten.
Strutz forderte die Innenministerin auf, hier endlich zu handeln. "Im Jahr 2009 droht angesichts der weltweiten
Wirtschaftskrise eine Wanderbewegung von Wirtschaftsflüchtlingen nach Österreich und was macht Österreich?
Die Bundesregierung schafft mit der Aufenthaltsgenehmigung der Zogajs eine Einladung und Aufforderung an alle Wirtschaftsflüchtlinge
nach Österreich zu kommen und das Asylrecht zu beugen". Strutz kritisierte auch massiv den Fekter-Entwurf
des neuen Asylgesetzes, wo "anstatt dass Türen geschlossen werden, mit dem neuen humanitären Bleiberecht
die Türen für Wirtschaftsflüchtlinge und Asylmissbrauch weit geöffnet werden. Wir brauchen
ein restriktives und scharfes Asylgesetz, mit dem die Tür nach Österreich zugemacht wird. Österreich
braucht Rechtssicherheit, statt Rechtsunsicherheit über ein neues Bleiberecht mit absurden Patenschaften.
Wir brauchen endlich ein Signal, dass Österreich noch immer ein Rechtsstaat ist und man bei uns mit Asylmissbrauch
nicht durchkommt", betonte Strutz. |
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Korun: "Hat Fekter Interesse an weiterer Verschleppung der Akte Zogaj?"
Geteiltes Asylverfahren für Familie keine Lösung
Wien (grüne) - "Nachdem bereits Arigona Zogaj und ihre Mutter in Österreich im Asylverfahren
sind, soll dies auch für die übrigen Zogaj-Kinder gelten. Ein solches Vorgehen wäre nach dem Dublin-Übereinkommen
möglich und zulässig. So bedauerlich die nicht rechtmässige Einreise der verzweifelten Kinder ist,
Österreich kann und soll alle Asylanträge in einem prüfen und die Angelegenheit nicht weiter verkomplizieren",
erklärte die Menschenrechtssprecherin der Grünen, Alev Korun. Die Ankündigung von Innenministerin
Fekter, das Asylverfahren der Familie zu zersplittern, löst jedenfalls keine Probleme, sondern vergrößert
sie und verlängert das Leid für die Familie. Die Konsequenz von Fekters Forderung wäre die nochmalige
Abschiebung der kleinen Kinder - diesmal nach Ungarn. Es ist hoch an der Zeit, dass die Angelegenheit endlich in
Österreich geregelt wird, sonst droht ein weiteres, jahrelanges Asylverfahren." |
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Parteien –
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deren Mandatsstärke im Parlament. Die Redaktion
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