Wien (bmwa) - Das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit (BMWA) und die Bundessparte Tourismus
und Freizeitwirtschaft der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) luden am 22.01. zum Workshop „Barrierefreies
Reisen für alle – Eine Chance für die Tourismus- und Freizeitwirtschaft" ins Wirtschaftsministerium.
Ziel der Veranstaltung war es, alle Akteure - sowohl die Tourismus- und Freizeitbetriebe als auch die Behindertenverbände
und Betroffene - an einen Tisch zu bringen, um an einer Verbesserung eines barrierefreien Tourismus für Alle
zu arbeiten.
Mag. Elisabeth Udolf-Strobl, Leiterin der Sektion Tourismus und Historische Objekte im BMWA, betonte, wie wichtig
es ist, alle Akteure zusammen zu führen. „Es gilt, Sensibilisierung und Bewusstsein zu schaffen und über
die Notwendigkeit und Wichtigkeit eines barrierefreien Tourismus zu informieren. Barrierefreie Angebote entlang
der gesamten touristischen Servicekette müssen verbessert, die Nachfrage und das Angebot transparenter kommuniziert
werden." Dies könne durch Kooperationen und gemeinsame Initiativen geschehen. „Letztendlich ist Barrierefreiheit
in der Tourismus- und Freizeitwirtschaft eine Win-Win-Situation für Alle, Nachfrager und Anbieter.",
so Udolf-Strobl.
Mag. Rainer Ribing, Bundesspartengeschäftsführer Tourismus und Freizeitwirtschaft der WKO, ging in seinen
Ausführungen auf das wirtschaftliche Potenzial eines barrierefreien Tourismus ein. „Barrierefreiheit im Tourismus
ist ein wichtiges ökonomisches Element und ein Wettbewerbsvorteil – und somit eine Chance für die gesamte
Tourismus- und Freizeitbranche", betonte Ribing. „Unser Ziel sollte es sein, Österreich zu dem Urlaubsziel
zu machen, das für alle Menschen, gleich ob jung oder alt, mit oder ohne Behinderung, zugänglich und
erlebbar ist und wo sich alle Gäste einfach wohlfühlen können." Denn gerade das Urlaubsland
Österreich sei durch seine Gastfreundschaft und hohe Dienstleistungsqualität bekannt. Und dieser hohe
Standard solle allen Menschen zuteil werden.
Dr. Peter Neumann, Geschäftsführer vom Beratungsunternehmen NeumannConsult, referierte über die
Chancen, den Nutzen und das Potenzial eines barrierefreien Tourismus für alle.
In vier Arbeitskreisen diskutierten die Teilnehmer die Voraussetzungen für barrierefreie Tourismus- und Freizeitangebote
und erarbeiteten erste Maßnahmen und Strategien. Im Arbeitskreis „Bauliche Grundkriterien für Barrierefreiheit"
wurden die Basisanforderungen an die baulichen Gegebenheiten für verschiedene Behinderungen diskutiert. Im
zweiten Arbeitskreis standen die Ausbildung, der gute Umgang mit dem Gast im Mittelpunkt. Vorgeschlagen wurden
zum Beispiel Schulungen, in denen Mitarbeiter/innen in der Tourismusbranche lernen, die unterschiedlichen Behinderungen
von Gästen zu erkennen und mit diesen um zu gehen. Der Arbeitskreis 3 beschäftigte sich mit der Darstellung
barrierefreier Angebote im Internet und der barrierefreien Gestaltung der Homepage. Barrierefreie Freizeitangebote
und deren Verbesserung wurden im vierten Arbeitskreis thematisiert. Hier spiele das Zusammenwirken aller Akteure
vor Ort eine besondere Rolle.
„Mit dieser Veranstaltung haben wir einen laufenden Prozess mit allen Beteiligten zur sukzessiven Verbesserung
der Barrierefreiheit in der Tourismus- und Freizeitwirtschaft eingeleitet - am 15. Juni 2009 wird es bereits einen
Folge-Workshop geben" kündigten die Veranstalter BMWA und WKO an.
Zum Abschluss präsentierten das BMWA und die WKO ihre gemeinsame Broschüre „Tourismus für Alle -
Barrierefreies Planen und Bauen in der Tourismus- und Freizeitwirtschaft". Diese Broschüre zeigt praktische
Beispiele von barrierefrei gestalteten Tourismusbetrieben, informiert darüber, was bei der Planung zu beachten
ist, welchen Nutzen Barrierefreiheit bringt und gibt Erläuterungen zu den derzeit bestehenden gesetzlichen
Rahmenbedingungen in Österreich. |