St. Pölten (nöwpd) - 75 Prozent der von der NÖ Wirtschaftskammer kürzlich abgefragten
589 Leitbetriebe mit mehr als 100 Mitarbeitern wollen die von ihnen geplanten Investitionen durchziehen und sich
auch von den in der Öffentlichkeit kursierenden Krisenmeldungen davon nicht abhalten lassen. Dies teilte Kammerpräsidentin
Sonja Zwazl beim regionalen Neujahrsempfang mit, zu dem die Wirtschaftskammer diesmal gemeinsam mit den Wirtschaftsvereinen
von Korneuburg und Stockerau nach Stockerau eingeladen hatte. "Vertrauen Sie auf die eigene Stärke und
auf die gemeinsame in unserem Land", appellierte sie an die versammelte Unternehmerrunde.
Zwazl rief dazu auf, sich von den düsteren Wolken nicht beeindrucken zu lassen, sondern die Zeit für
strukturelle Verbesserungen zu nützen wie in der Ausbildung und bei der energiesparenden thermischen
Sanierung - , "damit wir beim Wiederanspringen der Konjunktur besser aufgestellt sind."
Ein bemerkenswertes Ergebnis der Umfrage unter den Leitbetrieben sei gewesen, sagte die Kammerpräsidentin,
dass der Grossteil von ihnen die eigene Situation für gut einschätzt und für wesentlich besser als
die allgemeine. Dies unterstreiche das Gewicht, das dem psychologischen Anteil von Optimismus und Zuversicht an
der Steuerung der Realwirtschaft und deren tatsächlichem Verlauf zukomme. Deshalb werde man heuer die WIFI-Kursgebühren
"einfrieren", was die Kammer 400.000 Euro koste. Insgesamt erwartet sie von der wirtschaftlichen Entwicklung
im heurigen Jahr, dass es "keine Zuwächse, aber auch keine großen Einbußen geben wird."
Zuwächse gab es laut Bezirksstellenobmann Peter Hopfeld im letzten Jahr wieder bei den Betriebsgründungen.
Mit 680 Gewerbeanmeldungen stieg die Zahl der Kammermitglieder im Bezirk Korneuburg um fast sechs Prozent auf 4.676.
Derzeit bilden 246 Lehrberechtigte 787 Lehrlinge aus. Große Erwartungen setzt die regionale Wirtschaft in
den Fachhochschul-Studiengang "Maschinenbau", der ab Herbst die im Bezirk bereits etablierten FH-Studiengänge
"Business Management" und "Informationstechnik" ergänzen wird.
Im Rahmen der Veranstaltung wurden drei Familienbetriebe aus dem Bezirk vor den Vorhang gebeten. Sie erhielten
Anerkennungspreise aus dem nach dem langjährigen Bezirksstellenleiter benannten Konrad Strappler-Fonds. An
der Spitze die Drogerie Mair in Korneuburg, gefolgt vom Textilunternehmen Keimel in Stockerau und dem weltmeisterlichen
"Blunzenkönig" von Langenzersdorf Franz Dormayer. |