Spindelegger: "Alte Freundschaften pflegen und neue Netzwerke knüpfen, um für gemeinsame Aufgaben gerüstet zu sein"   

erstellt am
23. 01. 09

Tokio (bmeia) - "Österreich und Japan haben eine historisch gewachsene Freundschaft und vertrauensvolle Partnerschaft, die auf einem festen Fundament von gegenseitiger Wertschätzung aufbaut. Unsere Beziehungen sind seit nun 140 Jahren in allen Bereichen und auf allen Ebenen von außerordentlich guter Qualität", so Außenminister Michael Spindelegger anlässlich seines Gespräches mit seinem japanischen Amtskollegen Hirofumi Nakasone. Spindelegger wird in Tokio morgen im Rahmen des "Wien-Balles" das "Österreich-Japan Jahr" zur Feier von 140 Jahren diplomatischer Beziehungen eröffnen.

"Das Festjahr gibt uns die Gelegenheit, unsere Beziehungen vor allem auf den Gebieten Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft zu intensivieren und um neue und moderne Facetten zu bereichern. Wir wollen alte Freundschaften stärken und neue Netzwerke knüpfen, damit wir für gemeinsame zukünftige Aufgaben gerüstet sind", so der Außenminister. Österreich wolle die rund 100 Veranstaltungen in Japan besonders für die Darstellung eines innovativen Österreich-Bildes nützen.

Der Wien-Ball sei ein passender Auftakt des gemeinsamen Jubiläumsjahres: "Wir wollen damit unseren japanischen Freunden einen Teil des Wiener Lebensgefühls möglichst authentisch vermitteln", so Spindelegger. Zu den Ehrengästen zählen der jüngere Sohn des japanischen Kaisers und seine Ehefrau, Prinz und Prinzessin Akishino, sowie weitere hochrangige Gäste aus der japanischen Politik und Wirtschaft.

Ein Schwerpunkt des Gesprächs der beiden Außenminister war die derzeitige gemeinsame Mitgliedschaft Österreichs und Japans im UNO-Sicherheitsrat, in dem Japan im Februar den Vorsitz führen wird: "Wir schätzen Japan als wichtigen Partner bei der Friedensarbeit der Vereinten Nationen. Besonders bei den Themen menschliche Sicherheit, Schutz der Zivilbevölkerung in bewaffneten Konflikten, Rechstaatlichkeit, Abrüstung und friedenserhaltende Operation wollen wir mit Japan eng zusammenarbeiten", so Spindelegger.

Die Außenminister sprachen auch über die aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten: "Nach der von beiden Seiten erklärten einseitigen Waffenruhe geht es jetzt vorrangig darum, rasch humanitäre Hilfe für die notleidende Bevölkerung im Gaza-Streifen sicherzustellen. Auch Österreich prüft hier derzeit den Rahmen seiner Möglichkeiten", so Spindelegger, der fortfuhr: "Der nächste notwendige Schritt ist die Absicherung des Waffenstillstandes. Dazu gehören die Öffnung der Grenzen zum Gazastreifen und Maßnahmen zur Verhinderung von Waffenschmuggel."

Der Außenminister abschließend: "Die EU wird ihr bisheriges Engagement für eine Versöhnung unter den Palästinensern und für die Suche nach langfristigen Lösungen für einen nachhaltigen Waffenstillstand konsequent fortsetzen. Für uns ist klar: Nur eine Zwei-Staaten-Lösung, mit Israel und Palästina in friedlicher Koexistenz und innerhalb sicherer und gegenseitig anerkannter Grenzen, kann Frieden und Stabilität in dieser Region in unmittelbarer europäischer Nachbarschaft sichern und der schwer geprüften Bevölkerung beider Seiten die Hoffnung auf eine Zukunft in Wohlstand und ohne Kriegs- und Terrorangst eröffnen."
     
Informationen: http://www.bmeia.gv.at    
     
zurück