Wirtschaftslage beeinträchtigt auch den Schnittholzabsatz   

erstellt am
23. 01. 09

Situation auf den Exportmärkten noch nicht entspannt
Wien (bmlfuw) - Die Prognosen zum Wirtschaftswachstum werden schlechter. Die Rezession in dem für den Schnittholzabsatz so wichtigen Italien ist besonders ausgeprägt. In Österreich läuft die Bauwirtschaft noch zufriedenstellend, die Investitionen in diesem Bereich expandieren seit dem vierten Quartal 2008 jedoch nicht mehr. Die Baukonjunktur trübt sich weiter ein. Obwohl die Schnittholzproduktion im Vorjahr deutlich zurückgenommen wurde, hat sich die Situation auf den Exportmärkten noch nicht entspannt, dies geht aus dem jüngsten Holzmarktbericht der Landwirtschaftskammer Österreich hervor.

Geringe Nachfrage bei Nadelsägerundholz
Die Sägeindustrie beabsichtigt weitere tiefgreifende Produktionsrücknahmen, vor allem im ersten Quartal 2009. Dementsprechend zurückhaltend ist die Nachfrage nach Nadelsägerundholz. Aktuelle Vertragsabschlüsse werden aufgrund der allgemeinen Verunsicherung über die weitere Entwicklung der Märkte maximal auf drei Monate begrenzt. Trotz zurückhaltender, der geringen Nachfrage angepassten Rundholzproduktion sind die Sägerundholzpreise unter Druck geraten. In Niederösterreich und Oberösterreich wurden die leichten Preisverbesserungen der vergangenen Wochen wieder zurückgenommen, Preisspitzen wurden gekappt. Die bisher durch Nassschnee angefallenen Holzmengen sind insgesamt unbedeutend.

Eine Belebung des Massen-Marktes für Laubsägerundholz wird für die laufende Einschlagssaison nicht mehr erwartet. Die Absatzmöglichkeiten für Rotbuche sind schlecht. Als Nischensortimente sind lediglich kernige Buche und Esche absetzbar. Buntlaubholz wird in den Bundesländern Nieder-, Oberösterreich und der Steiermark primär für die Laubholzsubmissionen der Waldverbände Ende Jänner erzeugt.

Markt für Faserholz weiterhin gesättigt
Die weltweit schlechte Konjunktur schlägt nun auch voll auf den Absatz der Papier- und Plattenindustrie durch. Wegen deutlicher Absatzrückgänge aller Sortimente und einem Markteinbruch bei Zellstoff wurde die Produktion in den vergangenen Wochen deutlich gedrosselt. Der Markt für Faserholz ist weiterhin gesättigt, die zurückhaltende Nutzung, der reduzierte Anfall an Sägerestholz und der reduzierte Import sollten jedoch zu einer Entspannung in den kommenden Wochen beitragen. Freie Mengen sind kaum absetzbar, die Preise sind fest. Die Abnahme von Buchenfaserholz erfolgt kontinuierlich zu stabilen Preisen. Der Absatz von Schleifholz hat sich unerwartet rasch wieder verschlechtert. Die Preise nördlich des Alpenhauptkammes wurden um bis zu EUR 3,- je Festmeter zurückgenommen. Damit liegt der Schleifholzpreis österreichweit auf nahezu einheitlichem Niveau. Auch der Absatz von Plattenholz gestaltet sich schwierig, teilweise bestehen mehrwöchige Zufuhrsperren.

Energieholz: Kontinuierlicher Absatz zu festen Preisen
Energieholz ist derzeit der stabilste Faktor am Holzmarkt, der Absatz aller Sortimente läuft kontinuierlich zu festen Preisen. Der geringere Anfall an Sägenebenprodukten führt bei einzelnen Großabnehmern zu einem stärkeren Bedarf an Waldhackgut. Die Forstexperten empfehlen den Waldbesitzern, konkreter, den wirtschaftlichen Notwendigkeiten der Forstwirtschaft entsprechender Nachfrage nach Frischholz zu entsprechen. Bei Verkäufen sei höchstes Augenmerk auf Zahlungssicherheit und usancenkonforme Rundholzübernahme zu legen. Allfälliges Schadholz sei vordringlich zu vermarkten, wird betont.
     
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