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Energiepolitik |
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erstellt am
22. 01. 09
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Katzian:
Atomenergie keine Zukunftsoption
Energie-Effizienz stärken - Ablehnung des "Ownership Unbundlings": Gefährdet
Versorgungssicherheit
Wien (sk) - "Oberstes Ziel" und wesentliche Lehre aus der Gaskrise müsse es sein,
"unabhängig von fossilen Energieträgern" zu werden, so SPÖ-Energiesprecher Wolfgang Katzian
am 21.01. im Zuge der Dringlichen Anfrage im Nationalrat. Deshalb gelte es, Maßnahmen in Richtung Energie-Effizienz
und Energiesparen zu stärken. Auch müssten in Zukunft Wasserkraft, Geothermie, Solarenergie und Windkraft
eine große Rolle spielen. Katzian stellte auch klar: "Atomenergie ist für die SPÖ keine Zukunftsoption".
"Sehr zurückhaltend und ablehnend" äußerte sich der SPÖ-Energiesprecher zum so genannten
Ownership Unbundling (= eigentumsrechtliche Entflechtung von Energie-Erzeugung und Netzen), "weil hier davon
auszugehen sei, dass es dadurch zu einem massiven Rückgang von notwendigen Netzinvestitionen kommen würde,
was zwangsläufig einen Rückgang der Versorgungssicherheit zur Folge hätte".
Bei den Maßnahmen zur Stärkung von Energie-Effizienz und Energiesparen müsse immer auch darauf
Bedacht genommen werden, dass es auch sozial schwächeren Haushalten ermöglicht wird, die entsprechenden
Maßnahmen umzusetzen, so Katzian. Die Reform des Klima- und Energiefonds wertete Katzian positiv, wurde dadurch
doch die Effizienz des Fonds erhöht. Zum Thema Atomenergie bekräftigte Katzian, dass hier die im Regierungsprogramm
festgeschriebenen Bemühungen fortzusetzen sind, um "eine Reform des EURATOM-Vertrags zustande zu bringen,
indem der Förderzweck eliminiert und der Schutzweck ausgebaut wird". Zudem müsse Österreich
nachhaltige Energie-Initiativen unterstützen, um die Abhängigkeit von Atomenergie zu verringern. |
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Bartenstein: Ja zum Ausbau der Wasserkraft nur Lippenbekenntnis der Grünen
ÖVP-Energiesprecher: Grüne Vorstellungen unrealistisch
Wien (övp-pk) - Bei der Energiepolitik für Österreich gehe es natürlich auch
darum, die fossile Energie soweit wie möglich zu beschränken und zurückzudrängen. Der grundsätzliche
Unterschied zwischen den Ansätzen der Grünen und den Regierungsfraktionen liege allerdings darin, dass
letztere an die Thematik mit realistischen Annahmen und Größenordnungen herangehen. Die Vorstellungen
der Grünen würden sich hinten und vorne nicht ausgehen. Das sagte ÖVP-Energiesprecher Martin Bartenstein
am 21.01. anlässlich der Debatte über die Dringliche Anfrage zur Energiepolitik in Richtung Grüne.
"Halten Sie sich nur vor Augen, dass es sich die EU insgesamt zum Ziel gesetzt hat, bis 2020 20 Prozent des
gesamten Energiebedarfs aus erneuerbaren Energien zu lukrieren. Österreich peilt sogar das sehr ambitionierte
Ziel von 34 Prozent an. Bleiben allerdings noch immer 66 Prozent übrig. Weil wir - anders als Frankreich und
andere Länder - weiter auf Atomkraft verzichten wollen, werden wir allerdings diese Differenz weiterhin durch
fossile Energieträger decken müssen. Wo ist Ihre Alternative?", so Bartenstein zu Glawischnig.
Verwundert zeigte sich Bartenstein, dass die Grüne Klubobfrau immer wieder aus der A.T.Kearney-Studie, welche
sich mit der europäischen Gasversorgung beschäftigt, zitiert. "Diese sagt, dass der Gasverbrauch
und -bedarf in Österreich und in der EU dramatisch steigen und die Abhängigkeit vom russischen Gas tendenziell
steigen wird." Sicherlich könnte Nabucco diese bestenfalls um fünf Prozent reduzieren, aber irgendwo
müsse man einmal anfangen - und deswegen ein klare Ja zu alternativen Pipelinerouten wie Nabucco, South Stream
und North Stream, so Bartenstein.
Bartenstein weiter: "Zur Erreichung der angepeilten 34 Prozent müssten wir uns zu einem vernünftigen
Ausbau der Wasserkraft bekennen. Wer in Österreich Ja zum Klimaschutz und Ja zu erneuerbaren Energien sagt,
muss auch Ja zur Windkraft, zur Photovoltaik - aber zuallererst zur Wasserkraft - sagen - und das nicht nur in
Form von Lippenbekenntnissen, sondern auch im Gespräch mit den Bürgern vor Ort. "Denn wenn es um
konkrete Projekte geht, dann gilt das Ja zur Wasserkraft bei den Grünen nicht mehr", so der Abgeordnete.
Dabei würde uns der Ausbau der Wasserkraft - selbstverständlich unter Verzicht auf ökologisch kritische
Standorte wie Hainburg oder die Wachau - pro Jahr sieben Milliarden Kilowattstunden bringen - also ziemlich genau
das, was wir an Stromimportmenge verzeichnen müssen. Den Fakten könnten auch die Grünen nicht widersprechen. |
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Hofer: Österreich muss von Energie-Importen unabhängig werden!
Grüne als praxisuntaugliche Weltverbesserungstheoretiker im energiepolitischen Glashaus
Wien (fpd) - "Österreich muss den Weg zur energiepolitischen Unabhängigkeit von Scheichs
und Oligarchen beschreiten!" forderte FPÖ-Energiesprecher NAbg Norbert Hofer. "Es geht in dieser
Frage auch um unsere Glaubwürdigkeit: wir können nicht von anderen verlangen, auf Atomstrom zu verzichten
und ihn in Österreich selbst beziehen." Unbedingte Seriosität sei in diesem Bereich von besonderer
Bedeutung, da verlorene Glaubwürdigkeit zwangsläufig zur Infragestellung aller bis dahin geleisteten
Aufbauarbeit führe.
Wenn Eva Glawischnig den Ausstieg aus Gas fordere, gleichzeitig aber anführe, selbst mit Gas zu heizen, dann
ist es schwer, die Bevölkerung glaubwürdig für Wärmepumpen, Geothermie, Photovoltaik, Solarthermie,
Pellets oder andere Formen der Biomasse zu begeistern. Er werfe Glawischnig nicht mehr vor, einen Sportwagen zu
fahren, da dieser - wie sich herausgestellt habe - ihrem Ehemann gehöre und nur ausgeborgt werde. "Sagen
Sie nicht, auch die Gasheizung gehört Ihrem Mann?!" so Hofer.
Neben dem Ausbau der Wasserkraft, einer thermischen Sanierungsoffensive, für welche die entsprechenden Mittel
zur Verfügung zu stellen seien, solle die Mehrwertsteuer auf Energie aus heimischen, erneuerbaren Ressourcen
halbiert werden. "Die motorbezogene Versicherungssteuer muss künftig am Verbrauch und nicht der Leistung
bemessen werden", erklärte Hofer, der abschließend auf einen wesentlichen Aspekt der Versorgungssicherheit
verwies: "Ein Sicherheitskamin für alle Häuser und Wohnungen ist in der Bauordnung wieder vorzusehen,
um bei Versorgungsengpässen wenigstens einen Raum beheizen zu können." |
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Widmann: Faymann windet sich bei EURATOM-Ausstieg
Wieder werden fünf Jahre des rot-schwarzen Nichtstuns vergehen
Wien (bzö) - "Faymann windet sich, wenn es um ein klares Bekenntnis gegen Atomkraft geht",
kritisierte BZÖ-Energiesprecher Abg. Mag. Rainer Widmann nach der Fragestunde. Zwar sei im Regierungsprogramm
das "Nein" zur Atomenergie im In- und Ausland zu finden, eine klare Antwort auf die Frage nach dem Ausstieg
aus dem EURATOM-Vertrag konnte Faymann aber nicht "entlockt" werden. "Wieder werden fünf Jahre
des rot-schwarzen Nichtstuns bei EURATOM vergehen", fasste Widmann zusammen. |
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Grüne Wien fordern Gas-Unabhängigkeit durch Passivhäuser
Energiesprecher GR Christoph Chorherr fordert Passivbauweise für zwei Drittel
aller Neubauten in Wien.
Wien (grüne) - Anlässlich eines Lokalaugenscheins in einem Passivhaus in Ottakring präsentierten
die Wiener Grünen ihre Vorschläge zu einer "Gas-Unabhängigkeit von Putin". Die Passivhausbauweise
würde hervorragend funktionieren und sei nicht nur für Mehr- und Einfamilienhäuser, sondern auch
für Bürogebäude und Wohnungen anwendbar. Die Wärmeverluste könnten durch eine optimale
Isolierung und "dickes Glas" so stark reduziert werden, dass man auf ein konventionelles Heizsystem verzichten
könne. Das würde nicht nur die Umwelt, sondern auch die Geldbörse schonen, da die Heizkosten bis
zu 95 Prozent gesenkt werden könnten. In Wien seien 2008 nur drei Prozent aller neu errichteten Wohneinheiten
in Passivbauweise durchgeführt worden, kritisierte Chorherr. Nach Ansicht des Energiesprechers müsste
die Passivbauweise in Wien zum Regelfall werden. Auch bei Sanierung sollte man auf diese bewährte Technik
zurückgreifen. So könne man sich auch Unabhängigkeit von russischen Gaslieferungen schaffen. In
diesem Zusammenhang könnten die Grünen eine dringliche Anfrage im nächsten Wiener Gemeinderat an
Bürgermeister Dr. Michael Häupl richten. |
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