Salzburger Landestheater – Starkes Thema: "Die menschliche Natur"   

erstellt am
21. 01. 09

Der Spielplan 2009/2010 – Leo Hussain wird Musikdirektor der Oper am Salzburger Landestheater – Goethes Faust als Eröffnungsstück im Schauspiel
Salzburg (landestheater) - In einer Pressekonferenz gaben David Brenner, Minister für Kultur und Landeshauptmann-Stellvertreter, Heinz Schaden und das neue Leitungsteam am 20.01. Eckpunkte des Spielplanes und die programmatischen Schwerpunkte der Arbeit bekannt. "Die menschliche Natur" ist das spartenübergreifende Titelthema, dem Carl Philip von Maldeghem, designierter Intendant, seine erste Salzburger Spielzeit widmet.

150 Jahre nach Darwins Evolutionslehre scheint die Frage nach der "menschlichen Natur" aktueller denn je. Das menschliche Genom wurde erst kürzlich entschlüsselt, der Mensch ist seiner Natur auf der Spur. Grund genug, diesem Thema spartenübergreifend zu begegnen.

Der designierte Intendant Carl Philip von Maldeghem konnte zunächst eine richtungs-weisende und wichtige Personalie bekanntgeben: Für die Position des Musikdirektors am Salzburger Landestheater konnte der erst 30jährige Brite Leo Hussain gewonnen werden. Leo Hussain gehört zu den spannendsten Dirigenten der jungen Generation. Er arbeitet regelmäßig für die English National Opera und aktuell für die Opera La Monnaie in Brüssel.

Die von Goethe geschaffene Figur des Forschers Dr. Faust, der vorwärts drängt, schafft und zerstört, steht an der Spitze der Auseinandersetzung um die menschliche Natur und eröffnet die Saison 2009/10 im Schauspiel. Es folgt die deutsche Erstaufführung des neuesten Stücks von Michael Frayn, der dies Max Reinhardt gewidmet hat und darin Motive aus Jedermann mit Reinhardts Leben in Beziehung setzt.
Mit Nestroys Lumpazivagabundus wird die österreichische Literatur gepflegt und John von Düffel widmet sich dem Mythos eines verlorenen Stückes von William Shakespeare in einem Auftragswerk, das als Uraufführung im Salzburger Landestheater gespielt wird.

Eine deutliche Aufwertung erhält die Theaterarbeit in den Kammerspielen als vollwertige Spielstätte: Dort werden u.a. ein Doppelabend über Fanatismus und Gewalt mit Antigone und Mark Ravenhills Produkt, eine Bühnenfassung von Max Frischs Homo Faber und das Musical Müllers Büro gezeigt.

In der Oper markiert eine Neuproduktion von Mozarts Die Hochzeit des Figaro die Eröffnung der Spielzeit. In dieser Produktion präsentieren sich erstmals der neue Musikdirektor Leo Hussain und das junge Ensemble.

Die von Bernd Feuchtner angekündigten Entwicklungslinien im Musiktheater führen über die
die deutsche Oper Der Freischütz und Puccinis Meisterwerk Tosca bis zur Barockoper Arianna. Die Produktion Tosca wird im Haus für Mozart gezeigt. Die Oper Arianna von Marcello ist eine vielversprechende Ausgrabung eines verlorenen Juwels. Die Gegenwart hält Einzug mit einer Oper aus der neuen Welt: The Passion of Jonathan Wade wird von Komponist Carlisle Floyd im amerikanischen Bürgerkrieg angesiedelt. Eine weitere Begegnung mit zeitgenössischer Musik verspricht das Projekt Abenteuer Moderne, das dem jungen Komponisten Jay Schwartz gewidmet ist. Dessen Werke werden in einer Abenteuernacht / Langen Nacht der Musik präsentiert.

Peter Breuer hat sich für die Ballettsparte eine abendfüllende Auseinandersetzung mit dem Mythos Marilyn Monroe vorgenommen. Er choreographiert außerdem einen Wiener Abend im Rainberg und ein Familienballett, das einen Streifzug durch die Geschichte der Kunstform Tanz darstellt.

Der Kinder- und Jugendarbeit wird ein besonderer Stellenwert eingeräumt: So wird diese integrierte Sparte in Zukunft unter dem Namen JUNGES LAND geführt und erhält mit Marco Dott einen eigenen, künstlerischen Leiter.

Darüber hinaus wird die Arbeit im Kinder- und Jugendliche in allen drei Sparten erweitert. Neu sind eine Oper und ein Ballett für Kinder sowie eine mobile, mehrsprachige Produktion. Durch die Einbindung aller Sparten werden zudem Kapazitäten für ein zusätzliches Jugendstück frei. Die theaterpädagogischen Angebote werden ebenfalls ausgebaut.
     
Informationen: http://www.salzburger-landestheater.at/    
     
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