Salesianer Don Boscos feiern 2009 doppeltes Jubiläum   

erstellt am
20. 01. 09

Vor 150 Jahren wurde die "Gesellschaft des Heiligen Franz von Sales" gegründet - Umfangreiches Festprogramm in ganz Österreich
Wien (pew) - Mit einem Festgottesdienst im Studentenheim "Salesianum" in Wien-Landstraße haben die österreichischen Salesianer Don Boscos die Feierlichkeiten zu ihrem Jubiläumsjahr 2009 begonnen: Vor 150 Jahren gründete der Jugendapostel Don Bosco (1815-88) die "Gesellschaft des Heiligen Franz von Sales". Vor 75 Jahren wurde der Ordensgründer heilig gesprochen.

Der Linzer Altbischof Maximilian Aichern leitete Gottesdienst und rief in seiner Predigt dazu auf, dem Vorbild Don Boscos zu folgen und sich für das "Gute und Notwendige" einzusetzen. Wirtschaftskrisen, Terror, falsche Haltungen im wirtschaftlichen und politischen Bereich oder der Verlust vieler Arbeitsplätze dürfe niemanden gleichgültig lassen, so Aichern: "Wenn wir auch vieles nicht sofort und wirksam ändern können, so ist doch das Bemühen um neue ethische Haltungen in unserem Land, in Europa und auf der ganzen Welt ganz wichtig".

Don Bosco habe erkannt, betonte Aichern, "was in seiner Zeit falsch gelaufen ist, was an Erneuerung notwendig war, besonders im Hinblick auf die Jugend und die Kirche. Er macht uns Mut, auch heute den Einsatz für das Gute und Notwendige zu wagen".

Höhepunkt der österreichischen Feierlichkeiten der Salesianer Don Boscos wird ein Fest am 14. Juni in Maria Puchheim in Oberösterreich sein. Der Salzburger Erzbischof Alois Kothgasser und der Linzer Bischof Ludwig Schwarz - beide kommen aus dem Orden Don Boscos - werden den Festgottesdienst konzelebrieren.

Provinzial P. Rudolf Osanger SDB betont zum Jubiläumsjahr: "Das Anliegen Don Boscos ist heute nach wie vor lebendig. Die Jugendlichen suchen Orientierung, Halt, Gemeinschaft, Lebenssinn. Oft gibt es niemanden, der sich auf sie einlässt. Das heißt für uns noch größere Offenheit für die jungen Leute und ihre Fragen, besonderes Augenmerk auf die, die vom Leben benachteiligt sind. Wir müssen den jungen Menschen helfen, im größeren Horizont des christlichen Glaubens ihre Lebensberufung zu entdecken".

Gründung am 18. Dezember 1859
Als offizielles Gründungsdatum des Salesianerordens gilt der 18. Dezember 1859. Don Bosco hatte neun Tage zuvor seine engsten Mitarbeiter versammelt und angekündigt, eine Kongregation gründen zu wollen. In die Kongregation sollten nur die aufgenommen werden, die bereit seien, die Gelübde der Armut, der Keuschheit und des Gehorsams abzulegen. Nach einer Woche Bedenkzeit erklärten sich fast alle der Mitarbeiter dazu bereit. Sie wählten Don Bosco zum Generaloberen; die salesianische Kongregation war gegründet.

Giovanni Bosco wurde 1815 in Becchi in der Nähe von Turin als Kind einer tiefreligiösen, armen Bauernfamilie geboren. Das Geld für seine schulische Ausbildung musste er sich selbst verdienen. Dabei erlernte er handwerkliche Fertigkeiten als Schmied, Tischler, Schneider und Kellner. Von 1835 bis 1841 studierte er in Chieri Theologie und wurde anschließend in Turin zum Priester geweiht. In seiner seelsorglichen Tätigkeit zeichnete sich für ihn bald seine vorrangige Bestimmung zur Erziehung Jugendlicher ab, die aufgrund der schwierigen Situation jener Zeit (beginnende Industrialisierung) vom Land in die Stadt Turin gekommen und dort sozial entwurzelt, arbeitslos oder straffällig geworden waren. Don Bosco holte sie von der Straße und nahm sie in seinem "Oratorio", einem offenen Jugendzentrum, auf. Für die Erziehung von Kindern und Jugendlichen betrachtete er vier Elemente als wesentlich: Geborgenheit, Freizeit, Bildung und Glaube. Don Bosco gründete bald Wohnheime und Werkstätten für die Jugendlichen und sorgte sich um ihre schulische, berufliche und sittlich-religiöse Bildung. Er war Pädagoge, Schriftsteller, Sozialarbeiter und begeisterter Priester in einer Person.

Für seine erzieherische Aufgabe gewann er zahlreiche Mitarbeiter, mit denen er schließlich 1859 die "Gesellschaft des Heiligen Franz von Sales" - heute "Salesianer Don Boscos" genannt - gründete. Zusammen mit Maria Domenica Mazzarello gründete er auch die Vereinigung der "Töchter Mariä der Hilfe der Christen", heute "Don Bosco Schwestern" genannt. Don Bosco starb am 31. Jänner 1888 und wurde am Ostersonntag, dem 1. April 1934, heilig gesprochen.

16.400 Salesianer in 131 Ländern
In 131 Ländern setzen sich heute rund 16.400 Salesianer Don Boscos im Sinne ihres Gründers für Kinder und Jugendliche am Rande der Gesellschaft ein: in Jugend- und Ausbildungszentren, Schulen und Universitäten sowie in der Pfarrseelsorge.

In Österreich engagieren sich die Salesianer und ihre Mitarbeiter schon seit mehr als 100 Jahren für Jugendliche. Derzeit betreuen die Salesianer Don Boscos und die Don Bosco-Schwestern Kindergärten und Schulen, leiten Pfarren und Jugendzentren, führen Studenten- und Schülerwohnheime und laden in der Salesianischen Jugendbewegung zu zahlreichen Freizeitaktivitäten und religiösen Angeboten ein.

Den sozialen Herausforderungen kommen auch Partnerorganisationen nach: Die Don Bosco-Aktion "Jugend Eine Welt" organisiert Freiwilligeneinsätze für junge Erwachsene und unterstützt Projekte in den Ländern des "Südens". Das "Don Bosco Flüchtlingswerk" betreut unbegleitete, minderjährige Asylwerber. In diesem Hilfswerk engagieren sich ebenfalls zahlreiche Jugendliche ehrenamtlich.

Alle Festtermine zum Jubiläumsjahr 2009 in Österreich - fast 40 Veranstaltungen - finden sich im Internet unter http://www.donbosco.at
     
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