50 Jahre Stuhleck Bergbahnen: Eine Erfolgsgeschichte   

erstellt am
30. 01. 09

Von 80.000 Liftfahrten auf 3,9 Millionen pro Jahr
Stuhleck (prplus) - Auch Skigebiete kommen in die Jahre. Im Gegensatz zu uns Menschen haben sie jedoch den Vorteil, dass sie immer leistungsfähiger und attraktiver werden. Bestes Beispiel: das Stuhleck auf der steirischen Seite des Semmerings, dessen Bergbahnen heuer das 50-jährige Bestandsjubiläum feiern: 1959 wurde die Stuhleck Bergbahnen Gesellschaft gegründet, 1960 wurde der erste Einer-Sessellift eröffnet, heute bietet das mittlerweile größte Skigebiet Ostösterreichs zwei Vierer- und zwei Sechser-Sesselbahnen und fünf Schlepplifte.

Begonnen hat die Erfolgsgeschichte knapp nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Zu einer Zeit als doppelt verleimte Eschen-Skier und Riemenbindungen zur Top-Ausrüstung eines Skifahrers gehörten, begann Franz Filzwieser aus Spital am Semmering mit der Planung eines Schlepplifts auf der Schieferwiese. 1948 war’s dann so weit: Der Schlepplift beförderte die ersten Skifahrer den Hang hinauf, die Steigfelle konnte man zumindest auf der Schieferwiese vergessen. Zusammengebaut wurde der Lift übrigens in bester Nachkriegsmanier aus Teilen der Grubenbahn aus dem stillgelegten Kohlenbergwerk in Ratten und der abgebauten Bob-Bahn vom Semmering.

Das beginnende „Wirtschaftswunder“ in Deutschland und Österreich Mitte der 50-er Jahre, die Skierfolge von Toni Sailer und Co und der beginnende Tourismus führten dazu, dass in Spital die „Bergbahnen Stuhleck“ gegründet wurden. Erstes Projekt: ein Einer-Sessellift von Spital hinauf auf den Hühnerkogel. Initiatoren waren Friedrich Schwarz und Paul Girardoni, die Gesellschafter des neuen Unternehmens.

Eröffnet wurde der neue Lift 1960. Man konnte auf einer nicht präparierten Piste zu Tal wedeln. Oder im Sommer von der Bergstation aus in 1.320 m Höhe Wanderungen unternehmen.

Acht Jahre später waren die Ansprüche der Skifahrer um einiges gestiegen. Der Sessellift genügte nicht mehr, zumal mehrere schneearme Winter die Betriebszeiten der Bahn massiv eingeschränkt hatten. Abhilfe sollten zwei neue Lift-Projekte schaffen: Einmal der „Weißenelfschlag-Schlepplift“, der von der Bergstation der Sesselbahn bis in 1.647 m Seehöhe führte. Er wurde 1967 eröffnet. 1969 ging dann der Doppelsessellift in Betrieb, der parallel zum Einsessellift verlief und die Förderleistung für diese Hauptabfahrt mehr als verdoppelte. Die Piste selbst wurde ebenfalls großzügig im gesamten Verlauf verbreitert.

1976 wurde der Schlepplift Kaltenbach errichtet, der eine gänzlich neue Piste, die 80-100m breite und 2,2km lange FIS-Abfahrt erschloss.

Die nächste Innovation fällt auf den Beginn der 90-er Jahre. 1991 wurden die ersten Schneekanonen aufgestellt, die eine wesentliche Verbesserung hinsichtlich Schneesicherheit brachten. Der Ausbau der Semmering-Schnellstraße war ein zusätzlicher Parameter für die unternehmerische Entscheidung, das Stuhleck zum größten Skigebiet der östlichsten Alpen-Ausläufer auszubauen. Der Einer- und der Doppelsessellift wurden durch die kuppelbare Vierersesselbahn „Stuhleckbahn“ ersetzt, die Beschneiungsanlage wurde laufend verstärkt und mit dem Bau eines Beschneiungsteiches (Fassungsvermögen 57.000 Kubikmeter) ergänzt, 1997 wurde die erste Umweltverträglichkeitsprüfung eines Skigebietes erfolgreich abgeschlossen. 1998 wurde die zweite kuppelbare Vierersesselbahn, die „Promibahn“ am Kaltenbach in Betrieb genommen. Sie ersetzte den 1,8km langen Schlepplift, zusätzlich wurde eine neue, naturnahe Familienabfahrt zu dieser Anlage gebaut.

Im Jahr 2005 folgten die bis dahin umfangreichsten Investitionen. Die erste kuppelbare Sechser-Sesselbahn, die „Steinbachalmbahn“ wurde in Betrieb genommen, zwei neue Pisten mit 2,3 und 1,6 Kilometer Länge erschlossen, die Beschneiungsanlage bis in die Gipfelregion ausgebaut.

2007 wurde schließlich das Kassen- und Zutrittssystem „Freemotion“ installiert, welches die Tickets auch aus der Hosen- oder Anoraktasche lesen kann. Im Jubiläumsjahr gibt es wieder zwei tolle Neuheiten im beliebtesten Skigebiet der Ostösterreicher: aus dem Weißenelf-Schlepplift ist die top-moderne Weißenelf-Sechser-Sesselbahn mit “Bubble Orange“-Schutzhauben geworden und bei der Bergstation empfängt die Gäste das neue Panorama-Restaurant W11.

Allein in den letzten drei Jahren, von 2005 bis 2008, investierte die Stuhleck Bergbahnen GmbH 21 Millionen Euro in den Ausbau des Skigebiets und trägt damit entscheidend zur positiven wirtschaftlichen Entwicklung der Region bei.

Kein Wunder, dass aus den knapp 80.000 Bergfahrten im Jahr 1960 mehr als 3,9 Millionen im Jahr 2008 geworden sind, aus etwa 1.200 m Abfahrten fast 25 Kilometer und aus vier Angestellten 115. Wahrlich eine Erfolgsgeschichte.

Am 30. Jänner 2009 feierten die Stuhleck Bergbahnen das 50-Jahr-Jubiläum in Anwesenheit von Landeshauptmann Stv. Hermann Schützenhöfer im Panoramarestaurant W11.

Die offizielle Feierstunde, in der die Geschäftsführer Dr. Mario Girardoni und Mag. Fabrice Girardoni die Gäste begrüßten und über die Zukunft der Bergbahnen informierten, wurde von Radio Wien Sportchef Edi Finger jun. moderiert. Tourismusdirektor Hans Hirschegger ließ die Geschichte der Bergbahnen aufleben. Der Spitaler Bürgermeister Reinhard Reisinger würdigte das Unternehmen als Wirtschaftsmotor und größten Arbeitgeber der Region. Nach Grußworten von Landeshauptmann Schützenhöfer nahm Pfarrer Mag. David Schwingenschuh die Segnung der Bergbahnen vor.

Die Feier wurde musikalisch vom Trachtenmusikverein Spital am Semmering umrahmt.

Öffnungszeiten
Die Lifte sind bei ausreichender Schneelage bis Ostern 2009, täglich von 08:30 bis 16:00 Uhr in Betrieb. Die Nachtpiste (Piste D) ist täglich von 18:00 bis 21:00 Uhr in Betrieb.
     
Informationen: http://www.stuhleck.com m    
     
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