Bures und Meyer unterzeichneten Planungsvereinbarung über
Wien (bmvit) - Am 28.01. haben Infrastrukturministerin Doris Bures und ihr Liechtensteiner Amtskollege
Regierungsrat Martin Meyer in Wien die Planungsvereinbarung über den Ausbau der internationalen Eisenbahnverbindung
von Feldkirch nach Buchs in der Schweiz durch das Staatsgebiet des Fürstentums unterzeichnet. Bures wies nach
der Vertragsunterzeichnung darauf hin, dass mit diesem Projekt die Schienenverbindung deutlich attraktiviert werden
kann, was vor allem den rund 8.000 Pendlerinnen und Pendlern zugute kommen würde. Meyer sprach von einem "klaren
Mehrwert für die gesamte Region", man suche "nicht nur punktuelle Lösungen, sondern grenzüberschreitende".
Beide Ressortchefs betonten die traditionell gute Zusammenarbeit zwischen Österreich und Liechtenstein. "Wenn
wir nach dem Abschluss der Planungen das Projekt umsetzen, rücken Österreich und Liechtenstein noch enger
zusammen", sagte Bures. Generell zeigte sie sich im Hinblick auf die Umsetzung des Bahnausbaus, der nach Abschluss
der Planungen in drei Jahren beginnen könnte, optimistisch: "Die Realisierung ist die klare Zielsetzung."
Zwischen Vorarlberg und Liechtenstein pendeln täglich rund 8.000 ArbeitnehmerInnen - die ausgebaute Bahnverbindung
soll den Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel erleichtern, erläuterte Bures. Die ÖBB ist überzeugt,
dass dieses zusätzliche Angebot gut angenommen wird - sie geht davon aus, dass das Personenverkehrsaufkommen
auf der Schiene um 60 Prozent steigen würde.
Derzeit fahren täglich 1.600 Reisende mit dem Zug, nach dem Ausbau wird sich Zahl nach Einschätzung der
ÖBB um 950 pro Tag steigern. Das bedeutet weniger Stau auf den Straßen und eine deutliche Verringerung
der Schadstoff- und Feinstaubelastung in der Region. "Und für die Bahnkunden heißt das schnellere
und komfortablere Verbindungen", betonte die Infrastrukturministerin.
Zum Planungsvertrag selbst: In den kommenden drei Jahren wird man den zweigleisigen Ausbau zwischen Tisis in Vorarlberg
und Nendeln in Liechtenstein planen und bis zur Baureife entwickeln. Das ist die Voraussetzung, um die notwendigen
Schienenkapazitäten für einen 30-Minutentakt zwischen Feldkirch (Vorarlberg) und Buchs in der Schweiz
(an der Grenze zu Liechtenstein) zu schaffen.
Diese Schnellbahnverbindung zwischen Feldkirch und Buchs ist ein weiterer Schwerpunkt im Übereinkommen. Ziel
ist es, dass auf dieser Linie eine S-Bahn im Halbstundentakt verkehrt. Außerdem sollen die Bahnhöfe
und Haltestelle zeitgemäß adaptiert werden.
Weiters sind in den Eckpunkten der Planungsvereinbarung Lärmschutzmaßnahmen, die Erhöhung der Geschwindigkeit
und die Aufteilung der Planungskosten von voraussichtlich 4,5 Mio. Euro fixiert. Demnach übernimmt Liechtenstein
60 Prozent und Österreich 40 Prozent. Österreich sichert überdies zu, dass in Abstimmung mit den
Planungen auf Liechtensteiner Gebiet auch die Planung für den Streckenabschnitt auf österreichischer
Seite durchgeführt wird.
Binnen drei Jahren will man die Planungen abgeschlossen haben, dann sollen für alle erforderlichen Verfahren
genehmigungsfähige Einreichunterlagen vorliegen. |