TLM-Blasmusik-Symposion & Konzert   

erstellt am
29. 01. 09

der Tiroler Landesmuseen von 6. bis 8. Feber im Rahmen des Gedenkjahres 2009
Innsbruck (landesmuseum) - Das öffentlich zugängliche Blasmusiksymposion der Tiroler Landesmuseen mit dem Titel "Im Gleichschritt - Fortschritt - Marsch!" von 6. bis 8. Feber 2009 steht ganz im Zeichen des Andreas Hofer Gedenkjahrs 2009. Dieses internationale wissenschaftliche Symposion wird im Hörsaal des Instituts für Musikwissenschaft, Karl-Schönherr-Straße 3, in Innsbruck stattfinden. Die Tiroler Landesmuseen, der Tiroler Blasmusikverband und die Universität Innsbruck veranstalten gemeinsam dieses Symposion. Im Anschluss der Tagung finden zwei Konzerte auf Originalinstrumenten statt.

Zu den größten und folgenreichsten Umwälzungen im Bereich des Blasmusikwesens kam es um 1830/40 durch den überaus raschen und beinahe flächendeckenden internationalen Siegeszug der Ventilinstrumente und die rasante Entwicklung des Instrumentenbaus insgesamt im Gefolge der Industrialisierung. Die Phase des Eindringens der neuen Instrumententypen in die Blasmusik Tirols und anderer europäischer Regionen und die facettenreiche Entwicklungsgeschichte der Blasmusik in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts stehen im Mittelpunkt der zweitägigen Fachtagung mit internationalen Experten. Sowohl repertoiregeschichtliche als auch instrumentenkundliche Themen werden behandelt.

Das Programm:

Freitag, 6. Februar 2009
9.00-12.00 Uhr

Begrüßung

Alfredo Bernardini (Vilanova i La Geltrù/Spanien):
Zur Entwicklung der Oboe in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts

Thomas Kiefer (Gelsenkirchen):
Tiefstimmige Doppelrohrblattinstrumente von der Harmoniemusik bis in die Blasmusik im 19.Jahrhundert

Dorothea Seel (München):
Klangsynthese der Romantik: Die Flöte im 19. Jahrhundert

Roland Callmar (Basel):
Die chromatisierten Blechblasinstrumente und ihre Ensembles
Erich Tremmel (Augsburg): Das Eindringen der Ventilinstrumente in das Instrumentarium der Blaskapellen

Mittagspause

14.00-18.00 Uhr

Josef Focht (München):
Harmonie und Türkische Musik - Die Anfänge der Militärmusik im Königreich Bayern

Renato Meucci (Mailand):
Brass bands and the brass instrument industry in Milan (19th century)

Klaus Hubmann (Graz):
Zur steirischen Bläsermusik des Vormärz. Eine Spurensuche

Christian Ahrens (Bochum):
"Concert, Abendessen und Ball" - Neue Strategien und Entwicklungen der Militärmusik nach 1800
Bernhard Habla (Oberschützen): Zur Situation des Notendrucks für Blasmusik in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts




Samstag, 7. Februar 2009
9.00 Uhr bis 14.00 Uhr

Gottfried Veit (Bozen):
Johann Baptist Gänsbacher, Josef Abentung und Michael Sebastian Pegger - drei frühe Pioniere der Tiroler Blasmusik

Josef Wetzinger (Telfes im Stubaital):
Vom Freiheitskämpfer zum Musikmäzen. Michael Pfurtscheller und die Blasmusik im Stubai zwischen 1820 und 1838

Franz Gratl (Innsbruck):
Blasmusik in der Kirche, 1800-1850: Tiroler Fallbeispiele

Rudolf Tutz (Innsbruck):
Entwicklungen im Blasinstrumentenbau, ca. 1830-1950

Abschlussdiskussion - Roundtable

Interessierte für das Symposion können sich bei Dr. Franz Gratl, Kustos der TLM-Musiksammlung, anmelden:
Tiroler Landesmuseen-Betriebsges. m. b. H.
Museumstraße 15, 6020 Innsbruck
T ++43/(0)512/594 89-118
F ++43/(0)512/594 89-119
e-Mail:
f.gratl@tiroler-landesmuseen.at

Begleitend und vertiefend zum Symposium erklingen am Samstag, den 7.2.2009 und Sonntag, den 8.2.2009, jeweils 20.00 Uhr im Konzertsaal (Paul-Hofhaimer-Gasse 6) des Tiroler Landeskonservatoriums, zwei Konzerte der frühen Blasmusik auf Originalinstrumenten. Programmatisch wird ein Bogen gespannt von der Harmoniemusik des späten 18. Jahrhunderts - mit dem Jahresregenten Haydn als Ausganspunkt - bis zur Blasmusik mit "modernisiertem" Instrumentarium aus dem denkwürdigen Jahrzehnt 1830-1840 - mit Mendelssohn als einem weiteren musikalischen Jahresregenten und Endpunkt. Musik international bedeutender Komponisten wird dabei den Werken von Tiroler Komponisten gegenübergestellt. So erklingt beispielsweise als Antwort auf den Aufmarsch der Franzosen (Jadin: Symphonie für Blasinstrumente) ein Marsch von Franz Bühler, den der damalige Bozner Pfarrorganist und Kapellmeister der musikbegeisterten Bozner Kaufmannsfamilie Menz für die Bozner Landesverteidigungstruppen komponierte. Johann Baptist Gänsbacher, der als Kaiserjägeroffizier zum Pionier der Tiroler Blasmusik avancierte, ist ebenso mit Märschen im Programm vertreten wie die Tiroler Joseph Netzer und Michael Sebastian Pegger. Der international renommierte Oboist Alfredo Bernardini wird seine Virtuosität auf diesem Instrument an einem Concertino von Friedrich Witt demonstrieren, das lange Zeit Carl Maria von Weber zugeschrieben wurde.

Konzertprogramm
Joseph HAYDN: Derbyshire-Märsche 1 und 2
Michael HAYDN: Marcia turchese
Louis Emanuel JADIN: Symphonie für Blasinstrumente
Franz BÜHLER: Marsch der boznerischen tirolischen Landesverteidigungstruppen (1796)
Johann Baptist GÄNSBACHER: Marsch für das bürgerliche Schützencorps (1819)
Johann Baptist GÄNSBACHER: Marsch in Es-Dur
Johannes AMON: Pièces pour musique turque, op. 40
Friedrich WITT (auch C. M. v. WEBER zugeschrieben): Concertino für Oboe und Bläser

Pause

Franz SCHUBERT: Nonett für Bläser ("Franz Schuberts Begräbnis-Feier")
Johann STRAUSS Vater: Wilhelm Tell-Galopp et Marche (Bearbeitung für Harmoniemusik, Innsbruck um 1830)
Joseph NETZER: Marsch in c-Moll (1839)
Joseph NETZER: Marsch in B-Dur (1839)
Michael Sebastian PEGGER: Marsch für die türkische Musik
Joseph NETZER: Marsch für die Communalgarde in Grimma (1848)
Felix MENDELSSOHN BARTHOLDY: Notturno op. 24 für Bläser

Bläserensemble des Ferdinandeums, Leitung Alfredo Bernardini
Flöten/Piccolo: Dorothea Seel, Beatrice Rentsch
Oboen: Alfredo Bernardini, Molly Marsh
Klarinetten in Es: Ernst Schlader, Diederik Ornée
Klarinetten in B und C: Peter Rabl, Christian Köll
Fagotte: Yoshinori Tominaga, Klaus Hubmann
Kontrafagott: Thomas Kiefer
Hörner: Christoph Gapp, Thomas Mächtlinger
Klappentrompeten/Trompeten: Andreas Lackner, Herbert Walser, N. N.
Posaunen: Norbert Salvenmoser, Werner Kreidl
Serpent, Ophikleide: Nikolaus Walch
Schlagwerk: Michael Juen, N. N.

Kartenvorverkauf an der Museumskassa des Ferdinandeums
Museumstraße 15, Innsbruck, Infos unter T +43/512/594 89-180
Eintrittspreis Euro 19,- / erm. Euro 16,-
     
Informationen: http://    
     
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