Als Oppositionspartei bietet BZÖ auch Lösungen
Salzburg (bzö) - "Unser Gesundheitssystem ist weltweit eines der Besten, aber schon
in die Jahre gekommen. Wir haben ein zehn Punkte-Paket erarbeitet, wie auch noch in 20 Jahren unser Gesundheitssystem
bestehen kann", fasste BZÖ-Chef Abg. Herbert Scheibner die Ergebnisse der BZÖ-Klausur in Salzburg
zusammen. Diese zehn Punkte, erstellt unter der Federführung des BZÖ-Gesundheitssprechers Abg. Dr. Wolfgang
Spadiut, werden auch Inhalt von parlamentarischen Anträgen sein, kündigte Scheibner an.
"Gesund bleiben ist billiger als wieder gesund werden", so Scheibner. Deshalb müsse die Prävention,
also "Gesundheit erhalten", ein leitendes Prinzip im Gesundheitswesen werden.
Unter dem Motto "Gesund leben" soll für Jugendliche der Schwerpunkt Sport schon in Kindergärten
und Schulen intensiviert werden. Scheibner: "Schluss mit der Tendenz, Turnstunden zu streichen."
Dringend nötig ist für das BZÖ die Zusammenlegung der 22 Sozialversicherungsträger. Im Zuge
dieser Verwaltungsersparnis müssten aber regionale und autonome Landesstellen erhalten werden.
Keine Unterschiede bei der Verrechnung. Die Erstellung eines einheitlichen Leistungskatalogs mit einheitlicher
Leistungsbeschreibung und einer bundesweiten Honorarordnung ist laut Scheibner unerlässlich.
Für den Pflegeberuf muss ein Gesamtkonzept erstellt werden. Nach Schweizer Vorbild sei auch der Lehrberuf
für Pflege und Betreuung zu schaffen.
Mit dem Altwerden muss sich in zunehmendem Maß auch die Wissenschaft auseinander setzen. Deshalb fordert
das BZÖ die Schaffung eines Lehrstuhls für Geriatrie.
Die E-Card muss zusätzliche für den Patienten wichtige Daten enthalten. Dazu zählen laut Scheibner
die Blutgruppe des Patienten, Informationen über Medikamentenverträglichkeit, durchgeführte Schutzimpfungen,
Notfalldaten, Patientenverfügungen, die Eintragung in Registern etwa für Transplantationen und die Realisierung
des Arzneimittelsicherheitsgurtes sowie zum Schutz gegen Missbrauch die Funktion als Personalausweis - mit verpflichtendem
Foto.
Besser dran sollen alle Österreicher sein, die regelmäßige Gesunden- und Vorsorgeuntersuchung machen.
Deshalb ist die Einführung eines Bonus-Systems bei der gesetzlichen Krankenversicherung sinnvoll.
Bewegung muss wieder besser beworben werden. Das BZÖ fordert nicht nur die Wiederbelebung der von Sportstaatssekretär
Karl Schweitzer begründeten Aktion "Fit für Österreich" sondern auch spezielle Aktionen
für Senioren wie "Fit und aktiv im Alter".
Die Patienten müssen auch darüber informiert sein, was und wie viel die medizinischen Leistungen kosten.
Deshalb ist eine Kostentransparenz auch nur mehr als selbstverständlich.
"Das BZÖ sieht sich als Oppositionspartei, die nicht nur Kritik übt, sondern auch vernünftige
Lösungen anbietet", so Scheibner. Nun könne die Regierung beweisen, dass sie wirklich zu der Ankündigung
steht, gute Vorschläge auch von anderen Parteien umsetzen zu wollen.
Kritik übte Scheibner erneut an den unverständlichen Preiserhöhungen für fast 900 Medikamente.
Dieser Missstand werde auch Inhalt einer parlamentarischen Anfrage sein. Dabei gelte es auch zu klären, ob
nicht Gesundheitsminister Stöger dieser Erhöhungen zum Teil zugestimmt habe. "wenn das stimmt, dass
ist der Gesundheitsminister rücktrittsreif!", erklärte Scheibner. |