Ministerratsbeschluß unterstützt Automotiven Sektor  

erstellt am
28. 01. 09

Ministerrat beschließt Verschrottungs-/Umweltprämie
Unterstützung für Konsumenten, Arbeitnehmer, Unternehmen und Umwelt
Wien (bmwa) - Der Ministerrat der österreichischen Bundesregierung hat am 27.01. die Einführung einer Verschrottungs-/Umweltprämie in Höhe von 1500 Euro pro Auto beschlossen. Damit unterstützt die Regierung die österreichischen Konsumenten, die Autozulieferindustrie und den Autohandel und sichert die direkt und indirekt im Automotiven Sektor bestehenden 300.000 Arbeitsplätze ab. Die Erneuerung des heimischen Fahrzeugbestandes hilft zudem der Umwelt, weil neue Autos deutlich weniger Schadstoffe ausstoßen, als die vor 1996 zugelassenen.

Österreichs Autozulieferer exportieren 82 Prozent ihrer Erzeugnisse in die EU, davon die Hälfte nach Deutschland. Im Gegenzug stammen 85 Prozent aller in Österreich gekauften Autos aus EU-Produktion. Somit hilft die Prämie auch den heimischen Unternehmen.

Für die Konsumenten ist die Prämie ein Angebot, das sie in Anspruch nehmen können, wenn sie zwischen dem 1. April und dem 31. Dezember 2009 ein mehr als 13 Jahre altes, fahrtüchtiges Auto verschrotten lassen und ein neues kaufen. Die Prämie wird je zur Hälfte von Bund und von der Autobranche bis zu einem Gesamtwert von 45 Millionen Euro finanziert.

   
 Pröll: Umweltprämie für alte Autos beschlossen
Signal im Sinne des Klima- und Umweltschutzes
Wien (bmf) - "Die Umweltprämie zur Verschrottung alter Autos ist ein wichtiger Impuls für die Automobilbranche. Ich hoffe, wir können dadurch rund 30.000 'Stinker' aus dem Verkehr ziehen", betonte Finanzminister Josef Pröll nach dem Ministerrat. Wer ein mindestens 13 Jahre altes Fahrzeug fährt, erhält für die Verschrottung eine Prämie von 1500 Euro, die sich der KFZ-Handel und die öffentliche Hand teilen. Pröll abschließend: "Diese Umweltprämie ist daher nicht nur ein konjunkturbelebender Marktanreiz, sondern vor allem ein Signal im Sinne des Klima- und Umweltschutzes."

 

 Hofer: FPÖ schlägt Verschrottungsprämie für alte Ölheizungen vor
Wichtige Maßnahmen zur Entlastung unserer Umwelt
Wien (fpd) - Die Gaskrise habe Österreich deutlich vor Augen geführt, dass die Abhängigkeit von fossilen Ressourcen aus dem Ausland mit erheblichen Risiken für Österreich verbunden sei. Dabei habe Österreich das große Glück, auf einen reichen Schatz an erneuerbaren Energiequellen zugreifen zu können. FPÖ-Energiesprecher NAbg. Hofer schlägt daher eine Verschrottungsprämie für alte Ölheizungen vor, wenn auf Heizungen umgestellt wird, die auf erneuerbare Quellen zugreifen. "Was bei alten Fahrzeugen möglich ist, muss auch mit austauschbaren Heizkesseln funktionieren."

Diese Prämie soll einen Anreiz darstellen, sich aus der fossilen Steinzeit zu verabschieden und mit neuen Heizsystemen auf erneuerbare, heimische Ressourcen zu setzen. "Diese Prämie ist effektiver als die Verschrottungsprämie für Kraftfahrzeuge", betont Hofer: "Es sind vor allem heimische Klein- und Mittelbetriebe, die in diesem Bereich aktiv sind. Der Austausch wird nicht von Scheichs und Oligarchen vorgenommen, sondern von unserer regionalen Wirtschaft. Die Wertschöpfung bleibt also im Land."

 

 Moser: Ministerrat deckt Mitterlehners verfassungsrechtlich bedenkliche Schrott-Politik
"Diese Klima-Ignoranz ist unbegreiflich"
Wien (grüne) -
"Wirtschaftsminister Mitterlehner drückt die Verschrottungsprämien-Forderung der Kfz-Lobby stur und von allen inhaltlichen Einwänden unbeeindruckt durch. Empörend ist aber, dass die ganze Regierung auf Tauchstation ist und Mitterlehner bei dieser Schrott-Politik die Mauer macht. Wo ist Finanzminister Pröll bei dieser wirkungslosen, ineffizienten Verschwendung von Steuergeld? Wo ist Verkehrsministerin Bures bei dieser allen verkehrspolitischen Sonntagsreden widersprechenden einseitigen Auto-Absatzförderung? Wo ist vor allem Umweltminister Berlakovich bei dieser auch noch mit scheinheiligen Umweltargumenten verbrämten Umweltsünde und Klima-Nullnummer? Diese Klima-Ignoranz ist unbegreiflich", kritisiert Gabriela Moser, Verkehrssprecherin der Grünen.

Es ist zwar Fasching und auch das geplante Inkrafttretensdatum 1.April passt gut zu diesem schlechten Aprilscherz, aber das rechtfertigt auch noch nicht jeden regierungspolitischen Unsinn. Moser: "Die Verschrottungsprämie bleibt Schrott, solange nicht wenigstens die drei größten Fehlleistungen korrigiert werden: Es muss eine scharfe CO2-Obergrenze für prämierte Neuwagen für positive Klimaeffekte sorgen, es muss eine Beschränkung auf Euro-5-Neuwagen erfolgen, die fünfmal weniger krebserregenden Feinstaub ausstoßen als die von Mitterlehner und seinen Freunden protegierten Euro-4-Auslaufmodelle, und es muss vor allem eine Ökoprämie von mindestens 100 Euro für Öffi-BenutzerInnen und RadfahrerInnen für Gerechtigkeit sorgen. Dass die Regierung ausgerechnet diejenigen benachteiligt, die ohne Auto tatsächlich umwelt- und klimaschonend mobil sind, ist verfassungsrechtlich höchst bedenklich. ÖVP und SPÖ sollten wenigstens hier einlenken, um sich eine Blamage vorm Höchstgericht zu ersparen", so Moser.

 

 Hochhauser: "Verschrottungsprämie nützt Konsumenten, Autozulieferern und Handel"
WKÖ-Handelsobmann Lemler sieht wichtigen Anreiz für Kauf von abgasärmeren Neuwagen
Wien (pwk) - Mit dem grünen Licht des Ministerrats für die Einführung einer Verschrottungs-/ Umweltprämie hat die österreichische Regierung „rasch reagiert und richtig gehandelt“, betonen Anna Maria Hochhauser, Generalsekretärin der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), und Erich Lemler, Obmann des Bundessparte Handel der WKÖ.

Dass eine solche Prämie nach vielen anderen europäischen Ländern nun per 1. April 2009 auch in Österreich eingeführt wird, sei ein „wichtiger Impuls für Wachstum und Beschäftigung“ in einer Branche, die von der aktuellen Wirtschaftssituation besonders hart getroffen sei, so Hochhauser. Immerhin sorgt die Automotivindustrie in Österreich direkt und indirekt für rund 300.000 Arbeitsplätze.

Prämie nützt Konsumenten, Autozulieferern und Autohändlern
Angesichts der angespannten Konjunkturlage liege es nahe, auf positive Erfahrungen anderer Länder zurückzugreifen, verweist die WKÖ-Generalsekretärin etwa auf Italien. Dort ist es gelungen, damit 500.000 veraltete Fahrzeuge vom Markt zu nehmen und gegen abgasärmere Neuwagen einzutauschen. „Die Prämie nützt nicht nur den Konsumenten, den Autozulieferern und den Autohändlern, sie ist obendrauf auch gut für die Umwelt“, betont Hochhauser.

Handelsobmann Lemler verweist auf Untersuchungen, wonach die Einführung einer solchen Verschrottungs- bzw. Umweltprämie für 20 Prozent der Befragten durchaus einen Anreiz zum Kauf eines neuen, abgasärmeren Fahrzeuges darstellt: „So kann es in Österreich gelingen, alte Autos von der Straße zu bekommen. Damit bringt diese Maßnahme Österreich unter dem Gesichtspunkt des Umweltschutzes genauso etwas wie in Sachen Verkehrssicherheit und Konjunkturbelebung.

 

ÖAMTC: Worauf man beim Kauf eines Neuwagens jetzt achten sollte
Info-Hotline des Clubs für Fragen zur Verschrottungsprämie
Wien (öamtc) - Die neue Verschrottungsprämie verunsichert viele Kunden. "Wer jetzt seinen Gebrauchten gegen einen Neuwagen eintauschen und dabei in den Genuss der staatlichen Prämie kommen möchte, der sollte einige Tipps beherzigen", rät die Verkehrswirtschaftsexpertin des ÖAMTC, Elisabeth Brandau. Potenzielle Käufer sollten Angebote genau prüfen und um Rabatte feilschen. Vor allem sollte man sich nicht unter Zeitdruck setzen lassen - die Verschrottungsprämie gibt es schließlich für Neuwagenkäufe bis Ende des Jahres. Detaillierte Infos für Konsumenten bietet der Club auch unter der Info-Hotline (01 711 99-1317), in der man sich direkt an die Experten des Clubs wenden kann.

Zunächst sollte der Zeitwert des alten Gebrauchtwagens bestimmt werden. "Auch 13 Jahre alte Autos können mehr wert sein als 1.500 Euro. Daher muss man vor dem Weg in die Schrottpresse den Wert des Fahrzeugs recherchieren - vielleicht erzielt man auf dem Gebrauchtwagenmarkt einen höheren Erlös", sagt die ÖAMTC-Verkehrswirtschaftsexpertin.

Dann gilt es, Preise, Angebote und Sonderaktionen verschiedener Händler zu vergleichen. Handeln lohnt sich in jedem Fall, denn Rabatte sollte es unabhängig von der Verschrottungsprämie geben. Außerdem muss der Neuwagen kein fabriksneues Fahrzeug sein. Um die Verschrottungsprämie zu erhalten, ist der Kauf eines neuen Autos notwendig, das mindestens die Euro-4-Norm erfüllt und zum ersten Mal auf einen privaten Besitzer in Österreich angemeldet ist. "Die Euro-4-Norm gilt in Österreich seit 1. Jänner 2006. Das heißt, man kann sich auch nach günstigen Tageszulassungen und Vorführwagen umsehen", empfiehlt die ÖAMTC-Expertin.

Wer Sorge hat, durch die Verschrottungsprämie weniger Rabatte zu bekommen, der sollte das alte Auto bei Kaufgesprächen nicht erwähnen. "Man muss ja nicht gleich die Katze aus dem Sack lassen. Schließlich steht es einem Neuwagenkäufer frei, seinen Gebrauchten auch selbst zur Schrottpresse zu bringen und so die Prämie zu kassieren", sagt Brandau abschließend.
 

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