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Asyl- und Fremdenwesen |
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erstellt am
27. 01. 09
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Fekter:
Start der Entwicklung der Rot-Weiß-Rot Card für Österreich
Sozialpartner werden Kriterien für punktgenaue Erfüllung der Erfordernisse unseres
Arbeitsmarktes entwickeln
Wien (bmi) - "Die Erfordernisse des österreichischen Arbeitsmarktes müssen noch treffsicherer
als bisher berücksichtigt werden, denn im Rahmen des bisherigen Quotensystems sind bisher nicht nur jene zu
uns gekommen, deren Qualifikationen tatsächlich gebraucht werden", so Innenministerin Dr. Maria Fekter,
die am 26.01. den formellen Startschuss zur Entwicklung einer Rot-Weiß-Rot Card für Österreich
gesetzt hat. "Ich habe die Sozialpartner, sowie die Industriellenvereinigung gebeten gemäß dem
Regierungsprogramm eine Kommission zu bilden, die Kriterien und Parameter für dieses neue Modell zu erarbeiten".
Ziel ist ein kriteriengeleitetes Modell, um den Interessen Österreichs noch besser gerecht zu werden. "Insbesondere
bei wirtschaftlich schwierigen Vorzeichen gewinnt dieses Vorhaben zusätzlich an Bedeutung. Wesentlich ist
das Modell so flexibel zu gestalten, dass auf die Bedürfnisse des Arbeitsmarktes und gleichzeitig auf die
Leistungsfähigkeit der Wirtschaft Bedacht genommen werden kann", betonte Fekter. Ein weiterer Punkt,
den es zu berücksichtigen gilt, sind die besonderen Interessen und Bedürfnisse von Studierenden und in
Folge hoch ausgebildeten jungen Menschen, sowie Forschern aus Drittstaaten. "Ich habe daher die Sozialpartner
und die Industriellenvereinigung ersucht auch die "Österreichische Universitätenkonferenz",
vor allem bei dieser Frage, mit einzubinden und in der Entwicklung der Kriterien zu berücksichtigen",
so Fekter. Auch die Thematik der Erntehelfer und Saisoniers soll mit bedacht werden.
Das neue System der Rot-Weiß-Rot Card soll mit 1. Jänner 2010 in Kraft treten und damit die jährlich
zu erlassende Niederverlassungs-Verordnung ablösen. Die Rot-Weiß-Rot Card soll einen umfassenden Arbeitsmarkzugang
mit befristetem Aufenthalt darstellen. Die Entwicklung dieser Rot-Weiß-Rot Card erfolgt auf drei Ebenen:
Die Entwicklung der Grundlagen des Verfahrens erfolgt durch das Bundesministerium für Inneres in Abstimmung
mit den betroffenen Ressorts. Die Entwicklung der Kriterien erfolgt durch eine Kommmission der Sozialpartner und
der Industriellenvereinigung. Die Erhebung des Bedarfs und der Möglichkeiten am Arbeitsmarkt wird vom Wirtschafts-
und Arbeitsministerium vorgenommen. |
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Kickl: Keine Vermantschung von Zuwanderung und Beschäftigung
ÖVP ist offenbar entgangen, dass Österreich unter Rekordarbeitslosigkeit leidet
- "Österreich zuerst" am heimischen Arbeitsmarkt
Wien (fp) - "SPÖ und ÖVP versuchen offenbar ihre Absicht, den Zuzug nach Österreich
ungehindert zu fördern, mit angeblichen Notwendigkeiten des Arbeitsmarktes zu begründen. Dabei ist klar,
dass Zuwanderung einerseits und die Möglichkeit zur Beschäftigung in Österreich andererseits zwei
völlig getrennte Paar Schuhe sein müssen. Wer außerdem Österreich mit Amerika vergleicht,
der verkennt die Tatsache, dass zweiteres im Gegensatz zu ersterem ein Einwanderungsland ist", sagte FPÖ-Generalsekretär
und Arbeitnehmersprecher NAbg. Herbert Kickl zum Zusammentreten der ministeriellen Arbeitsgruppe zur sogenannten
"Rot-Weiß-Rot-Karte". In Wahrheit stecke hinter diesen Regierungsbemühungen einmal mehr die
leicht durchschaubare Absicht, statt in die Qualifizierung der heimischen Arbeitskräfte zu investieren, statt
das Bildungs- und Ausbildungsniveau in allen Bereichen zu verbessern und statt durch eine aktive Familienpolitik
dafür Sorge zu tragen, dass in Österreich selbst mittel- und langfristig genügend Arbeitskräfte
vorhanden sind, lieber den einfachen Weg auf Kosten der Österreicherinnen und Österreicher zu gehen und
Arbeitskräfte in Form von Zuwanderern zu importieren. "Ein Irrweg, der etwa im Bereich der Pflege schon
bisher zu einer dramatischen Situation geführt hat. SPÖ und ÖVP ist offenbar überdies entgangen,
dass unser Land unter einer Rekordarbeitsarbeitslosigkeit leidet und genügend Österreicherinnen und Österreicher
auf Beschäftigung warten", so Kickl.
Die FPÖ bekenne sich dazu, überhaupt nur dann Arbeitsbewilligungen auf Zeit auszustellen, wenn der Bedarf
an Arbeitskräften im Inland kurz- und mittelfristig nicht gedeckt werden könne. Die Betonung liege aber
im Unterschied zu den Regierungsparteien und den Grünen auf dem Begriff "Gast". SPÖ und ÖVP
würden dagegen die Absicht verfolgen, im Interesse der Industrie durch billige Arbeitskräfte weiter das
Lohnniveau zu senken und die heimischen Arbeitnehmer einem massiven Verdrängungswettbewerb auszusetzen. "Neben
der Asylschiene, die Rot und Schwarz schon längst in eine Zuwanderungsschiene umfunktioniert haben, soll jetzt
auch der Arbeitsmarkt dafür herhalten. Für die FPÖ steht dagegen fest, dass Österreich kein
Zuwanderungsland ist und alle Kraftanstrengungen dahingehend unternommen werden müssen, den heimischen Arbeitskräftebedarf
auch mit Österreicherinnen und Österreichern abdecken zu können. Auf diesem Auge sind SPÖ und
ÖVP allerdings chronisch blind", schloss Kickl. |
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Strutz: Arbeitsplätze für Österreicher statt für Ausländer
sichern
Rot-weiß-rot-Karte bei drohender Rekordarbeitslosigkeit völlig falsches Signal
Wien (bzö) - "Das Boot ist voll - Österreich ist kein Einwanderungsland", so
die Antwort von BZÖ-Generalsekretär Dr. Martin Strutz auf die Pläne von Innenministerin Maria Fekter
mittels einer "Rot-weiß-rot-Karte" die Zuwanderung nach Österreich zu erleichtern und zu erhöhen.
"Österreich droht durch die Wirtschaftskrise eine Rekordarbeitslosigkeit und die Regierung will durch
mehr Ausländer den Druck am Arbeitsmarkt noch weiter verstärken. Diese Karte ist eine Einladung zur Zuwanderung
und eine staatliche Förderung des Verdrängungswettbewerbs am Arbeitsmarkt mit einer Unterstützung
des damit verbundenen Lohndumpings", erteilt Strutz den Fekter Plänen eine klare Absage.
Strutz verlangt von der Regierung besser darauf zu achten, dass Österreicher in Arbeit bleiben können
und bei Arbeitslosigkeit besser qualifiziert werden. "Das BZÖ steht dafür Österreicher besser
zu qualifizieren, anstatt Arbeitslosigkeit zu importieren. Wir wollen Arbeit und bessere Chancen für Österreicher",
so Strutz, der eine diesbezügliche Arbeitsplatz- und Qualifizierungsoffensive fordert. |
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Korun: Fordern Erwerbszuwanderung mit Hilfe eines Punktesystems
Rot-Weiß-Rot Karte muss zur grundlegenden Neuausrichtung der Einwanderungspolitik
führen
Wien (grüne) - "Die Rot-Weiß-Rot Karte muss zu einer grundlegenden Neuausrichtung
der Einwanderungspolitik führen, andernfalls droht sie zu einem weiteren Flop wie der Bleiberechtsentwurf
zu werden", erklärt die Integrationssprecherin der Grünen, Alev. Korun. "Wenn Ministerin Fekter
wirklich langsam einsieht, dass Einwanderung eine Tatsache ist und auch in Zukunft wichtig sein wird, wäre
das ein Fortschritt. Denn das aktuelle Einwanderungsrecht ist völlig unbrauchbar und schafft noch dazu in
vielen Fällen menschliches Leid", so Korun.
Doch bisher wurde außer einer dürren Ansage im Regierungsprogramm nichts zur Rot-Weiß-Rot Karte
bekannt. Es entstand der Eindruck, dass nur das bestehende Schlüsselkraftmodell einen neuen Namen bekommen
soll. Also jenes Modell, dass versagt hat, ausreichend Fachkräfte nach Österreich zu holen. Zu kompliziert
ist das Verfahren, zu eng die Kriterien. Es werden auch keine Anreize für Interessierte geschaffen, wie zum
Beispiel eine mit der Einwanderung verbundene Aufenthaltssicherheit.
Das Einwanderungsmodell der Grünen dagegen ist ein ausgereifter Vorschlag, wie Erwerbszuwanderung fair und
sinnvoll mit Hilfe eines Punktesystems geregelt werden soll. "Dabei werden mitgebrachte Qualifikationen bestmöglich
umgesetzt und gefördert. Gleichsam ist es unerlässlich, auch für die Integration etwas zu tun. Hier
muss, egal ob gut oder weniger qualifiziert, endlich Chancengleichheit geschaffen werden", so Korun. Fekter
sollte diese Überlegungen aufgreifen und sich auch von ExpertInnen etwas sagen zu lassen. "Andernfalls
sind die plötzlich signalisierten Bemühungen um die Rot-Weiß-Rot Karte ein reines Ablenkungsmanöver
von den Fehltritten der letzten Tagen", schließt Korun. |
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Leitl: "Derzeit wandern die besten Köpfe häufig an Österreich vorbei"
"Für Österreich geht es primär nicht um mehr, sondern um qualifiziertere
Zuwanderung" – WKÖ begrüßt geplantes Kriterien-basiertes Zuwanderungsmodell
Wien (pwk) - "Um international wettbewerbsfähig zu sein und zu bleiben, braucht Österreich
qualifizierte Arbeitskräfte. Dieser Bedarf wird in Zukunft - und zwar trotz der aktuell schwierigen Wirtschaftssituation
- noch wachsen. Es besteht in Sachen Zuwanderung nach Österreich nach wie vor Handlungsbedarf", sagte
Christoph Leitl, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), nach dem Auftakt der Gespräche
zur geplanten sogenannten Rot-Weiß-Rot-Card. Dabei ist die Abkehr von einer Quoten-basierten Zuwanderung
hin zu einem Modell vorgesehen, das auf klar nachvollziehbaren Kriterien basiert.
"Derzeit wandern die besten Köpfe leider häufig an Österreich vorbei", warnte Leitl. Österreich
rangiere innerhalb der OECD-Länder beim Qualifikationsniveau der Zuwanderer an letzter Stelle. Um diesen Wettbewerbsnachteil
wettzumachen, hat die Wirtschaftskammer gemeinsam mit der Industriellenvereinigung und der internationalen Organisation
für Migration unter dem Titel "Zuwanderung gestalten" ein umfassendes Migrationsmodell ausgearbeitet.
"Wir bringen unsere Vorschläge und unsere Expertise dazu gerne ein", so Leitl.
Erklärtes Ziel müsse es sein, die Zuwanderung nach Österreich nach transparenten Maßstäben
zu regeln. Besonderes Augenmerk muss dabei nach Ansicht der WKÖ auf Aspekte wie Integration, Anerkennung von
im Ausland erworbenen Qualifikationen sowie eine verstärkte Bewusstseinsbildung über die Chancen, die
die Zuwanderung für Österreich bietet, gelegt werden. "Im Mittelpunkt unseres ganz klar an der Realität
ausgerichteten Modells steht der gemeinsam mit Sozialpartnern und AMS festgestellte Bedarf am heimischen Arbeitsmarkt.
Denn es geht uns primär nicht um mehr, sondern um qualifiziertere Zuwanderung", betonte der WKÖ-Chef
abschließend. |
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Kaske: ÖGB sieht vor Einführung einer Rot-Weiß-Rot Card großen
Diskussionsbedarf
Voraussetzungen völlig anders als in USA oder Kanada
Wien (vida/ögb) - Im Vorfeld der ersten Diskussionsrunde im Innenministerium zur Neuregelung der Zuwanderung
äußert sich ÖGB-Arbeitsmarktsprecher und vida-Vorsitzender Rudolf Kaske skeptisch zu den bereits
bekannt gewordenen Vorstellungen. "Vor Einführung einer so genannten Rot-Weiß-Rot Card gibt es
aus Sicht der ArbeitnehmervertreterInnen noch großen Diskussionsbedarf. Die Entwicklung am Arbeitsmarkt spricht
nicht gerade für einen Mehrbedarf an Zuwanderung."
Zuwanderung und Integration gehören eng zusammen. "Gerade im Bereich Integration hat das Innenministerium
aber viel verabsäumt und deshalb noch viel aufzuholen", sagt Kaske. Österreich sei zudem nicht mit
den immer wieder zitierten "Vorbildern" USA, Kanada oder Australien vergleichbar. "Im Gegensatz
zu diesen Ländern ist in Österreich der Großteil der Zuwanderung nicht durch nationalstaatliche
Regeln gestaltbar", sagt Kaske. Konkret ist rund 80 Prozent der Zuwanderung nicht durch Österreich steuerbar,
weil EU-Vorschriften zum Tragen kommen. Eine Rot-Weiß-Rot-Card würde in diesem Bereich keinerlei Änderung
bewirken.
Zur Neuregelung der Zuwanderung von qualifizierten Fachkräften aus Nicht-EU-Staaten ist dem ÖGB wichtig,
dass dies zu keinem Lohndumping führen dürfe. "Als Mindesteinkommen muss hier auch in Zukunft ein
Einkommen von mindestens 2.400 Euro brutto gelten", verlangt Kaske. Zudem müsse auch weiterhin das Prinzip
gelten, dass zuerst der konkrete Bedarf im Inland zu prüfen sei. "Nur wenn der Bedarf nicht durch Arbeit
Suchende im Inland abgedeckt werden kann, soll der Bereich für Arbeitskräfte aus Nicht-EU-Staaten aufgemacht
werden", so Kaske abschließend. |
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