Berlakovich: Neue Umwelttechnologie-Offensive für Green Jobs   

erstellt am
05. 02. 09

Klimaschutzmaßnahmen als Arbeitsplatzmotor für bis zu 75.000 Arbeitsplätze
Wien (bmlfuw) - „Umweltschutz ist ein weltweiter Wachstumsmarkt und hat einen bedeutenden Anteil bei der Sicherung und Schaffung neuer Arbeitsplätze. Wir müssen massiv in den Ausbau der erneuerbaren Energie und in innovative Umwelttechnologien investieren – hier liegt ein enormes Potenzial für Konjunkturbelebung und für Green Jobs, mit dem wir aus der Krise steuern können. Deshalb starte ich 2009 eine Umwelttechnologie-Offensive um diesen Wachstumsmarkt für Österreich und seine Menschen zu öffnen“, betonte Umweltminister Niki Berlakovich bei der Pressekonferenz „Green Jobs durch Umwelttechnologie-Offensive“ gemeinsam mit Gerhard Fallent, Geschäftsführer des Umwelttechnologiezentrums ACT- Austrian Clean Technology.

Mit seiner Umwelttechnologie-Offensive antwortet Umweltminister Berlakovich mit seinem Ressort auf die Arbeitsplatzproblematik durch den Konjunkturabschwung. Die in einer Studie berechneten volkswirtschaftlichen Effekte durch die Umsetzung des 34-Prozent-Ziels von erneuerbarer Energie bis 2020 ergeben ein Plus von bis zu 75.000 Arbeitsplätzen. Insgesamt arbeiten in Österreich derzeit 179.000 Beschäftigte in Green Jobs, das sind rund 4,5 Prozent aller Erwerbstätigen – eine beträchtliche Summe mit stetiger Wachstumsrate.

Die Umwelttechnikbranche weist ein jährliches Wachstum von zwölf Prozent und eine Beschäftigungssteigerung in den vergangenen Jahren von 6,6 Prozent aus. Berlakovich: „Hier müssen wir ganz klar ansetzen. Kernpunkt meiner Anstrengungen wird der neue ‚Masterplan Erneuerbare Energie’ sein, hierzu werde ich noch im Februar mit dem Wirtschaftminister entsprechende Gespräche führen. Darüber hinaus werden wir unsere Unternehmen massiv beim Export unterstützen, wobei das Österreichische Kompetenzzentrum für Umwelttechnologie „ACT“ eine zentrale Rolle spielen wird. Schwerpunkte werden die Märkte in Mittel, Ost- und Südeuropa, wie auch in Südostasien, Russland und den GUS-Staaten sein.

„In enger Abstimmung mit der Wirtschaftskammer und der Außenwirtschaft Österreich wird das Kompetenzzentrum die eigenständige Marke ‚Clean Tech made in Austria’ entwickeln. Damit soll die Exportoffensive Umwelt- und Energietechnologie zusätzlich unterstützt werden und die österreichische Ökoindustriebranche einen unverkennlichen Wiedererkennungswert erhalten“, kündigte ACT-Geschäftsführer Fallent an.

Optimale Rahmenbedingungen für Umwelttechnik-Unternehmen schaffen
Umweltminister Berlakovich betonte, dass für die Branche optimale Rahmenbedingungen geschaffen und ausreichend finanzielle Mittel für Investitionen zur Verfügung gestellt werden müssen. Dazu wird im Lebensministerium zur Zeit geprüft, ob speziell bei Krediten die Förderbank des Bundes aktiv werden soll. Gleichzeitig strebt Berlakovich mehr Mittel bei der Umweltförderung Inland und eine Änderung des Umweltförderungsgesetzes an, um die für die Branche bedeutsamen Demonstrationslagen von Umwelttechnik-Anlagen im Ausland leichter zu ermöglichen. „Investitionshemmnisse beseitigen und Investitionsbereitschaft fördern ist ein Grundanliegen unseres Arbeitsprogramms“, strich auch Fallent die Notwendigkeit der verstärkten Schaffung von angepassten Finanzierungsmodellen für Umwelttechnologieprojekte hervor.

Ausbildung und Qualifizierung zur Abdeckung der Fachkräfte-Nachfrage
Gerade im Aus- und Weiterbildungsbereich in der Umwelttechnologie liegt viel Potenzial, um auf den gegenwärtigen Rückgang der Beschäftigungszahlen zu reagieren, da in diesem Bereich nach wie vor Arbeitskräfte gesucht werden. Vom Lebensministerium aus läuft hierzu ein Ausbildungsversuch zum Biomassefacharbeiter. „Wir müssen gemeinsam mit der Wirtschaft neue Berufsbilder entwickeln und entsprechende Lehrberufe schaffen und attraktiv machen. Gleichzeitig müssen wir auf Umschulen setzen, um schnell neue Fachkräfte zu bekommen“, so Berlakovich. „Die Etablierung des Berufes UmwelttechnikerIn nach dem Vorbild der BiomassefacharbeiterIn ist nicht nur spannend für Jugendliche, sondern auch ein klares Bekenntnis dafür, dass die Umwelttechnikbranche zu Wirtschaftswachstum und Arbeitsplatzsicherung beiträgt“, unterstrich auch ACT-Geschäftsführer Fallent.

Forschung und Entwicklung vorantreiben, um Know-how auszubauen
Im Umwelttechniksektor liegen die Arbeitsplätze der Zukunft, wobei weder die Kapazitäten noch das heimische Know-how dazu ausgeschöpft sind. Der Umweltminister will daher im Rahmen der Umwelttechnologie-Offensive verstärkt Mittel in die Forschung und Entwicklung fließen lassen. Die soll auch durch entsprechende Mittelvergabe aus dem Klima- und Energiefonds erfolgen, der für 2009 mit 150 Millionen Euro dotiert ist. Gleichzeitig werden in seinem Auftrag Forschungsaktivitäten der österreichischen Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen erhoben, um mehr Transparenz im Umwelttechnikbereich zu erzielen und eine stärkere Zusammenarbeit zu ermöglichen.
Sinnvoll investiertes Geld mit Mehrfacheffekten bei der thermischen Sanierung

„Um das verfügbare Potenzial an Green Jobs zu aktivieren müssen wir insgesamt mehr Geld in die Hand nehmen“, erwartet Berlakovich auch einen Schulterschluss mit den Ländern im Bereich der thermischen Sanierung. Zusätzlich werden auch die im 2. Konjunkturpaket vereinbarten 100 Millionen Euro zur thermischen Sanierung von privaten Haushalten und betrieblichen Gebäuden in diese Kerbe stoßen.
     
zurück