Staatssekretärin vertritt Österreich beim informellen Treffen der Familienminister in
Prag
Prag (bmwa) - "Familien sind das Fundament unserer Gesellschaft, sie brauchen Zeit, finanzielle
Sicherheit und bestmögliche Infrastruktur. Das Wohl des Kindes und echte Wahlfreiheit sind Basis für
unsere familienpolitische Arbeit. Eines unserer Kernthemen ist daher, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für
Frauen - und auch für Männer - permanent zu verbessern", betonte Christine Marek, Staatssekretärin
im Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend, als Vertreterin Österreichs beim informellen
Treffen der EU-Familienminister, das auf Einladung des tschechischen Arbeits- und Sozialministers Petr Neèas
im Rahmen der EU-Präsidentschaft in Prag stattfand.
Marek zeigte sich erfreut, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf auch auf EU-Ebene ein wichtiges Thema ist.
Durch Initiativen wie die „Europäischen Allianz für Familien“ könne ein verstärkter Austausch
über bewährte Verfahren und best practice Modelle stattfinden und zu einem Voneinander-Lernen führen.
Im Bereich der Transferleistungen stehe Österreich im europäischen Vergleich ausgezeichnet da, nun müsse
im Bereich der Familienpolitik höheres Augenmerk auf die Rahmenbedingungen gelegt werden. Mit dem Familienpaket
im Rahmen der Steuerreform sei hier ein wichtiger Schritt gesetzt worden.
Als bewährtes Modell aus Österreich führte Marek das bereits 2002 eingeführte und mit Jahresbeginn
2008 wesentlich verbesserte Kinderbetreuungsgeld an. Die mit 1.1.2008 geschaffene Wahlmöglichkeit zwischen
drei nach Bezugsdauer und monatlicher Leistung unterschiedlichen Bezugsvarianten (je höher die monatliche
Leistung, desto kürzer die maximale Bezugsdauer) gebe zusammen mit der Zuverdienstmöglichkeit, die gemeinsam
mit der geplanten Einführung einer einkommensabhängigen Variante des Kinderbetreuungsgeldes mit 1.1.2010
flexibilisiert und in Hinblick auf die Berechnung vereinfacht werden soll - den Eltern einen größeren
Entscheidungsspielraum, wie ihr Kind aufwachsen soll. Vor allem die Kurzvariante des Kinderbetreuungsgeldes setze
positive Impulse für das Erwerbsleben von Frauen und fördere den Wiedereinstieg.
Mit der Einführung eines verpflichtenden kostenlosen letzten Kindergartenjahres (vormittags) bekomme der Kindergarten
eine "Brückenfunktion" zur Schule, was die Bildungschancen der Kinder erhöhe. Für die
Jahre 2009 und 2010 seien dafür je 70 Millionen Euro an Bundesmitteln vorgesehen. Für weitere Initiativen
im Bereich der Kinderbetreuungseinrichtungen und flexiblen Angebote - zum Beispiel durch Tageseltern - auch im
ländlichen Raum werde in den Jahren 2008 bis 2010 von Bund, Ländern und Gemeinden zusätzlich insgesamt
eine Summe von 260 Millionen Euro investiert. Zur weiteren Verbesserung im Bereich der Kinderbetreuungseinrichtungen
sollen in Österreich grundlegende Qualitätsstandards entwickelt werden, was auch im Regierungsprogramm
festgehalten ist.
Für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sei die Wirtschaft ein wichtiger Partner. Dass für Familienanliegen
offene Unternehmen durchaus Vorteile aus dieser Einstellung ziehen können, habe - so Marek - eine von ihr
in Auftrag gegebene Studie im März 2008 nachgewiesen: Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf
zahlen sich demnach für Unternehmen betriebswirtschaftlich aus und zeigen positive Auswirkungen auf Motivation,
Fehlzeiten, Fluktuation und Rückkehrquote nach der Karenz. |