Bulfon und Ettl zeigen Wege aus der Krise der Autoindustrie auf   

erstellt am
05. 02. 09

Zukunft der europäischen Automobilindustrie wird grün sein
Wien (sk) - "Als neue Chance für 'green jobs' muss die Krise der Autoindustrie und ihrer Zulieferer genutzt werden. Diese Branche muss effizienter und ökologischer werden, dann können auch Arbeitsplätze gesichert werden", sagt der SPÖ-Europaabgeordnete Wolfgang Bulfon am Rande einer Diskussion im Europäischen Parlament zur aktuellen Krise der Autoindustrie.

Bulfon sprach sich der für eine bestmögliche und nachhaltige Absicherung der betroffenen Beschäftigten aus. "Dazu muss man auch die Mittel aus dem EU Globalisierungsfonds verstärkt anzapfen", ergänzt der SPÖ Europaabgeordnete Harald Ettl. Immerhin gehe es um zwei Millionen Arbeitsplätze, die durch die derzeitige Krise bedroht sind, insbesondere in der Zulieferindustrie.

Sechs Prozent der Arbeitsplätze in Europa sind von der Autobranche direkt oder indirekt abhängig, in der österreichischen Autozulieferindustrie sind bis zu 180.000 Arbeitsplätze betroffen. Der Globalisierungsfonds wurde 2007 eingerichtet, um jene ArbeitnehmerInnen, die von Umstrukturierungen betroffen sind, zu unterstützen. 2007 wurden 18.610,968 Euro ausgenutzt, das sind nur 3,7 Prozent des Maximums, wobei bis zu 500 Millionen Euro vorgesehen sind. Ursprünglich hieß es, der Fonds sollte nicht gänzlich ausgeschöpft werden, sondern als Reserve für Jahre gesehen werden, in denen es viele Umstrukturierungen gibt. "Der Zeitpunkt ist gekommen, die Reserve wird jetzt gebraucht. Der Fonds ist ein Instrument der sozialen und wirtschaftlichen Solidarität", betont Ettl. Da das Instrument noch sehr unausgegoren ist, arbeitet der Beschäftigungsausschuss, in dem Ettl vertreten ist, daran, aus dem Globalisierungsfonds ein wirksames und effizientes Instrument für solche Krisen zu machen.

"Die Zukunft der europäischen Automobilindustrie wird grün sein, oder sonst wird es keine europäische Automobilindustrie geben", ist Bulfon überzeugt. Dies gehe einher mit einer Harmonisierung der KFZ-Steuer, basierend auf Emissions- bzw. CO2-Ausstoßwerten, wie bereits 2006 in einem Initiativbericht des Umweltausschusses vom Europäischen Parlament gefordert. "Die derzeitige Krise beruht aber auch auf der Tatsache, dass viele europäische Hersteller am Markt vorbei produziert haben und eine völlig falsche Modellpolitik gefahren sind. Dazu gehört auch eine viel zu hohe Bauartgeschwindigkeit einzelner Modelle, die aufgrund der herrschenden Geschwindigkeitsbeschränkungen nie wirklich ausgenützt wird. Die Einführung einheitlicher Geschwindigkeitsbeschränkungen im EU-Raum würde eine klare Ausgangssituation für die Hersteller schaffen und hohe Bauartgeschwindigkeiten wären damit überflüssig", beschreibt Bulfon mögliche Wege aus der Krise.
     
zurück