Brüssel (evd) - Am 02. und 03.02. hat in Brüssel die zweite Verhandlungsrunde zwischen der Schweiz
und der Europäischen Union im Agrar-, Lebensmittel- und Gesundheitsbereich stattgefunden. Angestrebt werden
eine Marktöffnung der gesamten ernährungswirtschaftlichen Produktionskette sowie die verstärkte
Zusammenarbeit in den Bereichen Lebensmittel- und Produktsicherheit sowie beim Gesundheitsschutz.
Ziel der Verhandlungen im Bereich Marktzugang ist der Abbau sämtlicher tarifärer (wie Zölle und
Kontingente) als auch nicht-tarifärer Handelshemmnisse (wie unterschiedliche Produktvorschriften und Zulassungsbestimmungen)
für die gesamte ernährungswirtschaftliche Wertschöpfungskette (Landwirtschaft sowie deren vor- und
nachgelagerte Bereiche). Dieser umfassende Ansatz verstärkt den Wettbewerb, ermöglicht Kostensenkungen
und schafft neue Exportchancen. Die Konsumenten profitieren von einem vielfältigeren Angebot.
Die zweite Verhandlungsrunde konzentrierte sich in diesem Bereich auf das bessere Verständnis der bestehenden
nicht-tarifären Handelshemmnisse sowie der EU-Gesetzgebung bei tierischen und pflanzlichen Produkten. Für
die genauere Prüfung technischer Fragen wurde beschlossen, gemeinsame Expertengruppen einzusetzen.
Beteiligung an EU-Agenturen und Frühwarnsystemen
In den Bereichen Lebensmittel- und Produktsicherheit sowie Gesundheit soll die bestehende informelle Zusammenarbeit
mit der EU vertieft und ergänzt werden. Im Zentrum stehen die Schweizer Teilnahme an den beiden entsprechenden
EU-Agenturen (der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA und dem Europäischen
Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten ECDC) sowie der Anschluss an drei Schnell-
und Frühwarnsysteme. Dazu kommt die Beteiligung der Schweiz am EU-Gesundheitsprogramm 2008-2013. Diese Beteiligungen
würden eine bessere Kooperation sowie eine schnelle und koordinierte Reaktion auf die grenzüberschreitenden
Risiken ermöglichen.
Im Bereich Lebensmittelsicherheit brachte die zweite Verhandlungsrunde mehr Klarheit über den Gemeinschafts-Acquis
(Rechtsbestand der EU). Dessen weitgehende Übernahme bildet die Voraussetzung für die Zusammenarbeit
in diesem Bereich. Themenschwerpunkte des zweiten Verhandlungstreffens waren die Pflanzenschutzmittel, Zusatzstoffe
und Aromen sowie die Arbeits- und Funktionsweise der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit
(EFSA). Ebenso konnten in den Verhandlungsteams Produktsicherheit und Öffentliche Gesundheit Unklarheiten
in Bezug auf den EU-Rechtsbestand geklärt und das weitere Vorgehen in Bezug auf Expertentreffen festgelegt
werden.
Die nächste Verhandlungsrunde ist für Mai 2009 vorgesehen. |