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Fünf-Punkte-Programm für Islamunterricht |
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erstellt am
03. 02. 09
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BM
Schmied: Maßnahmenpaket vereinbart
Gespräche mit der Islamischen Glaubensgemeinschaft über den islamischen Religionsunterricht
Wien (bmukk) - "Kein Lehrer - egal in welchem Fach, egal welcher Konfession - darf an Österreichs
Schulen undemokratische Aussagen tätigen oder unsere Verfassung missachten. Aufgrund der aktuellen Studie
über die politischen Einstellungen islamischer Religionslehrer habe ich heute mit dem Präsidenten der
islamischen Glaubensgemeinschaft, Anas Schakfeh, Gespräche über das weitere Vorgehen der Glaubensgemeinschaft
und der Bundesregierung geführt. Ich habe im Rahmen dieser Gespräche die Position und die Forderungen
der Bundesregierung klargestellt. Der Religionsunterricht hat dort seine Grenzen, wo Verfassung und Menschenrechte
beginnen. Die Glaubensgemeinschaft hat ein klares Bekenntnis zur Demokratie und den Menschenrechten abgelegt und
sich zu enger Kooperation bereit erklärt", so Bildungsministerin Claudia Schmied.
"Die vereinbarten Maßnahmen sind wichtige Schritte zur Sicherung unserer Grundwerte", so Schmied.
Die Glaubensgemeinschaft hat sich auf Basis der heutigen Gespräche zur Durchführung eines 5-Punkte-Programms
in Kooperation mit dem Bildungsministerium verpflichtet:
- Mit kommendem Schuljahr werden auf Wunsch des Ministeriums mit allen islamischen Religionslehrern neue Dienstverträge
abgeschlossen. In diesen Verträgen werden in einer Präambel die Werte der Demokratie, der Menschenrechten
und der Verfassung verbindlich festgeschrieben. Die staatsbürgerliche Erziehung ist zu fördern.
- Die Glaubensgemeinschaft hat zugesagt, jedem Lehrer, der sich nachgewiesen von demokratischen Werten oder den
Menschenrechten distanziert, sofort die Unterrichtserlaubnis zu entziehen.
- Bis Ende April soll ein neuer Lehrplan, der modernen Qualitätskriterien und Unterrichtszielen entspricht,
in Kraft treten.
- Die Glaubensgemeinschaft wird alle Schulbücher und alle Lehrmaterialien bis Ende April überprüfen.
Kein Schulbuch oder Lehrmaterial darf von den Grundwerten der Verfassung oder den Menschenrechten abweichen. Die
Überprüfung wird von einem unabhängigen wissenschaftlichen Beirat durchgeführt.
- Die Fachinspektoren für den islamischen Religionsunterricht werden in Zukunft jedes Semester einen umfassenden
Tätigkeitsbericht an das Unterrichtsministerium übermitteln. Der erste Bericht wird bis 12. Februar vorliegen.
Zusätzlich zu diesen Maßnahmen setzt das Unterrichtsministerium folgende Schritte:
- Die Landesschulräte sowie der Stadtschulrat für Wien werden bis Ende April umfassende Prüfungen
der Deutschkenntnisse der islamischen Religionslehrer durchführen. Jedem Lehrer, der nicht über ausreichend
Deutschkenntnisse verfügt, wird die Unterrichtserlaubnis entzogen.
- Die Schulaufsicht führt auf Basis der Möglichkeiten der allgemeinen schulrechtlichen Bestimmungen
eine Schwerpunktprüfung des islamischen Religionsunterrichts durch: Bis Ende April sollen Direktoren, Bezirksschulinspektoren
und Landesschulinspektoren folgende Überprüfungen durchführen:
-> Überprüfung der Wahrnehmung der Aufsichtspflicht.
-> Überprüfung der Einhaltung des Schulunterrichtsrechtes (etwa hinsichtlich des Einsatzes von Erziehungsmitteln
und anderer schulrechtlicher Vorschriften wie etwa Frühwarnsystem, Führung der Amtsschriften, Einhaltung
der Jahresplanung, Anwesenheit).
-> Kontrolle der eingesetzten Unterrichtsmittel.
-> Beobachtung der Integration der islamischen Religionslehrer in den Lehrkörper und in das schulische
Geschehen.
-> Überprüfung der Einhaltung der Wertvorstellungen, die für die österreichischen Schulen
gemäß Art. 14 Abs. 5a B-VG unbeschadet der Autonomie der Religionsgesellschaft in Fragen der Glaubenslehre
allgemein verbindlich sind.
- Das Ministerium legt für Religionslehrer verbindliche formale Grundvoraussetzungen für die Aufnahme
in den Lehrberuf fest. Personen, die als Bundes- oder Pflichtschullehrer eingestellt werden wollen, müssen
den Abschluss eines Studiengangs an einer Pädagogischen Hochschule oder eines Universitätsstudiums oder
einer vergleichbaren Ausbildung innerhalb der EU vorweisen.
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Amon begrüßt Vereinbarung mit Islamischer Glaubensgemeinschaft
Permanenter, kritischer Dialog bringt mehr als Anlassgesetzgebung
Wien (övp-pd) - Zu den von Unterrichtsministerin Claudia Schmied gemeinsam mit dem Präsidenten
der Islamischen Glaubensgemeinschaft, Anas Schakfeh, vereinbarten fünf Punkten stellte ÖVP-Bildungssprecher
Werner Amon fest, dass "es sich hierbei um eine sehr begrüßenswerte Vereinbarung handelt, die von
der ÖVP ausdrücklich unterstützt wird".
Es stimme ihn positiv, dass "es seitens der islamischen Glaubensgemeinschaft äußerst ernsthafte
Bemühungen gibt, die durch eine Dissertation entstandenen Irritationen rasch zu beseitigen und derartiges
für die Zukunft zu verhindern", so Amon weiter. Die vereinbarten Punkte seien durchaus geeignet, "diese
gemeinsamen Ziele zu erreichen".
Schon letzte Woche habe er, Amon, klargestellt, dass sich alle Religionslehrer - unabhängig der Konfession
- zu den Wertgrundsätzen der Österreichischen Bundesverfassung bekennen müssen, sowie dass es keinen
Unterricht, keinen Lehrplan sowie kein Lehrmaterial geben darf, das von den Grundwerten in irgendeiner Form abweicht
bzw. diese in Frage stellt. "In diesem Zusammenhang erachte ich es als sehr wichtig, dass das heute zwischen
dem Ressort und der Glaubensgemeinschaft unmissverständlich klar gestellt wurde", so der ÖVP-Bildungssprecher
weiter. Auch eine strenge Selbstkontrolle der Glaubensgemeinschaft selbst begrüße er.
Für die ÖVP sei stets klar gewesen, dass "man im Wege des permanenten Dialoges mit der Glaubensgemeinschaft
und anhand der vorhandenen, gesetzlichen Rahmenbedingungen das Auslangen finden kann. Eine vorschnelle, gesetzliche
Änderung, die sich auf eine von Bildungsforschern sehr kritisch beurteilte Studie stützen würde,
wäre hier klar am Ziel vorbei gegangen", erklärte Amon weiter und verwies abschließend auf
ein Zitat des Bildungsforschers Univ.- Prof. Dr. Stefan Hopmann, der gegenüber der Austria Presse Agentur
am 30. Jänner 2009 wörtlich sagte: "(…) Wer auf dieser Grundlage handeln wolle, ‚macht aus schlechter
Wissenschaft schlechte Politik'(…)." |
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Mölzer: Fünf-Punkte-Programm ist bloß Beruhigungspille für die Bürger
Fraglich, ob Islamische Glaubensgemeinschaft nun islamistische Umtriebe bekämpft
Wien (fpd) - Das Fünf-Punkte-Programm des Bildungsministeriums für den islamischen Religionsunterricht
sei bloß eine Beruhigungspille für die wegen der zunehmenden islamistischen Umtriebe zu Recht besorgten
Bürger, sagte der freiheitliche EU-Abgeordnete Andreas Mölzer. "Wenn sich islamische Religionslehrer
in neuen Dienstverträgen mit ihrer Unterschrift zu Demokratie und Menschenrechten verpflichten, ist das eine
Sache. Eine andere Sache ist aber, ob dieses Bekenntnis auch mit Leben erfüllt wird", gab Mölzer
zu bedenken.
Als große Schwachpunkte des Fünf-Punkte-Programms bezeichnete der freiheitliche EU-Mandatar, dass die
Islamische Glaubensgemeinschaft für die Entziehung der Unterrichtserlaubnis der Religionslehrer sowie für
die Überprüfung der Schulbücher zuständig sein soll. "Bislang hat die Islamische Glaubensgemeinschaft
dem Treiben von Islamisten in Österreichs Schulen und Moscheen tatenlos zugesehen. Erst jetzt, wo der Druck
zu groß geworden ist, hat Anas Schakfeh, der Präsident der Islamischen Glaubengemeinschaft, eingelenkt.
Daher bestehen mehr als berechtigte Zweifel, ob die Islamische Glaubensgemeinschaft fähig und willens ist,
die ihr im Fünf-Punkte-Programm übertragenen Aufgaben zu erfüllen", betonte Mölzer.
Weiters übte Mölzer auch Kritik an Bildungsministerin Claudia Schmied: "Die Frau Bildungsminister
macht es sich zu leicht, wenn sie die Verantwortung im wesentlichen auf die Islamische Glaubensgemeinschaft abschiebt.
Wollte sie wirklich gegen islamistische Umtriebe in den österreichischen Schulen vorgehen, dann wären
Sanktionen gegen die Islamische Glaubensgemeinschaft bis hin zur Aberkennung des Status als gesetzlich anerkannte
Religionsgemeinschaft angebracht, wenn sich diese nicht kooperationswillig zeigt. Aber zu einem solchen Schritt
ist Schmied, weil dies ein Verstoß gegen die Vorgaben der politischen Korrektheit bedeutet, nicht bereit",
schloss der freiheitliche Europa-Abgeordnete. |
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Scheuch: Kärnten hat Kontrolle des Religionsunterrichts bereits beschlossen
Rot-Schwarze Bundesregierung in Wien seit Monaten säumig
Klagenfurt (bzö) - Der Kärntner BZÖ-Landesparteiobmann und Landesschulreferent LHStv.
DI Uwe Scheuch machte darauf aufmerksam, dass sich auf BZÖ-Initiative der Kärntner Landtag nur gegen
die Stimmen der Grünen bereits im Mai 2008 für die Kontrolle des Religionsunterrichts in den Schulen
ausgesprochen hat. "Das BZÖ hat in Kärnten die Problematik, dass im Islam-Unterricht einige Religionslehrer
den Unterricht dazu verwenden um Radikalismus und Fanatismus zu schüren, bereits seit langem erkannt und die
Änderung des Religionsunterrichtsgesetzes beantragt. Während andere nur reden und nachdenken, haben wir
bereits gehandelt."
Scheuch warf der Bundesregierung in diesem Zusammenhang Säumigkeit vor. "Die rot-schwarze Regierung in
Wien hat wieder einmal auf Kärnten vergessen und bis heute nicht gehandelt. Es ist zu hoffen, dass wenigstens
die aktuelle Studie, wonach jeder vierte muslimische Lehrer gegen Demokratie ist, den Bund wachrüttelt und
das Religionsunterrichtsgesetz endlich geändert wird."
Scheuch verwies auch auf einen Fall in Klagenfurt, wo sich achtjährige muslimische Kinder geweigert hätten,
an einer evangelischen Kirche vorbeizugehen. "So genannte islamische Religionslehrer, die mit der westlichen
Demokratie auf Kriegesfuß stehen und ihre radikalen Ansichten verbreiten wollen, haben in Kärnten nichts
verloren und müssen von unseren Schulen rasch entfernt werden", so Uwe Scheuch.
Der Antrag, beschlossen am 29.5.2008 von BZÖ, SPÖ; ÖVP und Schwager im Wortlaut:
Der Landtag wolle beschließen:
Die Kärntner Landsregierung wird aufgefordert, in Verhandlungen mit der Bundesregierung sicherzustellen, dass
durch eine Änderung des Religionsunterrichtsgesetzes eine verfassungskonforme Kontrolle des Religionsunterrichtes
in den Schulen ermöglicht wird. |
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Walser: Erfreulich, dass sich Unterrichtsministerium nun für Qualitätssicherung interessiert
Wenn IGG und Ministerium enger als bisher kooperieren wollen, ist das erfreulich
Wien (grüne) - "Es ist erfreulich, dass sich das Unterrichtsministerium nun für Qualitätssicherung
interessiert. Bedauerlich ist aber, dass es immer erst solcher Skandale und offenkundige Missstände braucht,
bis das Ministerium seine Aufsichtspflicht wahrnimmt, die ja bisher schon bestanden ist. Notwendig sind aber grundsätzliche
Überlegungen, ob Inhalte von Religionsbüchern künftig nicht auch der ministeriellen Genehmigung
bedürfen", so Harald Walser, Bildungssprecher der Grünen.
Wenn IGG und Ministerium enger als bisher kooperieren wollen, ist das erfreulich, ebenso dass es nun formale verbindliche
Grundvoraussetzungen für den Lehrberuf geben soll. "Wir gehen davon aus, dass diese Grundvoraussetzungen
für alle Religionsgemeinschaften gelten werden. Noch fehlen aber konkrete Maßnahmen, um die pädagogische
und theologische Ausbildung von derzeitigen Islam-LehrerInnen zu verbessern. Die Studie hat ja ergeben, dass ein
bestimmter Teil der jetzt Unterrichtenden keine pädagogische oder theologische Ausbildung hat oder gar beides
nicht. |
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Hansy: "Mehr Richtlinien für Religionsunterricht!"
Schülerunion: Mehr Kontrolle des islamischen Religionsunterrichts und Ermöglichung
von Ethikunterricht als Alternative zum Religionsunterricht - BM Schmied ist gefordert
Wien (schülerunion) - Mit klaren Worten reagiert die Schülerunion auf die viel diskutierten
Ergebnisse der Studie über islamische Religionslehrer. "Eine demokratiefeindliche Haltung staatlich legitimierter
Religionslehrer darf es in Österreich nicht geben! Hier wird ein Grenze überschritten, die das Angebot
islamischen Unterrichts in österreichischen Schulen ad absurdum führt", so Bundesobmann Matthias
Hansy, der allerdings vor grober Verallgemeinerung warnt: "Diese Kritik richtet sich ausschließlich
gegen die 'schwarzen Schafe' unter den Religionslehrern, welche zweifelsfrei in der Minderheit sind. Gegen engagierte
Lehrerinnen und Lehrer, welche ihren Schülerinnen und Schülern Wissen über die Religion vermitteln
wollen, wird niemand etwas sagen."
Bundesobmann Hansy sieht daher in erster Linie "BM Schmied gefordert, dem islamischen Religionsunterricht
die entsprechenden Richtlinien zu geben." Ein Religionsverbot, wie es die Aktion Kritischer Schüler (AKS)
fordere, wäre laut Hansy fatal: "Es macht keinen Sinn, mit Kanonen auf Spatzen zu schießen. Vielmehr
muss man dort Abhilfe schaffen, wo es Probleme gibt: Wir treten daher für die Ermöglichung eines Schulgegenstandes
'Ethik' als freiwillige Alternative zum Religionsunterricht ein, in welchem man auch maturieren können soll."
Eine klare Absage erteilt die Schülerunion an marxistisch orientierte Organisationen, die Verbote statt Verbesserungen
fordern, wie beispielsweise die AKS, die bereits im März vergangenen Jahres mit dem Vorhaben für Aufsehen
sorgte, in der Nacht auf Karfreitag Kirchen zu besprayen. Dieses Vorhaben wurde im letzten Moment von einem besorgten
AKS-Funktionär an die Öffentlichkeit gebracht. "Solche hetzerischen Aktionen und Aussagen gehören
bei Wiederholung straf-bzw. verfassungsrechtlich wegen 'Beleidigung von Religionsgemeinschaften" geahndet
- dem muss ein Riegel vorgeschoben werden", so Bundesobmann Hansy und abschließend: "Da die AKS
auch Mitglied des SPÖ-Bundesparteivorstandes ist, fordert die Schülerunion auch Bundeskanzler Faymann
auf, eine klare Position in Anbetracht der religionsfeindlichen Äußerungen darzulegen." |
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Zehetner: Religionsunterricht wichtig für die Jugend
Kontrolle des Unterrichts gefordert
Wien (mkv) - Kritisch betrachtet der MKV die kürzlich veröffentliche Studie zum islamischen
Religionsunterricht. Bildungsministerin Schmied sei hier gefordert den Sachverhalt aufzuklären und wenn nötig
weitere Schritten einzuleiten.
Der Religionsunterricht stellt einen essentiellen Bestandteil in der Ausbildung der österreichischen Jugendlichen
dar. Radikalismus muss hier aber entschlossen entgegengetreten werden. "Es kann nicht sein, dass in öffentlichen
Schulen Lehrer auftreten, die sich gegen Demokratie aber für Todesstrafe und Gewalt aussprechen", zeigt
sich Bundesobmann Zehetner besorgt.
Prinzipiell sehen wir den Religionsunterricht in Österreichs Schulen als unerlässlich an. Als Reaktion
auf Abmeldungen von diesem allgemein bildenden Unterrichtsfach muss man den Schülern mit Hilfe des Ethikunterrichts
die in Österreich so wichtigen Werte näher bringen. Der MKV tritt hier ganz offen für diese Werte,
welche vom katholischen Glauben geprägt sind, ein.
Die allzeit gültigen Fragen von Kardinal König "Wer bin ich? Wohin gehe ich? Was ist der Sinn meines
Lebens?" sind Fragen, die nichts an Aktualität verloren haben und müssen ausführlich beantwortet
werden.
Die radikalen Taten des kommunistischen Jugendvereins AKS kann der MKV nicht verstehen. Die Forderung nach Abschaffung
von Religionsunterricht, religiöser Symbole und Werte würde die Entwicklung der Österreichischen
Jugendlichen gefährden. Die bereits im März 2008 geplante Aktion Kirchen zu besprayen und zu verunstalten
konnte nur im letzten Moment verhindert werden. "Als Mitglied des Bundesparteivorstandes der SPÖ wäre
hier auch Parteiobmann und Bundeskanzler Faymann gefordert regulierend einzugreifen", so Zehetner abschließend. |
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