Energiesparen und erneuerbare Energien sind der Schlüssel der Zukunft
Straßburg (övp-pd) - "Die Europäische Union stellt sich den Herausforderungen
der Energiepolitik. Mit der heute im Europaparlament beschlossenen Strategischen Analyse der Energiepolitik legen
wir einen ausgewogenen Entwurf für eine künftige europäische Energiepolitik vor und zeigen Lösungen
für die Probleme der Versorgungssicherheit in Europa auf", sagte der Energiesprecher des ÖVP-Europaklubs,
Dr. Paul Rübig, in Strassburg. "Energiesparen und erneuerbare Energien - das sind die Schlüssel
für eine gesicherte Energieversorgung in der Zukunft. Wir müssen alle verfügbaren und wirtschaftlich
sinnvollen innereuropäischen Ressourcen nutzen. Der Fokus muss auf den Erneuerbaren Energien liegen. In Österreich
sind das Wasser- und Windkraft, Speicherwerke und Solaranlagen. Hier sind wir ausgezeichnet und das müssen
wir ausnutzen", so Rübig.
Im Bericht des Europaparlaments wurde auch erfolgreich die Festschreibung der für Europa und Österreich
so wichtigen Nabucco-Pipeline durchgesetzt. "Wir brauchen diese zusätzlichen Versorgungsquellen. Es ist
sehr wichtig, dass längerfristig Lieferungen aus anderen Staaten des Kaspischen Raums eine weitere wesentliche
Versorgungsquelle für die EU bilden. Nabucco muss daher jetzt zügig in die Umsetzungsphase kommen",
so Rübig.
Infolge der jüngsten Gaskrise fordert der Industrieausschuss weitreichende Konsequenzen in der europäischen
Energiepolitik, - so zum Beispiel auch verpflichtende nationale und europäische Notfallpläne bei Versorgungsengenpässen
und den Aufbau eines gemeinsamen europäischen Strom- und Gasnetzes. "Die Europäische Union sollte
sich auch intensiv allen möglichen Maßnahmen zur Erhöhung der Energieeffizienz widmen. Energieeinsparungen
sind das wirksamste und kosteneffizienteste Mittel zur Verbesserung der Energieversorgungssicherheit. Kommission
und Mitgliedstaaten sollten daher auch das Energieeffizienzziel von mindestens 20 % bis 2020 umgehend rechtlich
bindend festschreiben", forderte Rübig. Die beiden anderen EU-Klimaziele - die Reduzierung der Treibhausgase
um 20 % und ein Anteil von 20 % erneuerbarer Energien - wurden bereits durch das im Dezember 2008 verabschiedete
Klimapaket rechtsverbindlich festgelegt.
Kritik äußerte Rübig hingegen am Festhalten einiger Mitgliedstaaten an gefährlichen Atomkraftwerken.
"Die Wahl seiner Energieträger bleibt natürlich alleinige Kompetenz jedes Mitgliedstaates. Daher
kann auch niemand Österreich vorschreiben, auf welche Energieformen wir setzen. Atomenergie ist aber heute
eine unsichere Energieform, vor allem die Frage des atomaren Abfalls bleibt ungeklärt. Ich fordere daher die
Einführung einer europäischen Agentur für nukleare Sicherheit. Atomare Sicherheit darf nicht länger
in der Kompetenz der Mitgliedstaaten bleiben. Mit einer gemeinsamen Agentur würden gemeinsame europäische
Standards rechtsverbindlich und einklagbar", so Rübig abschließend. |