Mit 10.268 Einbürgerungen geringster Wert der letzten 18 Jahre
Wien (statistik austria) - Die Zahl der Einbürgerungen hat sich 2008 gegenüber dem Vorjahr
um mehr als ein Viertel reduziert, gegenüber dem Jahr 2003 sogar um mehr als drei Viertel. Insgesamt wurde
laut Statistik Austria im Jahr 2008 an 10.268 Personen (darunter an zehn Personen mit Wohnsitz im Ausland) die
österreichische Staatsbürgerschaft verliehen (2007: 14.041; -26,9%). Noch weniger Einbürgerungen
gab es in Österreich zuletzt 1990. Mehr als ein Drittel der 2008 Eingebürgerten (3.830 bzw. 37,3%) kam
in Österreich zur Welt.
Für den bereits fünften Rückgang der Einbürgerungszahlen in Folge seit dem "Rekordjahr"
2003 (45.112 Einbürgerungen) sind im Wesentlichen zwei Aspekte verantwortlich: Zum einen knüpft die am
23. März 2006 in Kraft getretene Novelle zum Staatsbürgerschaftsgesetz strengere Voraussetzungen an den
Erwerb der österreichischen Staatsbürgerschaft. Zum anderen ging in den letzten fünf Jahren – parallel
zum Rückgang der Zuwanderung ab dem Jahr 1993 – die Zahl der Einbürgerungen nach mindestens zehnjährigem,
ununterbrochenem Hauptwohnsitz in Österreich (§ 10 Abs. 1 StbG) deutlich zurück. Im Jahr 2003 wurden
noch 15.835 Personen nach diesem Rechtsgrund österreichische Staatsbürger, im Jahr 2008 sank diese Zahl
auf 2.301 Personen (22,4% aller Einbürgerungen).
Neben Einbürgerungen nach mindestens zehnjährigem Wohnsitz waren im Jahr 2008 folgende weitere rechtliche
Gründe für die Verleihung der Staatsbürgerschaft maßgeblich: nach mindestens vier (§10(4)Z1
i. Verb. m. (5)Z1-Z6) bzw. sechs (§11a(4)Z1-Z4) Jahren mit österreichischem Wohnsitz erhielten 1.217
Personen (+31,1%) die Staatsbürgerschaft aus besonders berücksichtigungswürdigen Gründen, z.
B. weil sie asylberechtigt waren oder aufgrund nachhaltiger Integration. 101 Personen wurden aus sonstigen Gründen,
z.B. wegen außerordentlicher Leistungen im Staatsinteresse, eingebürgert. 4.194 Personen (-10,4%) erhielten
die Staatsbürgerschaft aufgrund eines Anspruches, davon 783 Personen aufgrund der Ehe mit einer Österreicherin
oder einem Österreicher (-30,6%). Unter dem Titel "Erstreckung der Verleihung" wurden 3.623 Ehegatten
und Kinder österreichische Staatsbürger (-30,7%).
In allen Bundesländern wurden 2008 weniger Einbürgerungsbescheide als im Jahr davor ausgestellt. Die
relativ stärkste Abnahme gegenüber dem Vorjahr verzeichnete Salzburg mit einem Rückgang um 34,7%
auf 586 Einbürgerungsfälle, gefolgt von Vorarlberg (-34,6%, 680), Kärnten (-32,3%, 427), Tirol (-31,2%,
800), Burgenland (-30,3%, 170), Oberösterreich (-28,0%, 1.458) und Wien (-27,3%, 3.782). In der Steiermark
(-26,2%, 805) und in Niederösterreich (-9,9%, 1.550) waren die Rückgänge der Einbürgerungszahlen
jeweils unter dem Bundesdurchschnitt. Die Zahl der Einbürgerungen von Personen mit Wohnsitz im Ausland ging
gegenüber dem Vorjahr erneut um 67,7% auf 10 zurück. |