Dezember 2008 brachte Wachstum bei Unternehmenskrediten, kaum Nachfrage bei Fremdwährungskrediten
Wien (oenb) - Laut aktueller Erhebung der OeNB 1) stieg im Dezember 2008 das Gesamtvolumen der Kredite
an inländische Nichtbanken wechselkursbereinigt um 5,6 Mrd EUR bzw. 1,8%. Dieser Anstieg war – wie auch im
November 2008 – fast zur Gänze auf Kredite in Euro zurückzuführen. Fremdwährungskredite stagnierten.
Sektoral betrachtet zeigte sich, dass die Vergabe von EUR-Krediten überwiegend an Unternehmen erfolgte. Sie
stieg gegenüber dem Vormonat um 3,1 Mrd EUR bzw. 2,6%. Zuwächse in geringerem Ausmaß gab es auch
bei den Krediten an private Haushalte (inkl. Freie Berufe), wo in Summe ein Anstieg um 0,8 Mrd EUR beobachtet werden
konnte.
Das Gesamtvolumen der Kredite an Nichtbanken im Inland stieg im Dezember 2008 wechselkursbereinigt um 5,6 Mrd
EUR bzw. 1,8%. Im 12-Monatsabstand bedeutet dies eine wechselkursbereinigte Zunahme um 16,1 Mrd EUR bzw. +5,4%.
Der Anstieg im Dezember 2008 ging fast zur Gänze auf Kredite in Euro zurück – der entsprechende Bestand
stieg um 5,5 Mrd EUR (2,2%) auf ein aushaftendes Gesamtvolumen von 255 Mrd EUR. Innerhalb der letzten 12 Monate
expandierte der Bestand um 12,9 Mrd EUR (5,3%).
Das Volumen der Fremdwährungskredite lag im Dezember 2008 bei rund 56 Mrd EUR und veränderte sich wechselkursbereinigt
gegenüber dem Vormonat kaum (+0,1%). Im Jahresabstand konnte in diesem Segment noch eine wechselkursbereinigte
Zunahme um 3,3 Mrd EUR bzw. 5,9% beobachtet werden.
Sektoral betrachtet zeigte sich bei den Krediten, dass der Anstieg größtenteils Unternehmen betraf.
Die Kredite an inländische Unternehmen in EUR stiegen gegenüber dem Vormonat um 3,1 Mrd EUR bzw. 2,6%.
Im Dezember 2007 hatte der Zuwachs lediglich 0,5 Mrd EUR betragen. Im Gesamtjahr 2008 belief sich das bereinigte
Wachstum auf 9,5 Mrd EUR (bzw. 8,4%), verglichen mit 7,7 Mrd EUR (bzw.7,3%) im Jahr 2007. Im Fremdwährungsbereich
– der im Unternehmenssektor allerdings eine untergeordnete Rolle spielt – gab es wechselkursbereinigt gegenüber
dem Vormonat einen Rückgang um 0,4 Mrd EUR (2,8%) auf knapp über 12 Mrd EUR.
Auch bei Krediten an private Haushalte (inkl. Freie Berufe) gab es im Dezember 2008 im Monatsabstand leichte Zuwächse,
wechselkursbereinigt um 0,8 Mrd EUR bzw. 0,7%. Im Vergleichsmonat des Jahres 2007 war der Zuwachs bei 0,2 Mrd
EUR bzw. 0,2% gelegen.
Damit expandierten 2008 die Kredite an private Haushalte um 2,2 Mrd EUR (bzw. 1,9%), im Vergleichszeitraum 2007
waren es noch 7,2 Mrd (bzw. 6,5%) gewesen.
Während die Kredite an private Haushalte in Euro um rund 1 Mrd EUR (1,2%) auf einen aushaftenden Stand von
rund 82 Mrd EUR stiegen, gab es im Fremdwährungsbereich einen transaktionsbedingten Rückgang um 0,1
Mrd EUR (0,4%) auf 38 Mrd EUR.
Die Kreditentwicklung unterliegt in der OeNB einem regelmäßigen Monitoring, wobei eine aktuelle Berichterstattung
in Form einer Presseaussendung auf monatlicher Basis erfolgt.
1) In schwierigen ökonomischen Situationen, wie wir sie derzeit erleben, kann es vorkommen,
dass verschiedene statistische Signale nicht eindeutig in ein und dieselbe Richtung zeigen. So liefern die Daten
der monatlichen Monetärstatistik nicht unbedingt ein deckungsgleiches Bild mit dem jüngst veröffentlichten
„Bank Lending Survey“. Während diese Umfrage, unter eurosystemweit 112 Banken, auf die Untersuchung der Angebotsseite
abstellt, um Tendenzen frühzeitig zu erfassen, rückt die vorliegende Erhebung (bei rd. 380 österreichischen
Banken, die über 95% der Bilanzsumme des österreichischen Bankensektors repräsentieren) vor allem
die Nachfrageseite bzw. den teilweisen Ausfall der Kapitalmarktfinanzierung und die daraus resultierende höhere
Nachfrage der Unternehmen nach Krediten in den Vordergrund. |