Wien (grüne) - "Das Vorhaben der EU-Kommission, Österreich zur Aufhebung der Anbauverbote
für die beiden Gentechnik-Mais-Sorten MON 810 und T25 von Monsanto und Bayer zu zwingen, muss entschieden
bekämpft werden", fordert der Landwirtschaftssprecher der Grünen Wolfgang Pirklhuber. "Es ist
an Ignoranz nicht zu überbieten, wie sich die Kommission über die Wünsche der Bürgerinnen und
Bürger, über kritische Expertenmeinungen und einstimmige Parlamentsbeschlüsse hinwegsetzt. Mit einer
Scheibchentaktik hat sie zuerst die österreichischen Einfuhr- und Verkaufsverbote für die beiden Gentechnik-Konstrukte
aufgehoben, jetzt will sie als Erfüllungsgehilfe der Gentechnikkonzerne auch den Anbau zulassen und die österreichischen
Felder kontaminieren", zeigt sich Pirklhuber fassungslos.
Pirklhuber appelliert an Umweltminister Berlakovich, schon jetzt die Kooperation mit den anderen europäischen
Umweltministern zu suchen und klare Mehrheiten zu finden, um diesen geplanten Anschlag auf die Gentechnikfreiheit
der österreichischen Landwirtschaft zu verhindern. "Der Anbau von Gentechnik-Sorten in Österreich
wäre katastrophal für die kleinstrukturierte Landwirtschaft, den Biolandbau und die Qualitätsstandards
in Österreich", betont Pirklhuber. Die Grünen, die seinerzeit mit Unterstützung aller anderen
Fraktionen die Anbauverbote durchgesetzt haben, kündigen massiven Widerstand an. "Noch vor der Sommerpause
wurde im österreichischen Parlament ein einstimmiger Entschließungsantrag verabschiedet, in dem sich
alle Fraktionen für eine gentechnikfreie Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion in Österreich aussprechen.
Jetzt muss mit vereinten Kräften verhindert werden, dass der Anbau von Gentechniksorten in Österreich
möglich wird", so Pirklhuber. |